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Siebenpfahl (German Edition)

Siebenpfahl (German Edition)

Titel: Siebenpfahl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Schröder
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angekommen waren, trat
Siebenpfahl aus dem Gebäude. Er betrachtete sie aufmerksam, konnte jedoch keine
Verletzungen an ihnen feststellen, die auf einen Kampf mit dem Wächter der Zeit
hingedeutet hätten. »Was habt ihr zu vermelden?«, fragte er mit lauernder Stimme.
    Der Blick des Anführers wurde ernst. »Wir konnten das Buch nicht
in unseren Besitz bringen. Unsichtbare Gegner bewarfen uns mit Steinen und wir
konnten uns gerade noch rechtzeitig aus der Höhle retten.« Er machte eine
Pause. Dann fügte er mit fester Stimme an: »Dort geht es nicht mit rechten Dingen
zu!«
    »Das hört sich nicht gut an«, tat Siebenpfahl überrascht.
    »Nein, wahrlich nicht! Es waren meiner Schätzung nach Hunderte von
Steinen und ich denke nicht, dass wir es noch einmal versuchen sollten.« Der
Anführer drehte sich kurz zu seinen Männern um, die zustimmend nickten.
    Siebenpfahl griff unter sein Gewand, holte einen Beutel hervor und
reichte ihn dem Anführer. »Hier ist der vereinbarte Lohn, geht und lasst es
euch gutgehen!«
    Der Anführer dankte, steckte den Beutel in die Satteltasche und
stieg auf. Dann zogen die Reiter ihre Pferde herum und verließen die Burg.
    Siebenpfahl wandte sich um. Er wollte zurück ins Gebäude, doch als
er den Blick hob, sah er sich Magier Antonius gegenüber. Antonius stand da und
betrachtete Siebenpfahl skeptisch. »Du gibst ihnen den Lohn, obwohl sie das
Buch nicht überbringen konnten?«, fragte er.
    Antonius war gleich hinter Siebenpfahl aus dem Gebäude getreten
und hatte den Wortwechsel zwischen Siebenpfahl und dem Anführer der Ritter
aufmerksam mit angehört.
    Siebenpfahls Blick wurde ernst. »Ich dachte mir vorher schon, dass
sie das Buch nicht in ihren Besitz bringen würden, denn als ich damals mit meinem
Vater die Höhle entdeckt hatte und das Buch herausholen wollte, wurden wir vom
Wächter der Zeit vertrieben. Ich wollte nur wissen, ob er noch immer dort
wacht.«
    »Du hast sie wissentlich in Gefahr gebracht?«
    »Was tut man nicht alles, um für immer leben zu können«,
antwortete Siebenpfahl zynisch und trat an Antonius vorbei ins Gebäude.
    Antonius blieb zurück – mit nachdenklichem Blick.
    Siebenpfahl betrat den Versammlungsraum, den er für die am Montag
stattfindende Versammlung so eindrucksvoll wie möglich herrichten lassen wollte.
Die anderen Magier sollten ihre Zustimmung für sein Vorhaben geben.
    Noch benötigte er sie!
    Magier Bergamos trat währenddessen vor das Gebäude. Er blieb direkt
neben Antonius stehen. »Wo bist du mit deinen Gedanken, Antonius?«, fragte er.
    »Ich denke über Siebenpfahls Vorhaben nach und bin mir nicht
sicher, ob wir ihm unsere Unterstützung zuteil werden lassen sollten.«
    »Das sind gefährliche Gedanken, Antonius. Du weißt, dass
Siebenpfahl seine Ziele mit allen Mitteln zu erreichen versucht.«
    Antonius nickte. »Das weiß ich. Trotzdem kann ich es nicht gutheißen,
dass wir so viele Menschen ihres künftigen Lebens berauben.«
    »Menschen, die es niemals geben wird, kann man doch nicht ihres
Lebens berauben«, gab Bergamos zu bedenken und fügte an: »Ich sehe das nicht
wie du, Antonius.«
    Antonius sah hinauf in den blauen Himmel. Die ersten
rotschimmernden Quellwolken waren zu sehen und kündigten den Abend an. Er
fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. »Wir stellen uns gegen den Willen Gottes«,
sprach er leise und sah Bergamos an, der seinen Blick schweigend erwiderte …
     
    *
     
    F ast den ganzen Nachmittag hatten die Freunde der Familie aus ihrer
Zeit erzählt. André schlug die Klappe des Rucksacks zurück, während ihm Irmel und
Caspar erwartungsvoll dabei zuschauten. Die beiden waren gespannt darauf, was
es noch alles zu bewundern gab.
    Conrad hatte zwar ein Lächeln auf dem Gesicht, doch insgeheim war
er nicht weniger aufgeregt als Margret und die Kinder.
    André griff in den Rucksack und holte ein Feuerzeug hervor. Er hielt
es auf seiner flachen Hand liegend in die Runde, sodass es jeder sehen konnte.
    »Was ist das?«, fragte Irmel auch schon.
    »Damit kann man Feuer machen! Bring mir bitte die Kerze.«
    Irmel holte die Kerze und hielt sie André mit beiden Händen umklammert
entgegen, der sie nur noch anzünden musste. Als sie brannte, stieß Conrad einen
überraschten Laut aus, »Wenn ich mir recht überlege, wie mühselig es für uns
ist, ein Feuer zu entzünden, so kann ich das fast kaum glauben«, staunte er. »Wie
funktioniert das?«
    André hatte mit dieser Frage gerechnet: »Das ist ein Gasfeuerzeug.
Es

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