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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Vaters erfüllt, wenn er mit ihren Brüdern von der Jagd zurückgekehrt war.
    »Wollen Sie mir das Jackett zurückgeben?«, fragte er, die Hände in die Hüften gestemmt.
    Auch ohne den blauen Rock seiner Uniform bot er einen imposanten Anblick. Aus unerfindlichen Gründen war sein Hemd strahlend weiß geblieben und die breiten Schultern zeigten sich noch deutlicher. Das bronzebraune Gesicht mit den markanten Wangenknochen erinnerte Tia an jemanden. Aber sie wusste nicht, an wen. »Nein«, erwiderte sie und zog das Jackett enger um ihren Körper. »Vielen Dank für Ihre höfliche Geste, Sir. Nachdem Sie nun wissen, dass ich unschuldig bin, das Opfer eines Missgeschicks, werden Sie mich sicher nicht mehr festhalten.«
    »Unschuldig?«, wiederholte er skeptisch.
    »Allerdings! Sie sind ein Yankee, ich bin eine Rebellin«, fügte sie ungeduldig hinzu. »Und da in dieser Gegend derzeit keine Schlachten stattfinden, sollten sich unsere Wege trennen.«
    »Ausgeschlossen, Lady Godiva. Falls Sie auch nur einen Schritt in die Nähe Ihres Pferdes wagen, werfe ich Sie wieder zu Boden. Und diesmal lasse ich Sie nicht mehr aufstehen.« Seine Stimme klang ruhig, aber entschieden.
    Zweifellos würde er seine Drohung wahrmachen.
    »Was haben Sie vor?«, fragte sie beklommen.
    «Erst einmal holen wir Ihre Kleider, denn Sie sollen nicht den Eindruck gewinnen, Yankees wären keine Gentlemen.
    »Wie ehrenwert ... Und dann?«
    »Das werden wir sehen.« Als sie sich zu Blaze wandte, hielt er sie an der Schulter fest. »O nein, meine liebe Lady Godiva.«
    Mit großen, unschuldigen Augen schaute sie ihn an. »Ich dachte, wir würden zu meinen Kleidern reiten.«
    »Ja. Auf meinem Pferd. Sonst fühlen Sie sich womöglich versucht, wieder in den Wald zu galoppieren, allein - und nackt.«
    »Aber ...«
    Tia kam nicht dazu, ihren Protest auszusprechen, denn er umschlang ihre Taille, setzte sie auf seinen großen Wallach und stieg hinter ihr in den Sattel. An ihrem Rücken spürte sie seine warme Brust und sie wagte sich nicht zu wehren, sonst wäre der Körperkontakt womöglich noch intensiver geworden. »Mein Pferd ...«
    »Sicher wird uns die Stute folgen«, entgegnete er und spornte seinen Braunen an.
    »Diese Maßnahme ist überflüssig.« Bei diesem Einwand bemühte sie sich, keinen allzu flehenden Ton einzuschlagen. »Ich stelle keine Bedrohung für Sie dar ...«
    »Da irren Sie sich. Sie sind sogar eine Riesenbedrohung für mich - und für sich selbst. Wie Sie zugegeben haben, waren Sie mit Soldaten unterwegs. Und Sie sind tollkühn genug, einem Feind den Anblick Ihrer ganzen Schönheit zu bieten, um ihn in die Wildnis zu locken. Also frage ich mich natürlich, wer Sie sind. Welche Opfer bringen Sie noch für Ihr Kriegsministerium? Nennen Sie mir Ihren Namen.«
    »Lieber nicht.«
    »Das sollten Sie sich anders überlegen.«
    »Wollen Sie mich foltern?«
    »Nein, ich möchte nur die Wahrheit herausfinden.«
    »Ich auch. Was werden Sie tun, wenn wir meine Kleider geholt haben?«
    »Selbstverständlich werde ich Sie aus dem Kriegsgebiet entfernen, in Gewahrsam nehmen und Informationen über Sie sammeln. Vielleicht werde ich in St. Augustine erfahren, Lady Godiva habe schon mehrere Männer ins Verderben gestürzt.«
    »Nein!«, protestierte sie erschrocken. In dieser Stadt lebten einige ihrer Verwandten. Manche kamen und gingen. Zum Beispiel ihr ältester Bruder. Niemals würde sie sich nach St. Augustine verschleppen lassen. O Gott, Ian würde ... Wie er sich verhalten mochte, wollte sie sich gar nicht vorstellen. Und wenn ihre Eltern von der Eskapade hörten ... »Sie müssen mich gehen lassen.«
    »Nein. Ich halte Sie fest, bis ich Sie den zuständigen Behörden übergeben kann. Dafür sollten Sie mir danken, kleine Närrin! Wenn Sie Ihre albernen Aktivitäten fortsetzen, wird man Sie bald vergewaltigen oder sogar ermorden. Hoffentlich ist Ihr Vater ein aufrechter, strenger Südstaatler, der in seinem Holzschuppen einen stabilen Hickory-Stock verwahrt und Ihnen den vorzugsweise nackten Hintern versohlen wird. Dann kommen Sie vielleicht zur Vernunft, Madam.«
    Bedrückt senkte sie den Kopf. Gewiss, ihr Vater besaß ein sehr lebhaftes Temperament. Aber er hatte noch nie seine Hand gegen sie erhoben. Vor einer Züchtigung fürchtete sie sich nicht, nur vor seiner Enttäuschung. Niemals hatte sie ihren heiß geliebten Eltern Schande bereiten wollen. Sie war liberal erzogen worden, ebenso wie ihre Brüder. Jedes der McKenzie-Kinder hatte stets

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