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Siebenpfahl (German Edition)

Siebenpfahl (German Edition)

Titel: Siebenpfahl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Schröder
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anzutreten. Dieser bestätigte den Befehl mit einem Zeichen und gab den
Befehl wiederum an seine Leute weiter. Einen der Gegner hatten sie getroffen,
als er über die Mauer steigen wollte.
    Die Wachmänner liefen im Eiltempo zurück in Richtung Burgstraße,
wo sie sich sammelten ...
     
    Kathar wunderte sich, dass es hinter dem Stadttor so still geworden
war. Einige seiner Männer rammten bereits einen Holzstamm dagegen und er war
sich sicher, dass das Tor nicht lange standhalten würde. Es wirkte nicht sonderlich
stabil und hatte im Grunde nur den Zweck, nachts das Pack aus der Stadt
fernzuhalten. Einem Heer wie dem seinen sollte es keine allzu großen Probleme
bereiten.
    Plötzlich sprang das Tor auf. Die Verriegelung war von innen
abgesplittert und konnte die beiden Flügel nicht mehr zusammenhalten.
    Sofort trat einer von Kathars Männern hindurch. »Da ist niemand
mehr«, brüllte er und drehte sich um. »Die sind alle geflüchtet!«
    Einige der Söldner lachten, verstummten jedoch sofort, als Kathar sie
mit einem verärgerten Blick strafte. »Sie wollen uns in der Stadt bekämpfen!«, rief
er ihnen zu. »Dort, wo sie uns nicht schutzlos ausgeliefert sind und uns einen
Hinterhalt legen können!«
    Er hob die Hand und sofort kamen die Reiter herbei, die den
Scheinangriff durchgeführt hatten. Auch die Armbrustschützen eilten hinzu und
verstauten die edlen Waffen in die Satteltaschen der Transportpferde. Im
Nahkampf würden sie ihnen nicht viel nützen, sondern eher hinderlich sein. Erst
später, wenn sie die Burg erreicht hatten, würde man ihnen die Pferde nachbringen,
sodass sie die Armbrüste gegen die dortigen Soldaten einsetzen konnten.
     
    *
     
    U m die Burg herum waren unzählige Menschen damit beschäftigt,
Barrikaden zu errichten. Wie ein Lauffeuer hatte sich der bevorstehende Angriff
herumgesprochen. Was sie von Kathar zu halten hatten, wussten sie aus den
vielen Erzählungen der Spielleute, doch konnte sich keiner von ihnen erklären,
warum er es ausgerechnet auf ihre Stadt abgesehen hatte.
     
    Conrad und die Jungen hatten gerade den Marktplatz erreicht, als
sie Soldaten auf sich zukommen sahen. »Was ist geschehen?«, fragte Conrad einen
von ihnen.
    Der Wachmann blieb stehen. »Kathar ist schlau und erbarmungslos. Wir
mussten das Stadttor aufgeben und werden ihnen hier einen Hinterhalt legen«,
gab er keuchend von sich … dann eilte er weiter.
    Leon und Tom schauten sich an. Sie hatten Angst und hätten sich am
liebsten sofort zurück auf die Burg begeben. Doch was wäre, wenn sie die
Flüssigkeit und das Buch zurücklassen würden? Ihre Chance auf eine Rückkehr in
ihre Zeit wäre für immer vertan. »Gehen wir rein«, meinte Leon und klopfte an
die Tür.
    Nach einem kurzen Moment öffnete ihnen die Frau des Doktors.
Irritiert blickte sie die beiden Jungen an, doch als sie Conrad sah, der sich
etwas im Hintergrund gehalten hatte, nickte sie und trat zur Seite. »Sie sind
in der Apotheke.« Mit einer Kopfbewegung deutete sie zu der Tür, die sich
rechts neben ihnen befand.
    Als Conrad und die Jungen in die Apotheke eintraten, fiel ihr
Blick auf das Gefäß, aus dem noch immer Nebel aufstieg. »Was ist das?«, fragte
Conrad und trat vorsichtig näher.
    »Das ist die Flüssigkeit, die die Jungen benötigen«, antwortete
Eberhard. »Wir müssen warten, bis sie sich beruhigt hat und kein Nebel mehr aus
ihr emporsteigt. Erst dann kann man sie verwenden.«
    »Wie lange dauert das noch?«
    »Wenn wir das wüssten!«
    Conrad überkam wieder die starke Trauer um Margret. Er blickte die
beiden Jungen traurig an. »Seid mir nicht böse, aber ich gehe hoch zu Margret.
Ich kann sie doch nicht die ganze Zeit so alleine dort oben liegen lassen. Wenn
die Flüssigkeit fertig ist, so kommt nach.«
    »Geh nur«, sagte Leon verständnisvoll. »Du hast schon so viel für
uns getan.«
    Conrad nickte dankbar. Er blickte noch einmal zu Eberhard und dem
Doktor hinüber, dann drehte er sich um und ging.
    Vor dem Haus des Doktors schweifte sein Blick hinüber zum
Marktplatz. Noch immer waren die Menschen damit beschäftigt, sich auf den
bevorstehenden Angriff vorzubereiten. Er konnte ihnen die Angst ansehen, die
sie in sich trugen, und spürte Mitgefühl aufkommen. Wer von ihnen würde bei
diesem Angriff sterben … wer nicht?
    Conrad nahm den Weg zur Burg …
     
    *
     
    K athar hatte sich für eine bewährte Angriffsstrategie entschieden,
bei der er zwar mehr Zeit benötigen würde, doch dafür weniger Verluste

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