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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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war überhaupt nicht seine Absicht. Statt dessen erwiderte er: »Sir, der Sarg war nicht gerade ein angenehmes Transportmittel, um in den Süden zu gelangen, aber ...«
    »Wir sollten ein Sonderkommando herkommen lassen«, fiel ihm einer von Magees Offizieren ins Wort, »das gewohnt ist, mit Leichen umzugehen.«
    »Wir werden die Jungs wieder in ihre Särge legen«, erwiderte Magee, »und dann so schnell wie möglich hier verschwinden. Wir befinden uns im Rebellengebiet und sind viel zu weit vom Basislager entfernt.« Dann lehnte er sich von seinem Sattel aus ein wenig zu Julian und Ian hinunter und sagte: »Ein paar von Longstreets Kompanien lagern wenige Kilometer weiter die Straße hinunter. Übrigens Dr. McKenzie, wissen Sie eigentlich, daß man Sie gerade austauschen wollte, als Sie in die Kiste hüpften?«
    »Ich wünschte, ich hätte rechtzeitig etwas davon erfahren«, sagte Julian und sah dabei halb amüsiert, halb aufgebracht zu seinem Bruder hinüber. »Ian war irgendwie ein bißchen zu langsam, wissen Sie.«
    »Wahrscheinlich wollte man Sie nicht gehenlassen«, erwiderte Magee.
    »Ich wußte nicht, daß man mich für so gefährlich hält.«
    »Pferde!« meldete sich nun wieder Ian.
    »Was?« murmelte Rhiannon, und Julian, der die Angst in ihrer Stimme vernommen hatte, bekam sie gerade noch am Arm zu fassen, als sie an ihm vorbeirennen wollte.
    Rebellen. Jetzt kamen die Rebellen!
    Und da waren sie auch schon. Julian spürte, wie sich in seinem Bruder, der immer noch direkt neben ihm stand, jeder Muskel spannte und er sich auf einen Kampf vorbereitete.
    Aber der Rebellenhauptmann, der da auf einer klapprigen, grauen Mähre auf die Lichtung getrabt kam, erhob sogleich beschwichtigend die Hand. Auch er hatte nur ein paar Leute bei sich. Julian kannte den Mann. Es war Trenton Malden aus Georgia, einer der wenigen Überlebenden von George Picketts Einheit. Malden war noch jung, und vor nicht allzu langer Zeit war sein schulterlanges Haar blond und lockig gewesen. Aber jetzt wurde es schon grau und hing strähnig herab. Er brachte sein Pferd zum Stehen, und die vier Männer hinter ihm taten es ihm gleich. Keiner zog eine Waffe oder tastete danach, während sie die Szenerie in dem kleinen Wäldchen in Augenschein nahmen.
    »Sir!« sagte Malden schließlich zu Magee gewandt. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie dafür verantwortlich sind!«
    »Natürlich nicht, Trent!« entgegnete Magee ungeduldig, und als er sah, daß Julian ihn erstaunt anblickte, weil er den Namen des Mannes kannte, fügte er erklärend hinzu: »Trenton befand sich vor dem Krieg in meinen Diensten.«
    »Trent, du bist das!« ließ sich da plötzlich auch Ian vernehmen.
    Der konföderierte Hauptmann lächelte und sagte: »Schön, dich heil und gesund wiederzusehen, Ian.«
    »Ganz meinerseits, Trent.«
    »Was, zum Teufel, ist denn hier geschehen?«
    »Räuber«, erklärte Julian.
    »Das hier sind bestimmt die Jungs, die man uns vom Alten Kapitol schicken wollte, mh?« fragte Malden.
    »Ja«, entgegnete Julian.
    Mit hochgezogener Augenbraue sah Malden ihn an. »Dr. McKenzie, wir wissen ja alle, daß Sie Wunder wirken können, aber sind Sie jetzt auch schon in der Lage, Tote ins Leben zurückzuholen?«
    »Nein, nur mich selbst.«
    »Ah ...«, murmelte Malden und fuhr zu Magee gewandt fort: »Nun, Sir, ich möchte bestimmt nicht auf Sie, Ian oder Ihre Männer schießen müssen, und ich hoffe, daß Sie, was uns betrifft, gleicher Meinung sind. Wir sollten einfach wieder auseinandergehen, als wäre nichts geschehen.«
    »Der Ansicht bin ich auch, Hauptmann«, stimmte ihm Magee zu. »Falls Sie bei den Toten Hilfe brauchen ...«
    »Das sind unsere Jungs«, unterbrach ihn Malden traurig. »Wir kümmern uns schon um sie.«
    »Wie Sie meinen. Ian, Rhiannon ...«
    Aber Julian hielt Rhiannon fest und sagte zu Magee: »Nein, Sir, meine Frau kommt mit mir.«
    Magee zögerte. Offensichtlich wußte er nicht, wie er darauf reagieren sollte. Schließlich sagte er: »Aber, Sir, ich habe mich dazu verpflichtet, auf die Lady aufzupassen ...«
    »Sie ist meine Frau, Sir, durch ihre eigene ...«, er hielt inne und betrachtete eingehend Rhiannons grüne Augen, aus denen ihm Funken entgegenzuschlagen schienen, da sie es nun war, die sich in einer unangenehmen Lage befand. Schließlich vollendete er seinen Satz mit den Worten: »... durch ihre eigene freie Entscheidung.«
    »Aber, Sir«, widersprach ihm Magee, »sie steht doch auf seiten der Union!«
    »Aber ihr noch

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