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Siebenpfahl (German Edition)

Siebenpfahl (German Edition)

Titel: Siebenpfahl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Schröder
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einen
vorwurfsvollen Unterton hatte.
    Der Vogt überlegte einen Moment, dann wurde sein Blick ernst. »Ich
hoffe auch, dass das niemand glaubt. Ich wollte dich nur vorher gewarnt haben!
Du hast noch etwas gut bei mir … und wenn du Hilfe benötigst, so lass es mich
wissen.«
    Als Conrad zur Tür hereintrat, blickten ihn alle erwartungsvoll an.
»Es kann sein, dass es Ärger gibt!«, sprach er und verzog die Mundwinkel,
sodass Margrets Puls um einiges schneller ging. »Sag, was los ist!«, forderte
sie ihn auf.
    Conrad berichtete, was ihm der Burgvogt soeben mitgeteilt hatte,
während Margret zur Fensteröffnung ging und hinausblickte. Man konnte ihr
anmerken, wie verängstigt sie war. Denn sollten die Jungen der Hexerei
angeklagt werden, so mussten sie alle um ihr Leben bangen.
    »Ich kann erahnen, was du denkst!«, sprach Conrad. »Aber der Vogt
hat mir seine Unterstützung zugesichert, und ich denke, wir sollten erst einmal
abwarten.«
    Margret nickte, doch ihr Blick blieb sorgenvoll.
     
    *
     
    Z ur gleichen Zeit in Siebenpfahls Haus in der Burgstraße.
    Krummhold stellte Johann den Tee auf den Tisch und setzte sich schwerfällig.
Er war am Vortag auf Burg Rodenstein gewesen und auf dem Rückweg in ein Wirtshaus
eingekehrt. Als er am späten Nachmittag zurückgekommen war, hatte er sich ohne noch
ein Wort mit Johann gesprochen zu haben zum Schlafen niedergelegt. Die
Strapazen des Tages hatten ihm sehr zugesetzt. »Wie geht es dir?«, fragte er Johann.
    »Soweit ganz gut, ich kann nicht klagen.«
    »Das freut mich!« Krummhold biss ein weiteres Stück von seinem
Käse ab, als draußen eine Kutsche vorfuhr. Er stand auf und ging zur Tür, um
nachzuschauen.
    Siebenpfahl stieg heraus und blickte Krummhold durchdringend an. »Sei
gegrüßt, Lorentz. Ich hoffe, du hattest gestern eine angenehme Rückreise!«
    »Ja, die hatte ich wohl. Ich war noch in Winterkasten im Wirtshaus
und bin erst spät zurückgekehrt.«
    »Sehr schön … hoffentlich hattest du deinen Spaß!«
    »Der Wein war vorzüglich«, schwärmte Krummhold und leckte sich
genüsslich über die Lippen.
     
    Währenddessen war Johann aufgestanden und mit dem Becher zur
Hintertür geeilt. Er schüttete den Tee in einen der Büsche, die sich dort in
der Nähe der Hauswand befanden, und setzte sich wieder auf seinen Platz. Er
hatte auch tags zuvor keinen Schluck davon getrunken, was er von nun an beibehalten
würde. Als Krummhold am Freitag vergessen hatte, ihm den Tee zu verabreichen, da
hatte er bemerkte, dass sich etwas in ihm veränderte. Seine permanente
Gleichgültigkeit war immer mehr zurückgegangen und er wusste von da an, dass
Krummhold ihm etwas unterjubelte.
    Krummhold und Siebenpfahl kamen zur Tür herein. Siebenpfahl grüßte
Johann und beobachtete ihn dabei aufmerksam. Irgendwie erschien ihm Johann verändert
… irgendwie anders.
    Als Johann Siebenpfahls Gruß erwiderte, versuchte er so zu wirken,
als stünde er weiterhin unter dem Einfluss des Mittels, denn er spürte instinktiv,
dass Siebenpfahl bereits Verdacht schöpfte.
    Siebenpfahl nickte und blickte zur Bibliothek hoch. »Warst du oben
und hast die Rolle geholt?«, fragte er Krummhold.
    »Nein, ich hatte gestern nicht mehr daran gedacht.«
    Siebenpfahl bedachte Krummhold mit einem warnenden Blick, »Du
solltest dich besser auf deine Aufgaben konzentrieren! Hol die Rolle! Wir gehen
später hoch auf die Burg«, zischte er und wandte sich wieder Johann zu. »Hast
du die Tücher vor die Fensteröffnungen im Turm gehängt, so wie es dir gesagt wurde?«
    »Ja, es ist so, wie es sein soll!« Johann versuchte gleichgültig
zu schauen … so gut er eben konnte.
     
    Es war gegen Mittag. Siebenpfahl, Krummhold und Johann begegneten
auf dem Weg zur Burg den Jungen, die am Gottesdienst in der Burgkapelle teilgenommen
hatten und nun zum Marktplatz unterwegs waren. Als sie an den drei Männern vorbeischritten,
ignorierten sie sie, denn sie wollten nicht wieder von Krummhold ausgefragt
werden. Dass die drei Männer jedoch bereits alles wussten, konnten sie nicht ahnen.
    Siebenpfahl drehte sich um und blickte den Jungen hinterher.
    »Was beschäftigt dich?«, fragte Krummhold.
    »Irgendwie haben sie doch Glück gehabt. Sie waren wahrscheinlich
nur rein zufällig auf der Burg und werden nun das ewige Leben erlangen.« Siebenpfahl
lächelte, doch blitzte es schon wieder tückisch in seinen Augen auf.
    Im Turm angekommen, stieg Siebenpfahl sogleich die Treppe empor,
während Krummhold und Johann vorerst

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