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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Verdammt, er würde ihr folgen. Sie musste ihn zu jener Stelle zurückführen, von der sie ihn weggelockt hatte.

2
    Nachdem Tia festgestellt hatte, dass der Verfolger verschwunden war, galoppierte sie weiter. Schließlich zügelte sie Blaze, weil sie die arme Stute nicht zu Schanden reiten wollte, und tätschelte ihr den Hals. »Braves Mädchen! Du bist dein Gewicht in Gold wert. Allem, was vier Beine hat, kannst du davonlaufen.«
    Allmählich brach die Dämmerung herein und Tia befand sich mutterseelenallein auf einem alten Indianerpfad - noch dazu völlig hüllenlos. Von wachsendem Unbehagen erfasst, begann sie zu frösteln. Hatte sie den Feind endgültig abgeschüttelt? Wahrscheinlich hatte er sie am Bach aus den Augen verloren.
    Wenn sie jetzt auf einem anderen, noch unwegsameren Pfad in südwestlicher Richtung zum Bach zurückkehrte, konnte sie unbemerkt aus dem Wald auftauchen - ein Stück von der Stelle der ersten Durchquerung entfernt, weiter stromabwärts. Sie würde ihre Kleider holen, sich hastig anziehen und wenig" später zu ihrem Trupp stoßen.
    »Natürlich brauchen wir beide Wasser, das weiß ich«, seufzte sie, lenkte die Stute in den schmalen Weg und fühlte sich wie eine Närrin. Sie war es nicht gewohnt, nackt zu reiten. Plötzlich schien sich der Wald mit tausend Augenpaaren zu füllen. Tia schaute zum Himmel auf. Hoffentlich würde es noch eine Weile hell bleiben. »So etwas Verrücktes habe ich noch nie getan, Blaze, wenn ich auch zugeben muss, dass ich von einem abenteuerlichen Leben träumte. Aber ich wollte ägyptische Pyramiden erforschen, nicht die einsamen Wälder meiner Heimat.«
    Am Bach angekommen, stieg sie ab, stillte ihren Durst und ließ das Pferd trinken. Niemand ließ sich blicken. Nach einem 40-minütigen Trab würde sie ihre Kleider finden und konnte sich einreden, diese grässliche Episode hätte niemals stattgefunden.
    Aber als sie sich gerade zu ihrem Erfolg beglückwünschen wollte, sah sie den Yankee auf dem großen Braunen im seichten Bach heransprengen, tief über den Pferdehals gebeugt und unglaublich schnell.
    Verblüfft schrie sie auf, rannte zu ihrer Stute und schwang sich in den Sattel. Doch da war der kraftvolle Hengst bereits herangekommen und der Reiter sprang von einem Pferd zum anderen, behände wie ein Zirkusakrobat. Kreischend wand sie sich in seinen Armen, Blaze bäumte sich auf und warf sie beide ab. Irgendwie gelang es dem Yankee, sich im Fallen herumzudrehen, sodass er hart am Boden aufschlug und mit seinem Körper Tias Sturz bremste. Sekundenlang konnte sie weder atmen noch denken. Dann wurde ihr die peinliche - nein, katastrophale - Situation bewusst, und sie versuchte aufzustehen. Sofort umschlang er sie wieder mit beiden Armen. Als sie einen Ellbogen zwischen seine Rippen rammte, stöhnte er leise. Blitzschnell wälzte er sich mit ihr herum und ehe sie wusste, wie ihr geschah, saß er rittlings auf ihren Hüften und umklammerte ihre Handgelenke. »Wer sind Sie, Madam? Welches Spiel treiben Sie?«
    Zitternd rang sie nach Luft und betrachtete ihn zum ersten Mal aus der Nähe. Sie schätzte ihn auf fünfundzwanzig bis dreißig. Aus seinen goldbraunen Augen schien eine Kraft zu strahlen, die sie noch wirksamer festhielt als die starken Finger. Dichtes, im Augenblick zerzaustes dunkles Haar umrahmte ein Gesicht mit breiten Wangenknochen, hoher Stirn, einem eigenwilligen Kinn und einer geraden Nase. Diesen Zügen hatten die Jahre einen sichtbaren Stempel aufgedrückt und er war vielleicht jünger, als er aussah. Um die Augen und Lippen zogen sich feine Linien.
    Wütend und verächtlich starrte er Tia an und angesichts seines Zorns - und ihrer unschicklichen Lage -kehrte ihr Wagemut zurück. Wenn alles verloren schien, musste man erst recht kämpfen. »Wer sind Sie,
    Sir? Offensichtlich kein Gentleman. Und welches Spiel treibt ein Yankee im Süden?«
    »Wer sind Sie, Madam?«, wiederholte er.
    Ehe sie ihren Namen verriet, würde sie lieber sterben. Womöglich kannte er Ian. So wie ihr ältester Bruder gehörte dieser Mann der Unionskavallerie an. Und er hielt sich in Florida auf, wo Ian oft stationiert war.
    Selbst wenn er Ian nicht kannte - er könnte überall erzählen, wie er Tia McKenzie kennen gelernt hatte. »Was glauben Sie denn?«, fauchte sie. »Natürlich bin ich Lady Godiva 2 .«
    Das schien ihn wenigstens ein bisschen zu amüsieren, denn er lächelte schwach. »Und welches Spiel treiben Sie, Lady?«
    Welches Spiel? Splitternackt und gedemütigt

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