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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Sie die beiden herein.«
    Er ging hinaus und für einen verrückten Augenblick fühlte sie sich versucht, am hinteren Ende des Zelts unter der Plane hindurchzukriechen. Doch sie war wie gelähmt.
    Nach wenigen Sekunden kehrte Taylor ins Zelt zurück. Allein. »Wir müssen noch auf Private Allen warten. Also haben Sie noch eine kurze Galgenfrist, um nachzudenken. Übrigens, ich erweise Ihnen wirklich einen großen Gefallen, Miss McKenzie.«
    »Das müssen Sie nicht ...«
    »Doch - nachdem Sie mich in diese unausweichliche Falle gezerrt haben. Übrigens, Ihren Wortbruch habe ich nicht vergessen. Wenn Sie mich heiraten und so eine Eskapade noch einmal wagen, werde ich Sie vielleicht vor lauter Wut umbringen.«
    »Aber ich konnte gar nicht anders handeln....«
    »Keine mildernden Umstände!«, fiel er ihr ins Wort.
    »Trotz allem - Sie müssen mich nicht heiraten.«
    »Soll das Blut Ihres Bruders an Ihren Händen kleben?«
    »Ian ist ein verdammt guter Schwertfechter ...«
    »Versuchen Sie doch, ihm die Wahrheit zu erzählen. Er hat seine Schwester nackt in meinem Zelt angetroffen. Um seiner Ehre willen fühlt er sich verpflichtet, Satisfaktion von mir zu verlangen. Er mag ein verdammt guter Fechter sein. Nun, das bin ich auch. Wollen Sie das Risiko eingehen? So bedauerlich es auch ist, dass ein Mann wegen Ihres Leichtsinns sterben muss -es lässt sich nicht ändern.«
    Sekundenlang spürte Tia seinen durchdringenden Blick - dann holte er Henson, einen anderen Soldaten und einen schwarz gekleideten Mann mit weißem Kragen ins Zelt.
    Falls die Männer über die sonderbare Situation staunten, war ihnen nichts anzumerken. »Father Raphael, das ist Tia McKenzie, Ians Schwester. Tia -Father Raphael. Und diese Gentlemen sind Sergeant Henson und Private Allen, zwei meiner besten Soldaten - und sehr diskret.«
    »Ma'am!« Henson schenkte ihr ein unsicheres Lächeln. »Freut mich, dass der Colonel wieder eine Ehefrau bekommt.«
    »Danke, Henson«, knurrte Taylor.
    Private Allen - ein dünner, blasser Bursche, der den Eindruck erweckte, man hätte ihn aus einer Buchhaltung direkt an die Front geschickt - sagte nichts und lächelte nur.
    »Sind Sie beide bereit, diese Ehe zu schließen?«, fragte Father Raphael, ein weißhaariger Franzose.
    »Ja, Father«, antwortete Taylor.
    Dafür werde ich in der Hölle schmoren, dachte Tia. »Ja, Father.«
    »Wenn Sie so freundlich wären, Father - es eilt«, erinnerte Taylor den Geistlichen.
    Father Raphael räusperte sich, Taylor trat an Tias Seite und die Zeremonie begann.
    Ein weißes Männerhemd, dachte sie. Mein Brautkleid. Ich heirate den Feind in seinem eigenen Hemd ...
    Einen richtigen Ehering gab es nicht. Nur Taylors Siegelring aus der Militärakademie West Point, den er mit einer Schnur umwand, damit er an ihren Finger passte.
    Nach der Trauung unterschrieb das Brautpaar die erforderlichen Papiere und die drei Männer ergriffen hastig die Flucht.
    »O Gott«, flüsterte Tia und starrte ihre nackten Füße an. »Ich könnte sterben - einfach sterben ...«
    »O nein, meine Liebe«, erwiderte Taylor und hob ihr Kinn. »Du wirst nicht sterben. Bevor ich dir diesen einfachen Ausweg gestatte, musst du noch einiges abbüßen. Gleich wird Ian zurückkommen. Dann musst du die liebevolle, pflichtbewusste Ehefrau spielen. Du hast nicht zufällig etwas zum Anziehen mitgebracht?«
    »Ich sagte doch ...«
    »Jetzt wird er erwarten, du wärst angezogen. Er glaubt, er hätte vorhin ein frisch vermähltes Paar bei einer leidenschaftlichen Umarmung gestört - was er akzeptiert, weil er seine eigene Gemahlin selten genug sieht. Aber nun musst du ihn natürlich in respektabler Kleidung empfangen. Mal sehen, ob ich in unserem Camp eine möglichst schlanke Prostituierte finde.«
    »Eine Prostituierte ...«
    »Ja, ein gutes, braves Mädchen, das niemals auf die unschickliche Idee käme, nackt durch den Wald zu reiten.«
    »Du Bastard!«, zischte sie.
    »Wie soll ich denn deinem Bruder erklären, dass du nichts zum Anziehen hast?« Auf dem Weg zur Zeltklappe drehte er sich noch einmal um. »Bleib hier, ver-standen? Wenn du nur einen Fuß aus diesem Zelt setzt, wirst du's bitter bereuen.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er hinaus. Verzweifelt sank Tia auf das Feldbett und starrte ihren >Ehering< an. Unfassbar. Sie hatte tatsächlich ihren Feind geheiratet, in einem Zelt, in einem Männerhemd ...
    Wenige Minuten später kam er mit einem hellblauen Rock, einer gesmokten Bluse in der gleichen Farbe und

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