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Siebenpfahl (German Edition)

Siebenpfahl (German Edition)

Titel: Siebenpfahl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Schröder
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stiegen auf die Pferde, wobei ein Teil von ihnen seltsame
Schutzschilde trug. Waren Schutzschilde normalerweise rund oder wappenförmig,
so waren diese rechteckig und sehr lang. Sie hatten sie auf Pferden transportiert
und sie kurz zuvor in aller Ruhe zusammengebaut.
    Ein kleiner Teil der Männer war mit Armbrüsten ausgestattet, der
Rest mit Schwertern und Bögen.
    Die Pferde trugen jetzt alle eine zusätzliche Kopfbedeckung, die
wie auch der restliche Leibesumhang aus dickem Leder bestand. Nur die Augen und
Ohren schauten heraus, sodass die Tiere nur noch wenig Angriffsfläche boten und
somit schwer verwundbar waren.
    Die dicken ledernen Leibesumhänge hatten sie schon bei ihrer
Ankunft getragen. Ihr Gewicht musste beträchtlich sein und den Pferden einiges
abverlangen.
    Sie ritten los und würden in etwa fünf Minuten am Stadttor ankommen

     
    *
     
    C onrad war mittlerweile mit Tom, Leon, Pascal und André in den Turm
nachgekommen. Die Jungen führten all die Dinge bei sich, die sie eine Woche
zuvor aus ihrer Zeit mitgebracht hatten.
    »Es geht dem Ende zu«, meinte Marcel aufgeregt und deutete hin zum
Treppenaufgang. »Ganz oben im Turm liegt der Stein und wartet nur noch auf die
Flüssigkeit.«
    »Wenn das so einfach wäre!«, zeigte sich André skeptisch. »Wer
weiß, was uns noch alles bevorsteht?«
    »Mal den Teufel doch nicht gleich an die Wand«, giftete ihn Leon
an.
    André blickte verärgert drein, »Ach, du weißt ja mal wieder alles
vorher, du Schlauberger!«
    »Hört auf damit!«, fuhr Johann dazwischen. Er war soeben die
Treppenstufen heruntergekommen und zog nun die Stirn in Falten. »Was müsst ihr
euch jetzt streiten?«
    Johann hatte Recht! Jetzt war nicht der richtige Moment, zu streiten,
auch wenn ihre Nerven blank lagen. Sie alle hatten Angst davor, was in den
nächsten Stunden auf sie zukommen würde.
    »Wo bleiben Eberhard und der Doktor?«, rätselte Christopher
unruhig.
    »Gute Frage!«, gab Pascal zurück.
    Conrad, der sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten hatte, erhob
sich von seinem Stuhl. »Ich werde mal nach den beiden sehen und sie zur Eile mahnen.«
    »Wir kommen mit!«, sagte Leon und gab Tom ein Zeichen.
    Conrad drehte sich um. »Wir dürfen kein Risiko mehr eingehen, ihr
solltet daher lieber hierbleiben!«
    »Wieso Risiko?«, fuhr Tom dazwischen. »Wir werden mitkommen. In deinem
Zustand lassen wir dich nicht alleine gehen!«
    Kurz darauf verließen sie den Turm.
     
    *
     
    E twa vierhundert Meter, bevor der Wald zu Ende war, hob Kathar die
Hand und ließ sein Heer anhalten. Sofort lösten sich zwanzig Reiter, die zwischen
Bäumen hindurch zum Waldrand ritten, um sich in Richtung Stadtmauer aufzustellen.
    Kathar nickte zufrieden und drehte sich Wilhelm zu, einem seiner
Unterführer. »Bring deine Leute in Stellung!«
    Sofort stieg Wilhelm vom Pferd, was ihm zwölf Männer gleichtaten.
Es bedurfte keiner Aufforderung, denn sie hatten zuvor jeden Schritt genau besprochen.
    Es handelte sich um perfekte Armbrustschützen, die schon viele
Preise auf Turnieren und Wettkämpfen gewonnen hatten. Nachdem sie ihre
Packpferde entladen hatten, begaben sie sich zum Waldrand hin, wo sich sechs
von ihnen hinter Büschen postierten – jeder von ihnen mit einer Armbrust
bewaffnet. Hinter jeden Schützen gesellte sich ein Helfer, der eine Spannvorrichtung
sowie einen Köcher mit jeweils fünfzig Pfeilen bereithielt. Die Schützen würden
einen Pfeil abfeuern, die Armbrust nach hinten reichen und im Gegenzug eine
geladene erhalten. Nach fünfundzwanzig Schuss würden sie wechseln und der
Hintere nach vorne kommen. Mit insgesamt dreihundert Armbrustpfeilen, abgefeuert
aus den Händen von Meisterschützen, war schon einiges zu bewerkstelligen.
    Siebenpfahl, der die Vorbereitungen mit größter Sorgfalt beobachtete,
erkannte, welch gefährliches Heer er da vor sich hatte. Was wäre, wenn Kathar
die Beute einfach behalten würde, um selbst an die Macht des Zaubers zu gelangen?
Er durfte Kathar nicht zu viel verraten, sondern musste ihm klarmachen, dass
das Buch nur in den Händen eines Magiers seinen Sinn erfüllte … auch wenn das
nicht so ganz der Wahrheit entsprach.
    Kathar schien die Gedanken Siebenpfahls zu erahnen. Er grinste. »Habt
keine Angst, Siebenpfahl. Ihr habt uns als Söldner angeworben und mein Wort ist
das Wort eines Ehrenmannes. Wir werden Euch das zu Füßen legen, für das Ihr uns
bezahlt. Ob uns irgendwann einmal irgendjemand beauftragt, Euch die Dinge
wieder

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