Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
abhalten kann, mehr davon zu nehmen?«
    Erschrocken stellte sie fest, wie entschlossen seine Stimme klang. »Es kann Ihnen doch völlig egal sein, was ich mit meinem Leben anstelle!«
    »Sie werden kein anständiges Leben mehr führen können, wenn Sie damit weitermachen!« versicherte er ihr.
    »Ich weiß, was ich tue ...«
    »So, tatsächlich? Sie belügen sich doch nur selbst. Opium und Wein. In großen Mengen. Glauben Sie denn nicht, daß es schon genügend Tod und Unglück in dieser Welt gibt?«
    »Ich will nicht darüber nachdenken! Und jetzt geben Sie mir bitte das Fläschchen ...«
    »Sie haben ohnehin schon genug davon.«
    Als ihr bewußt wurde, daß er bemerkt hatte, daß sie die Droge bereits genommen hatte, wurde sie für einen Augenblick ganz still. Dann sah sie ihn mit hocherhobenem Kinn und abfälligem Gesichtsausdruck an und entgegnete: »Nein, Colonel, da irren Sie sich. Ich kann nie genug davon bekommen, und das geht Sie überhaupt nichts an.«
    Er ging wieder auf sie zu und packte sie erneut bei den Schultern. Erschrocken schrie sie auf, aber er zog sie nur noch näher zu sich heran, fest entschlossen, ihr seinen Standpunkt klarzumachen. »Ich bin Arzt und wenn ich Ihnen sage, daß es gefährlich ist, können Sie sich darauf verlassen. Hören Sie mir jetzt einmal gut zu ...«

»Zum Teufel mit Ihnen! Lassen Sie mich jetzt endlich in Ruhe! Was glauben Sie denn eigentlich, wer Sie sind«, fragte sie hitzig. »Sie platzen hier einfach so herein und wollen mir sagen, was ich zu tun und zu lassen habe?«
    Immer noch stand sie stocksteif da und versuchte schließlich, sich aus seiner Umklammerung zu befreien. Als er ihr auch nicht einen Zentimeter nachgeben wollte, trommelte sie mit voller Kraft mit ihren kleinen Fäusten auf seinen nackten Oberkörper. Er hielt sie nicht davon ab, sondern kam einfach noch dichter an sie heran und zog sie diesmal so eng an sich, daß sie nicht mehr weit genug ausholen konnte.
    »Glauben Sie etwa, Sie tun mir damit weh?« fragte er dann. »Die Droge hat Sie geschwächt, und Sie können einem nur leid tun.«
    »Oh, ich tue Ihnen also leid! Aber Sie werden gleich sehen, wie weh ich Ihnen tun kann ...«, schrie sie aufgebracht und verdoppelte ihre Anstrengungen. Als er sie an den Handgelenken zu fassen bekam, warf sie den Kopf in den Nacken und starrte ihn an.
    »Los, dann tun Sie mal was dagegen!« spottete er. »Versuchen Sie doch, gegen mich anzukommen!«
    Wieder bemühte sie sich, sich aus seinem Griff zu befreien, mußte aber bald feststellen, daß ihr das nicht gelingen würde. Mit einem Ruck zog er sie wieder zu sich heran, während sie ihn haßerfüllt ansah.
    »Sie brauchen das Zeug nicht, und Sie werden mir jetzt gut zuhören«, sagte er dann ganz ruhig zu ihr. »Sie können sterben, wenn Sie zuviel Opium erwischen. Das wissen Sie auch, nicht wahr? Ist das etwa Ihr Ziel? Wollen Sie sich so aus der Verantwortung stehlen? Sind Sie wirklich so ein Feigling?«
    Sie atmete tief durch, und als sie ihm entgegnete: »Ich bin kein Feigling«, wußte er, daß es ihm endlich gelungen war, sie aufzurütteln.
    »Doch, einer von der übelsten Sorte«, beharrte er.
    »Sie verstehen wirklich überhaupt nichts. Es tut so furchtbar weh. Ich habe ihn gesehen. Ich habe gesehen, wie er starb. Ich habe ihn meinen Namen rufen hören. Ich sah all das Blut, den Ausdruck in seinen Augen. Ich kann es einfach nicht vergessen. Ich kriege diese Bilder nicht mehr aus dem Kopf. Nachts liege ich stundenlang wach im Bett und höre ihn wieder und wieder meinen Namen rufen. Immer wieder, bis ich es einfach nicht länger ertragen kann...«
    »Sie können ihn doch überhaupt nicht hören.«
    »Ich habe ihn gesehen!«
    »Sie waren doch gar nicht auf dem Schlachtfeld, als es geschah.«
    Kopfschüttelnd sah sie ihm in die Augen, als suche sie dort nach ein bißchen Verständnis für ihre Lage. Dann senkte sie den Kopf, zu erschöpft, um weiter gegen ihn anzukämpfen. Sie tat ihm auf einmal sehr leid. Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen, ganz fest gehalten und getröstet. Aber sie würde sicher keinen Trost von einem Fremden wollen. Das einzige, was er tun konnte, war, ihr begreiflich zu machen, was sie sich mit dem Morphium antat.
    »Nehmen Sie das nicht wieder«, sagte er beschwichtigend. »Tun Sie sich das nicht an.«
    »Bitte lassen Sie mich doch endlich in Ruhe!« flehte sie, und ihre Stimme klang mit einemmal sehr weiblich, schutzbedürftig und schwach.
    »Ich lasse nicht zu, daß Sie

Weitere Kostenlose Bücher