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Siebenmeter fuer die Liebe

Siebenmeter fuer die Liebe

Titel: Siebenmeter fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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steht Jette vor ihr und streckt die Hand aus. »Wieso hat er sie ausgerechnet dir gegeben? Weil du so sportlich aussiehst?«
    »Nein«, Frieda lächelt sie ungerührt an, »weil ich so aussehe, als ob ich lesen und schreiben kann.«
    »Ha, ha.« Marie klopft Jette beim Vorbeigehen auf die Schulter, »deine Glitzerspangen lenken von deinem klugen Gesicht ab. Übrigens, du bist verschwitzt. Igiitt. Nicht, dass du auch noch riechst.«
    Sofort geht Jette einen Schritt zurück und schnuppert an ihrem Oberarm. »Quatsch, was soll   …«
    Kathi nimmt Frieda die Listen aus der Hand und überfliegt sie. »Fußball, Schwimmen, Leichtathletik, Jazzdance, Handball   …«
    Mein Herz rast.
    »Handball, Badminton, och nö, ich glaube, ich mache mal Handball. Marie, du auch, oder?«
    Sie kramt einen Stift aus ihrer Tasche und trägt Marie und sich ein. »Noch jemand?«
    Johanna steht plötzlich neben mir und sagt laut: »Paula, du hast mir doch erzählt, dass   …«
    |67| »Das hast du falsch verstanden«, murmele ich. »Ich hab mal in der Schule, ach egal, ich mach da auch mit. Komm, Frieda, trag dich auch ein, wir machen das zusammen, dann helfen wir dir alle und du schaffst die Drei.«
    Frieda schüttelt den Kopf. »Das kann ich doch gar nicht. Das ist doch mit Ball und so schnell und ich weiß nicht.«
    »Ach was.« Johanna nimmt den Stift und schreibt sich, Frieda und mich ein. »Wir fangen ja alle damit an. Das kann noch keiner.«
    Jette tuschelt leise mit Mela und Lucie. Dann beugt sich Lucie vor und zieht die Liste zu sich. »Wir machen auch mit. Schließlich ist
er
Fan. Hat er doch gesagt.«
    »Ja.« Jette beginnt damit, ihre Haarspangen rauszufummeln. »Das hat er gesagt. Wir sind dabei. Jazzdance kann ich auch noch nächstes Schuljahr machen. Ich kann die Musik sowieso nicht ab. Und außerdem kriegen meine Mutter und meine Schwester einen Anfall, wenn ich ihnen das sage.«
    »Wieso das denn?«, will Johanna wissen.
    Jette sieht sie mitleidig an. »Ich bitte dich, Handball ist doch irgendwie ein Proletensport. Meine Mutter wird sich fragen, was ihre Tennisfreundinnen dazu sagen werden.«
    Sie fummelt weiter an ihren Haaren herum und ich überlege, wie ihre Mutter und ihre Schwester drauf sind. Anscheinend hat sie meine Gedanken gelesen. »Guck mich nicht so an, meine Mutter und Silvia |68| legen viel Wert darauf, dass man immer das Richtige macht und dabei auch so aussieht. Noch was?«
    »Nein, nein. Alles klar.« Königin Jette hat tatsächlich mit mir gesprochen.
    Schon stehen acht Namen auf der Liste, das ist eine komplette Mannschaft plus einer Auswechselspielerin. Und das ist nur unsere Klasse, die Sport-AGs werden auch der Parallelklasse angeboten. Also wird die AG stattfinden. Garantiert! Nicht zu glauben!
    Ich, Paula Hansen, werde tatsächlich mit Großstadtzicken Handball spielen. Es ist zwar nur eine AG und kein Verein, es ist zwar nur einmal in der Woche und ohne Punktspiele, es ist ohne Ellen und Jana, dafür mit Jette und Frieda, es sind alles blutige Anfänger und ich darf nicht zeigen, dass ich es kann,
Malente, Malente
. Aber egal.
    MEIN TRAINER IST FLORIAN HOFFMANN.
    Und keiner weiß es.

|69| Wirklich ein Glückstag
    Ich stehe neben meiner Mutter am Hauptbahnhof und warte auf den Zug aus Kiel. Heute kommt Ellen mit ihren Eltern, die gehen mit meinen ins Musical, Anton schläft bei seinem neuen Freund Lars, im Haus uns gegenüber. Ellen und ich haben den ganzen Abend sturmfreie Bude. Herrlich!
    Während der Zug langsam und mit quietschenden Bremsen einfährt, überlege ich, in welcher Reihenfolge ich Ellen alles erzählen soll. Ich habe richtig Angst, wichtige Details zu vergessen. Einiges habe ich ihr auch schon gemailt, ich weiß nur nicht mehr genau, was eigentlich?
    Egal, es wird sich ergeben. Dafür habe ich Florian Hoffmann mit meinem Handy fotografiert, das habe ich Ellen noch nicht erzählt. Sie wird durchdrehen.
    Mittlerweile steht der Zug und die ersten Leute steigen aus. Und dann erkenne ich schon Ellens grüne Jacke und sehe ihre blonden kurzen Haare. Sie schaut sich suchend um, findet uns und fängt an, wie eine Verrückte beidarmig zu winken. Ich renne auf sie zu und wir fallen uns in die Arme. Ellen seufzt herzzerreißend.
    |70| »Ach, Paula, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie doof das ohne dich in Mackelstedt ist. Nichts klappt, ich habe eine Fünf in Deutsch geschrieben, in Deutsch, stell dir vor, Thema verfehlt, und wir haben das erste Punktspiel gegen Holmberg verloren, gegen

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