Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
Tia. Wie auch immer -was Ihren Wortbruch betrifft, gibt es keine mildernden Umstände. Zufällig wurden Sie von meinen Soldaten entdeckt. Und zufällig ist Ihr Bruder hier ...«
    »Taylor!«
    Als der Ruf ins Zelt drang, erstarrte Tia. Ian! Plötzlich stieg ein hysterisches Gelächter in ihrer Kehle auf. Gleich würde ihr Bruder eintreten - und womöglich Blut vergießen, bevor Taylor eine Gelegenheit fand, die kompromittierende Situation zu erklären ... Oder Taylor würde den Angriff abwehren und Ian umbringen ...
    »Vorhin ließ ich dir ausrichten, Bryer sei zu einem Verwundeten gerufen worden, Taylor, und ...« Wie erstarrt blieb Ian neben der Zeltklappe stehen. »Tia!« Sichtlich schockiert wandte er den Blick von den nackten Schultern seiner Schwester ab und musterte seinen Freund, der auf dem Bettrand saß. »Was hier vorgeht, weiß ich nicht, Taylor, aber ich will es erfahren!«, stieß er hervor und seine Hand zuckte zum Schwert in seinem Gürtel.
    »Nein, Ian!«, schrie Tia. Taylor stand auf und drehte sich zu Ian um. Automatisch berührte auch er den Griff seines Schwerts. Ohne lange zu überlegen, presste sie die Decken an ihre Brust und sprang aus dem Bett, schlang einen Arm um Taylors Taille und hinderte ihn daran, die Waffe zu ziehen. »Dem Himmel sei Dank, Ian. Nach der Schlacht bei Olustee, wo so viele Unionssoldaten starben oder verwundet wurden, hatten wir solche Angst um dich. Und dann waren wir maßlos erleichtert, als wir hörten, du seist nach Virginia versetzt worden ...« Ohne eine Atempause einzulegen, schwatzte sie weiter. »Und dann erfuhr ich, Taylor habe an der schrecklichen Schlacht teilgenommen. Deshalb wollte ich ihn sehen - um mich zu vergewissern, dass er wohlauf ist ...«
    Ians Kinnmuskeln verhärteten sich. Diesen Gesichtsausdruck kannte sie nur zu gut. »Oh, du wolltest ihn sehen?«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »O ja - da er ein Freund der Familie ist ...«
    »Bei unserer letzten Begegnung auf Cimarron habe ich dich vor solchen Spielen gewarnt. Bei Gott, du bist meine Schwester, und ich würde dich bis zum letzten Blutstropfen verteidigen, aber ...«
    »Ian, den Ärger zu Weihnachten habe ich nicht verursacht. Das schwöre ich dir. Und Taylor ... Nun, ich kannte ihn schon vorher - sogar sehr gut ...«
    Verwirrt runzelte Ian die Stirn. »Wovon redet sie, Taylor?«
    »Deine Schwester ...«, begann sein Freund.
    »Während er als Scout durch die südlichen Wälder ritt, trafen wir uns zufällig«, unterbrach sie ihn hastig. »Daheim, zu Weihnachten, konnte ich nichts sagen. Das musst du verstehen, Ian. Ich meine - obwohl Alaina so leidenschaftlich für den Süden kämpfte, habt ihr euch ineinander verliebt. Damals war ich verwirrt und wütend. Und jetzt - ist Taylor der Feind, der mir nahe steht ...« Diese Behauptung genügte nicht, denn ihr Bruder stand immer noch stocksteif da, die Hand am
    Schwertgriff. Jeden Augenblick würde ein erbitterter Kampf zwischen den beiden Männern ausbrechen. Das musste sie verhindern. Irgendwie. »Ian - wir sind verheiratet«, log sie.
    »Was?«, rief Ian entgeistert. »Das glaube ich dir nicht, Tia. Und wenn es stimmt, sollte man dir den Hintern versohlen, weil du zu Weihnachten so heftig mit Weir geflirtet hast.«
    Sie schluckte krampfhaft, starrte Taylor an, und er starrte zurück. Eine Ewigkeit schien zu verstreichen. Bis jetzt hatte er nichts bestritten. Aber er half ihr auch nicht. »Sicher wird sie dir alles erklären, Ian«, bemerkte er lahm.
    »Hoffentlich! Das alles ist mir ein Rätsel, Tia. Warum warst du auf Cimarron so unhöflich zu Taylor? Darüber hat Vater sich maßlos geärgert.«
    »So benahm ich mich nur, weil ich meine Gefühle nicht zeigen durfte. Immerhin trägt Taylor eine Yankee-Uniform. Wie du. Nur - du bist mein Bruder und wir kamen stets mit unseren unterschiedlichen Ansichten zurecht ...« Schweigend wartete Ian auf weitere Erläuterungen. »Ich wollte mich niemals in einen Feind verlieben. Trotzdem ist es passiert. Als ich hörte, Taylor habe eure Kavallerie bei Olustee kommandiert, wo so viele Unionssoldaten fielen, hatte ich solche Angst und musste einfach in dieses Lager kommen ...«
    Würde diese Erklärung endlich genügen?
    Taylor wandte sich zu ihr, legte einen Arm um ihre Schultern und presste die Decken schützend an ihren nackten Körper. »Eine unfassbare Geschichte, nicht wahr, Ian?«, fragte er gedehnt.
    Wie durch ein Wunder hörte Ian den sarkastischen Tonfall nicht. Er nahm die

Weitere Kostenlose Bücher