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Siebenmeter fuer die Liebe

Siebenmeter fuer die Liebe

Titel: Siebenmeter fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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und dass wir uns schon   …
    »Wartet ihr auf mich?« Florian Hoffmann kommt mit langen Schritten die Treppe hoch. »Die Halle ist doch offen, ist noch keiner da?«
    »Doch, aber wir   …«
    »Also, los, geht alles von der Zeit ab, zack, zack.«
    Wir folgen ihm, biegen an den Umkleidekabinen ab und öffnen die Tür. Nur noch Mela und Jette sitzen auf der Bank, sie hören sofort auf zu reden. Entweder hat Frieda keine Antennen oder es ist ihr egal, sie ruft |169| ein fröhliches »Hi«, in den Raum, hängt ihre Jacke an den Haken, lässt sich auf die Bank fallen und schnürt ihre Schuhe auf.
    »Komm, Jette, einige von uns scheinen ja weniger Training zu brauchen.« Mela knallt die Tür lauter als nötig hinter sich zu.
    Komisch, dass Jette nicht auch noch ihren Senf dazugibt, sonst lässt sie sich solch eine Gelegenheit doch nicht entgehen. Ich ziehe einen schmierigen Turnschuh aus der Tasche. Zitrone. Und wie!
    Die Tür fliegt wieder auf, Johanna steckt ihren Kopf um die Ecke. »Herr Hoffmann will wissen, wo ihr bleibt. Wir wollen anfangen.«
    »Ja doch.« Frieda stopft sich hastig ihr T-Shirt in die Trainingshose. »Fertig. Los, Paula.«
    Ich rutsche mit meinem Fuß in den schmierigen Schuh. »Uäh, mein ganzes Duschzeug ist ausgelaufen.«
    »Ich leih dir meins.« Frieda verschwindet durch die Tür, während ich versuche, aus glitschigen Schnürbändern eine Schleife zu binden. Johanna wippt ungeduldig auf den Fußspitzen, wartet aber trotzdem. »Hast du echt gelauscht?«
    Ich stehe vorsichtig auf und gehe zwei Schritte. Meine Schuhe machen saugende Geräusche. »Wenn ihr so laut bei offenem Fenster lästert, kann ich ja nichts machen. Ich bin ja nicht taub.«
    »Wir haben nicht gelästert. Mela ist nur etwas angesäuert. Sie will nicht am Kreis spielen.«
    |170| »Blödsinn. Mela kann mich nicht ab. Und Jette auch nicht. Das geht doch gar nicht um die Aufstellung.«
    Johanna zieht ihr Haargummi fester und sieht mich dabei verlegen an. »Das ist doch egal. Sie ist ein bisschen komisch. Du spielst viel besser als wir. Und jetzt hast du ihr auch noch meinen Bruder weggeschnappt.«
    »Das habe ich doch gar   …«
    Ein durchdringender Pfiff schrillt durch den Hallengang, dann Florian Hoffmanns Stimme:
    »Sagt mal, braucht ihr eine Extraeinladung? Jetzt mal Tempo, das Warmmachen gilt für alle!«
     
    Eine Stunde später liege ich schwer atmend auf dem Rücken und strecke meine Beine in die Luft. Meine linke Hacke und mein rechter kleiner Zeh pochen, die Schuhe waren innen so schmierig, dass ich mir damit Blasen gelaufen habe.
    Florian Hoffmann geht langsam im Kreis um uns herum. »Und ausschütteln. Was riecht denn hier so nach Kloreiniger? Irgendwie Zitrone. Das ist ja grauenhaft.«
    Unauffällig lasse ich meine Beine sinken, ich versuche es zumindest.
    »Paula, ich habe noch nichts von Aufhören gesagt. Beine hoch und anziehen, langsam entspannen, gut so.«
    Mela kichert höhnisch hinter mir, überrascht höre ich, wie Lucie sie anzischt. »Hör auf damit.«
    |171| Als wir wieder sitzen und Florian Hoffmann mit dem theoretischen Teil weitermacht, drehe ich mich um. Mela guckt mich giftig an, ich erwidere den Blick vorsichtshalber. Lucie und Jette neben ihr sehen zu Florian Hoffmann. Auch die anderen hören ihm zu. Ich wende mich wieder zurück und fange einen warnenden Blick von meinem Sportlehrer auf.
    »Sind jetzt alle bei der Sache? Vielen Dank. Also, das Kreuzen vor der Verteidigung ist eigentlich eine ganz einfache Sache. Hier läuft Kathi los, spielt den Ball auf Marie, die läuft hier lang und spielt Paula an. Die macht einen Sprungwurf und   …«
    Mela gähnt demonstrativ und bringt damit Herrn Hoffmann kurz aus dem Konzept. Er zieht die Augenbrauen hoch und mustert uns. »…   und dann gibt es auch noch die Variante, bei der Paula den Ball an den Kreisläufer, zum Beispiel an Mela, abspielt, die sich dann blitzschnell dreht und das Tor macht. Das ist alles eine Frage des Zusammenspiels, und um das hinzukriegen, bleiben uns noch genau vier Wochen Zeit. Wir wollen uns auf dem Schulturnier ja nicht total blamieren. Also los. Wir üben Kreuzen, Jette, du gehst ins Tor, in die erste Gruppe bitte Lucie, Johanna und Frieda, der Rest stellt sich in die Verteidigung und Mela, dich hätte ich gern am Kreis.«
    Der erste Versuch misslingt komplett, Johanna weiß nicht, wie sie Lucie anspielen soll, und Frieda bleibt kopfschüttelnd stehen. Beim zweiten Versuch rennen Johanna und Lucie ungebremst zusammen,

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