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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Lüge für bare Münze, weil er seinem Freund vertraute. »Du und meine kleine Schwester - wer hätte das gedacht?«
    »Ich gewiss nicht«, erwiderte Taylor.
    Da ließ Ian den Schwertgriff los. Grinsend schüttelte er Taylors Hand und küsste Tias Wange. »Das muss gefeiert werden. Zum Glück habe ich eine Flasche Rotwein mitgebracht. Wissen die Eltern schon Bescheid, Tia?«
    »Eh - nein, wir haben erst kurz vor Olustee geheiratet.«
    »Sicher werden sie sich freuen. Ich glaube, Vater hat befürchtet, du würdest dich für Ray Weir entscheiden, und das wäre eine Katastrophe gewesen. Willkommen in der Familie, Taylor. Nun, gewissermaßen hast du ohnehin schon dazugehört. Jedenfalls bin ich verdammt froh, dass ich einen so großartigen Schwager bekommen habe. Wenn ich auch in einem ungünstigen Moment hereingeplatzt bin ...«
    »Nein, nein, Ian«, beteuerte Tia, »ich bin glücklich, wann immer ich dich wohlbehalten wiedersehe.«
    »Ich nahm an, du wärst bei Julian in den Wäldern.«
    »Jetzt bin ich hier«, entgegnete sie geistesabwesend.
    »Ja, meine verheiratete kleine Schwester. Ich wünsche euch beiden alles Gute. Nun hole ich den Wein und kümmere mich um mein Quartier. Zieh dich inzwischen an, Tia. Sobald ich zurückkomme, trinken wir auf euer junges Glück.«
    Lächelnd eilte Ian aus dem Zelt. Tia schwankte so heftig, dass Taylor sie stützen musste. Nicht allzu sanft drehte er sie in seinen Armen herum. »Sehr raffiniert ...«
    »Was hätte ich ihm denn sonst erzählen sollen?«, wisperte sie verzweifelt. Die Decke und das Laken bildeten keine ausreichende Barriere zwischen ihrer und seiner Brust.
    »Zum Beispiel die Wahrheit.«
    »Das - konnte ich nicht ...«
    »Also haben Sie sich eine haarsträubende Geschichte ausgedacht.«
    »Irgendwie werde ich einen Ausweg finden ...«
    »O nein, ich habe genug von Ihren Lügenmärchen.«
    Er schob Tia beiseite und öffnete die Zeltklappe einen Spaltbreit. »Sergeant Henson, holen Sie sofort Father Raphael. Und bringen Sie Private Allen mit. Wir brauchen einen zweiten Zeugen. Beeilen Sie sich, wir haben nicht viel Zeit.«
    »Ja, Sir!«, rief Henson und Tia hörte seine Schritte, die sich rasch entfernten.
    Wie einen Rettungsanker presste sie das Bettzeug an sich. »Father - Raphael?«, stammelte sie.
    Taylors funkelnde Augen schienen sie wie zwei Messerspitzen zu durchbohren. »Natürlich werden wir jetzt schnell heiraten.«
    »O nein - unmöglich ...«
    »Nein? Sie haben diese Katastrophe heraufbeschworen.«
    »Unsere Ehe wäre noch katastrophaler ...«
    »Gleich wird Ihr Bruder zurückkommen, um mit uns zu feiern. Und er erwartet zweifellos, dass Sie die Nacht bei Ihrem Mann verbringen. Wollen Sie meine Geliebte werden und meine Ehefrau nur spielen?«
    »Gibt es denn keine andere Möglichkeit?«
    »Wohl kaum. Seien Sie dankbar, dass ich Ihnen aus der Klemme helfe. Das war Ihre Lüge. Nicht meine. Und seien Sie versichert - ich habe nicht die geringste Lust, Sie zu heiraten.«
    Wider Willen fühlte sie sich gekränkt und hob herausfordernd das Kinn. »Warum tun Sie's dann?«
    Gleichmütig zuckte er die Achseln. »Da Sie diese Farce angefangen haben, müssen wir sie wohl oder übel zu Ende führen. Im Grunde ist's mir egal, wozu ich mich auf einem Blatt Papier verpflichte.«
    Warum sie so verletzt war, wusste sie nicht. In ihren Augen brannten Tränen. Vielleicht sollte sie Ian die Wahrheit gestehen, ehe sie einen unwiderruflichen Schritt unternehmen würde ... Nein, sie konnte ihrem Bruder einfach nicht anvertrauen, dass sie die berühmte >Godiva< war. Also musste sie einen anderen Ausweg finden. »Und die Soldaten in diesem Camp? Alle wissen, dass ich zum ersten Mal hier bin. Was werden Ihre Vorgesetzten zur plötzlichen Ankunft einer Rebellenbraut sagen?«
    »Hier gibt es keine Vorgesetzten. Dem Rang nach ist mir Colonel Bryer ebenbürtig. Aber ich bin der Kommandant des Lagers. Weder Sergeant Henson noch Father Raphael werden jemals erwähnen, wann diese Hochzeit stattgefunden hat.«
    »Aber ...«
    Vor dem Zelt erklang ein Räuspern und Henson rief: »Colonel, da bin ich mit Father Raphael!« Taylor warf Tia das weiße Hemd zu. »Ziehen Sie das an!«
    Mit bebenden Fingern gehorchte sie. Das Hemd war fast so lang, dass es an ihr wie ein Kleid wirkte, deshalb brauchte sie die Hose gar nicht.
    »Jetzt kommt der Augenblick der Wahrheit«, betonte Taylor.
    »Wird man uns glauben?«
    »O ja. Wenn wir die Zeremonie möglichst schnell hinter uns bringen.«
    »Dann rufen

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