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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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her.
    Wie Tia bald erkannte, würde er ihren Trupp einholen - trotz der Zeit, die er durch ihre Verfolgung und Festnahme verloren hatte. Ob das geschehen würde, bevor ihre Soldaten die alte verlassene Hütte im Indianerlager erreichten oder nachher, konnte sie allerdings nicht abschätzen. Plötzlich brach sie das Schweigen. »Nehmen Sie doch einfach nur mich fest. Ich bin die berühmte Godiva, die schon viele tausend Männer in den Tod lockte und zahllose Schiffe zerschellen ließ. Zusammen mit General Lee und dem guten Stonewall, solange er noch lebte, geleitete ich die Konföderation durch den Krieg ...«
    »Und Sie haben sicher auf mehreren Bühnen gestanden«, fiel er ihr ins Wort.
    Tia senkte den Kopf und biss in ihre Unterlippe. Bevor ihre Mutter den Vater kennen gelernt und geheiratet hatte, war sie nahe daran gewesen, Schauspielerin zu werden. Zweifellos hatte Tara McKenzie ihrer Tochter ein gewisses dramatisches Talent vererbt. »Bringen Sie mich möglichst schnell ins Gefängnis. Ich bin gefährlich. Wenn Sie den Einbruch der Dunkelheit abwarten, könnte etwas Schreckliches geschehen. Eigentlich bin ich kein richtiger Mensch und ich kann verschiedene Gestalten annehmen ...«
    »Ein Stück weiter vorn liegt die Hütte. Wahrscheinlich sind Ihre Soldaten da drin.«
    »Was wollen Sie mit den Verletzten machen?«
    »Herausfinden, wer sie sind.«
    »Grünschnäbel.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Sie haben mich ein bisschen zu oft belogen - Catherine.«
    Der Klang seiner Stimme ließ Tia erschauern. Wusste er, dass sie einen falschen Namen genannt hatte? »Bevor ich Ihnen erlaube, den Jungs auch nur ein Haar zu krümmen, schieße ich Sie nieder.«
    »Wenn diese Soldaten sind, was sie scheinen, haben sie nichts von mir zu befürchten.«
    »Und wenn nicht, könnten Sie innerhalb weniger Minuten sterben, Sir.«
    »Wohl kaum.«
    »Haben Sie schon überlegt, dass ich Sie in eine Falle führen könnte?«
    »Im Augenblick führen Sie mich nirgendwohin«, erwiderte er gedehnt.
    Zum ersten Mal fiel ihr sein Akzent auf. Obwohl er eine Yankee-Uniform trug, musste er aus dem Süden stammen. »Was für ein Typ von Verräter sind Sie eigentlich?«, fragte sie und spähte über ihre Schulter.
    »Da ich meinen Überzeugungen stets treu bleibe, bin ich ein Ehrenmann. Wissen Sie, was das Wort >Ehre< bedeutet?«
    Sie wandte sich wieder ab. Inzwischen war es fast dunkel geworden. »Werden Sie einfach in die Hütte stürmen und fünf Männer abknallen?«, fragte sie verzweifelt. »Weil sie natürlich gezwungen sind, auf Sie zu schießen, wenn Sie einfach reinplatzen ...«
    »Hindern Sie die Soldaten daran, mich anzugreifen.«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil Sie Ihre Jungs am Leben erhalten wollen. Bevor einer Ihrer >Grünschnäbel< auch nur einen einzigen Schuss abgeben könnte, würde ich sie alle nieder-mähen.« Es klang nicht einmal prahlerisch. Eher wie die Feststellung einer Tatsache.
    Kurz vor der Bucht, an der die alte Hütte aus Kiefernholz stand, zügelte der Yankee sein Pferd. Florida-Indianer hatten sie während der Seminolenkriege als Schlupfwinkel gebaut. Seither wurde sie manchmal von Liebespaaren, Jägern oder Fischern benutzt.
    Nur Einheimische kannten die Hütte. Zumindest hatte Tia das bisher geglaubt.
    »Nun, Godiva?«, fragte er.
    »Lassen Sie mich hineingehen. Ich sage den Jungs, sie sollen nicht feuern. Aber wenn Sie glauben, Sie können die Verwundeten in ein verdammtes Yankee-Camp schleppen ...«
    »Ich will sie nur sehen, das ist alles.« Diesmal hob er sie nicht vom Pferd, nachdem er abgestiegen war, und sie schwang sich indigniert aus dem Sattel.
    »Eine hilfreiche Hand wäre angebracht gewesen.«
    »Vermutlich hätten Sie drauf gespuckt. Rufen Sie einen Soldaten heraus und erklären Sie ihm die Situation.«
    Am liebsten wäre Tia in die Hütte gestürmt, hätte Deckung gesucht und die Jungs aufgefordert, den Yankee zu erschießen. Doch das wagte sie nicht. Wozu der Fremde fähig war, hatte er inzwischen oft genug bewiesen. »Jemmy Johnson!«, rief sie. »Hier ist ...« In letzter Sekunde unterbrach sie sich. Beinahe hätte sie ihren Namen genannt. »Hier bin ich! Kommen Sie bitte heraus!«
    Die verwitterte alte Hüttentür schwang auf. Ein Enfield-Gewehr in der Hand, trat Jemmy vorsichtig heraus. »Miss T...«
    »Hinter mir steht ein Feind, Private Johnson«, unterbrach sie ihn hastig. »Er hat versprochen, uns nichts anzutun, wenn wir ihm sagen, wer wir sind. Feuern Sie nicht und halten Sie auch

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