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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sagte Julian, als zwei kräftige Sanitäter hereinkamen, um den Patienten festzuhalten. Dr. McManus und Dr. Flowers, die ihre kurze Visite beendet hatten, folgten ihnen, um der Operation beizuwohnen. McManus narkotisierte Halston mit dem Äther. Julian bat Rhiannon, ihm die jeweils benötigten Instrumente zu reichen, sagte ihr wo und wann sie Druck ausüben und wann sie mit ihren grazilen, ruhigen Fingern eine Ader zuhalten sollte. Sie arbeitete schnell, und jeder Griff saß. Sie wußte ganz genau, was er als nächstes brauchte. Es war einfach zu schön, um wahr zu sein, daß er wieder mit ihr arbeiten durfte. Manchmal berührten sich ihre Finger, und die ganze Zeit hatte er ihr liebliches Rosenparfüm in der Nase.
    Die Operation war ziemlich langwierig. Als Julian die Patrone schließlich aus Halstons Arm entfernt hatte, wunderte er sich, daß der Knochen nicht noch mehr in Mitleidenschaft gezogen worden war - derart deformiert war die Kugel. Auch die Blutung konnte schließlich gestoppt werden. Die Wunde wurde vernäht und der Arm geschient.
    Als das Schlimmste hinter ihnen lag, wurde sich Julian plötzlich seines schäbigen Äußeren bewußt: Seine Uniform war kaum noch mehr als ein Fetzen, seine Haare brauchten dringend einen Haarschnitt, und er war immer noch nicht rasiert. Er wünschte, daß all die anderen Leute nun endlich gingen, weil er mit Rhiannon allein sein wollte, um ihr klarzumachen, daß sie ihn zwar ausgetrickst, aber dennoch geheiratet hatte und es sich dabei nicht um eine Angelegenheit handelte, aus der man einfach wieder herauskam ... Aber er war jetzt nun mal nicht mit seiner Frau allein, sondern von Yankees umzingelt.
    Als man Jesse verbunden hatte, schlief dieser immer noch, da McManus ihm wirklich eine ordentliche Portion Äther verabreicht hatte.
    »Interessante Vorgehensweise«, sagte McManus zu Julian, als dieser sich die Hände wusch, »aber man kann es nur machen, wenn die Blutgefäße richtig gehalten und abgedrückt werden.«
    »Das stimmt«, entgegnete Julian und sah dabei anerkennend zu Rhiannon.
    »Sie haben auch nach einem frischen Schwamm verlangt.«
    »Ja, ich bin davon überzeugt, daß die Infektionen sich durch mehrmals benutztes Material von Patient zu Patient ausbreiten.«
    »Aber wie kriegen Sie es hin, ständig frisches Verbandsmaterial und Schwämme zu...«
    »Ich glaube wirklich, daß es Leben rettet.«
    »Nehmen Sie einen Drink, Sir?« fragte Flowers und wies auf den Flur vor dem Schlafzimmer.
    Das Angebot ablehnend, schüttelte Julian den Kopf und sah Rhiannon an, als er sagte: »Dr. Flowers, ich möchte lieber gleich zu Dr. McManus' Feldlazarett zurückkehren. Es gibt dort noch so viel zu tun. Sie bringen nach wie vor Verwundete vom Schlachtfeld, und ich kann den Yankees noch nicht einmal einen Vorwurf daraus machen, daß sie die Rebellen zum Schluß bringen.«
    Flowers nickte und entgegnete: »Wie Sie wünschen, ich verstehe Ihre Beweggründe durchaus.«
    Julian sah noch einmal seiner Frau in die Augen und wandte sich dann zum Gehen.
    Da rief sie ihm mit fester Stimme nach: »Julian!«
    Als er sich zu ihr umdrehte und sah, daß sie ihm gefolgt war, mußte er ein Höchstmaß an Selbstbeherrschung aufbringen, um dem Bedürfnis zu widerstehen, die Arme nach ihr auszustrecken, sie zu packen und zu schütteln, im Arm zu halten, sie auszuschimpfen, um dann hier auf der Stelle, direkt auf dem Fußboden, mit ihr zu schlafen.
    »Julian, du bist wirklich ziemlich dickköpfig, sogar für jemanden, von dem man Sturheit gewohnt ist...«
    »Ich bin ein starrköpfiger Kriegsgefangener, wenn du nichts dagegen hast.«
    »Verdammt, Julian. Ich mußte es tun!«
    Was für eine Frau! In ihr pulsierte das Leben, ihre smaragdgrünen Augen sprühten Funken, und aus ihrer Stimme klang so viel Leidenschaft; und in jeder ihrer Bewegung lag eine ungeheuere Grazie. Am liebsten wäre er mit seinen Fingern zärtlich die Konturen ihres Gesichts nachgefahren. Wenn er noch einen Schritt auf sie zuginge, könnte er wieder den aufregenden, ganz eigenen Duft ihrer Haut riechen...
    Doch nicht hier und nicht jetzt. Flowers und McManus hatten sich zwar so weit wie möglich in den hinteren Teil des Schlafzimmers zurückgezogen, damit er und Rhiannon ein paar Sätze unter vier Augen wechseln konnten, aber sie waren doch nicht allein.
    »Julian, ich hatte wirklich keine andere Wahl!«
    »Das sagt sich so leicht. Aber wärst du auch bereit, mit mir die Gefängniszelle zu teilen?«
    »Hier wartet noch Arbeit auf

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