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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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seinem eigenen Herzen folgen dürfen. Im Übrigen bezichtigte der Vater keines des Verrats, obwohl er selbst oft genug Verräter genannt wurde, weil er die Abspaltung der Südstaaten von der Union ablehnte. »Wünschen Sie wirklich, mein Vater würde mich schlagen, Sir? Haben Sie mich noch nicht genug bestraft?«
    »Ganz sicher nicht.«
    »Ich habe getan, was unvermeidlich war.«
    »Genau das tue ich jetzt auch.«
    »Soll ich etwa Reue zeigen oder sogar Dankbarkeit?«, fauchte sie. »Wären diese Verwundeten nach St. Augustine gebracht worden, hätten sie's nicht überlebt.«
    »Oh, wir werden diese Rebellen schon finden.« Die eisige Stimme des Yankees jagte einen Schauer über Tias Rücken.
    »Bitte, lassen Sie die Soldaten in Ruhe. Das sind halbe Kinder, die gar nicht in den Krieg ziehen dürften. Aber Florida kann kaum noch erwachsene Männer rekrutieren. Unzählige sind in den nördlichen Südstaaten gestorben - weit von uns entfernt. Und es gibt auch keine richtige Miliz mehr ...« Abrupt verstummte sie, als ihr bewusst wurde, das sie dem Yankee von der beklagenswerten Verteidigungssituation ihrer Heimat erzählte. »Natürlich werden wir wieder Truppen nach Norden schicken - in diesem Gebiet haben wir viele tausend Männer ...«
    »Darum geht es jetzt nicht, Madam.«
    »Bitte, verschonen Sie die Jungs - und lassen Sie mich frei. Wenn Sie mich festhalten, würde ich bei jeder Gelegenheit zu fliehen versuchen und nicht davor zurückschrecken, Sie zu töten ...«
    »Besten Dank, dann bin ich wenigstens vorgewarnt. So, da sind wir. Hier müssten Ihre Kleider irgendwo liegen.«
    Ja, sie hatten die Stelle erreicht, wo sie so leichtsinnig gewesen war, ein Bad zu nehmen, um Blut und Schmutz wegzuspülen. Auch ihre Kleider hatte sie gewaschen und auf einem Baumstamm ausgebreitet. Inzwischen waren sie getrocknet.
    Der Yankee sprang vom Pferd. Bevor er sie herunterhob, fragte er: »Wie lautet Ihr richtiger Name, Godiva?«
    »Begnügen Sie sich mit >Godiva<.«
    »Bald werde ich die Wahrheit herausfinden.«
    »So? Und wie heißen Sie, Sir? Sagen Sie es mir, damit ich mich stets an die unverschämten Yankees erinnere, die in unser Land eindringen.«
    Grinsend half er ihr abzusteigen. »Nennen Sie mich einfach Godivas Retter. Übrigens, ich bin kein Eindringling. Wenn Sie gestatten, Madam ...« Lässig schlenderte er zum Baumstamm. Den Rücken zu Tia gewandt, sammelte er ihre Kleider ein - viel zu langsam für ihren Geschmack - und wandte sich ihr dann wieder zu. Ungeduldig eilte sie ihm entgegen und riss die Sachen aus seinen Händen.
    »Muss ich mich vor Ihren Augen anziehen?«
    »Warum die plötzliche Scham, nachdem Sie mich splitterfasernackt in den Wald gelockt haben?«
    Erbost kehrte sie ihm den Rücken, ließ sein Jackett fallen und kleidete sich hastig an. Obwohl sie sich um eine würdevolle Haltung bemühte, stolperte sie über ihre Unterhose. Die Wangen feuerrot, drehte sie sich zu dem Yankee um und beobachtete, wie er ein Lächeln unterdrückte. »Was nun, Sir?«
    »Ich hole mir mein Eigentum wieder zurück«, erklärte er, hob sein Jackett vom Boden auf und schlüpfte hinein.
    »Und jetzt?«
    »Wir schlagen die Richtung ein, von der Sie mich abgelenkt haben.«
    Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. »Ich schwöre Ihnen, die armen Jungs sind völlig harmlos ...«
    »Das werden wir sehen.«
    »Wenn Sie ihnen folgen, werden sie glauben, sie müssten kämpfen.«
    »Madam, ich versichere Ihnen ...«
    »Verstehen Sie denn nicht? Diese Soldaten sind so jung und naiv und sie bilden sich ein, sie wären es ihrer Ehre schuldig, zu sterben. Bitte ...« Zu ihrer eigenen Verwirrung berührte sie seinen Arm und spürte harte Muskeln. Offenbar ein Offizier, der seinen Männern nicht nur Befehle erteilte, sondern selbst anpackte ...
    Seine Männer! Kommandierte er einen Trupp, der sich irgendwo im Wald versteckte?
    Rasch zog sie ihre Hand zurück, wollte nicht fühlen, wie stark er war, welch ein gefährlicher Feind. »Wenn Sie diese Jungen zum Kampf herausfordern, Sir - das wäre ein Mord an Kindern.«
    »Madam, Sie ahnen nicht, wie viele Kinder schon gestorben sind. Aber ich bin nicht daran interessiert, Ihren Verwundeten irgendetwas anzutun. Sie werden mich begleiten, Godiva, und wir lösen das Problem gemeinsam.«
    Als er sich zu den Pferden wandte, erinnerte sie sich an die kleine Smith & Wesson in der Tasche ihres Rocks. Blitzschnell zog sie den Revolver hervor und zielte auf den Rücken des Yankees. »Sir!«
    Er drehte

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