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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Seiten kämpfen?«
    »Was ist passiert?« fragte Julian ungeduldig.
    »Zwei Dinge. Zunächst ...«, fuhr Ian fort, zögerte dann aber, und Julian stellte fest, daß sein Bruder sehr besorgt aussah, obwohl er so leichthin gesprochen hatte. »Zunächst habe ich gehört, daß Jerome angegriffen wurde, als er auf Kanonenboote der Yankees stieß; gleich hier an der Küste. Er ist ihnen entwischt, und die Yankees sind der Meinung, daß er irgendwo südlich von hier untergetaucht sein muß. Sie glauben, daß er verletzt wurde. Wenn dem so sein sollte ... wird man ihn zu dir bringen.«
    Julian seufzte. Jerome war für seine enorme Risikobereitschaft bekannt. Er traf rasche Entscheidungen und bewegte sich so schnell wie der Blitz. General Lee hätte einen Mann wie ihn sicherlich gern in seinen Reihen in Nordvirginia gesehen.
    »Wie schwer ist er verletzt?«
    »>Er konnte noch stehen<, sagten die Matrosen von dem Yankee-Beiboot. Ich habe Risa nichts davon erzählt, aber sie wird es auch so bald erfahren.«
    »Jerome wird mich schon finden. Seine Männer wissen ziemlich genau, wo unser Lager ist.«
    »Ich schätze, sie werden irgendwann morgen dort auftauchen. Du kannst dir sicher denken, daß ihm die Yankees auf den Fersen sind, und Jeromes Männer kommen vielleicht nicht so schnell voran, weil er verletzt ist.«
    »Unser Lager ist gut bewacht, und ich werde auf jeden Fall auf ihn warten. Mach dir keine Sorgen, Ian. Du weißt, daß ich für Jerome alles tue, was in meiner Macht liegt.«
    »Ja, ich weiß, und auch, daß du der beste Chirurg bist, den sich Jerome wünschen kann, und daß er zäh ist wie ein Alligator. Aber mir ist auch bewußt, daß Wunden eitern und Menschen nur allzu schnell an Infektionen sterben. Ich mache mir einfach furchtbare Sorgen, Julian, und will nur hoffen, daß er morgen oder spätestens übermorgen bei dir ankommt.«
    »Warum? Er hat einen Schiffsarzt an Bord, der schon dafür sorgt, daß sich seine Wunde nicht entzündet, und ich bin auch in ein paar Tagen noch im Camp.«
    »Nun, das ist die zweite Sache, die ich dir erzählen wollte. Ich habe läuten hören, daß man beabsichtigt, noch mehr Jungs aus der Miliz abzuziehen, um sie nach Norden zu schicken, damit sie an den großen Feldzügen teilnehmen können. Auf beiden Seiten der Front redet man auch ziemlich häufig von dir. Immerhin hast du dafür gesorgt, daß General Magee seinen Fuß behalten hat. Der General hat nach wie vor großes Interesse an dir, und er hat mir erzählt
    - woher ein Nordstaatengeneral solche Informationen bekommt, weiß ich nicht -, ihm sei zu Ohren gekommen, daß auch die Konföderierten darüber nachdenken, dich von der
    Miliz abzuziehen, um dir einen regulären Armeeposten zu geben.«
    Entsetzt starrte Julian ihn an. Das paßte ihm überhaupt nicht. Einfach so Weggehen? Schon jetzt gab es in Florida kaum noch Männer, die kämpften, geschweige denn, genügend Ärzte, um die, die vor Ort für ihren Staat ihr Leben riskierten, medizinisch zu versorgen. Und jetzt hatten sie tatsächlich vor, noch mehr Männer aus diesem Staat abzuziehen?
    »Ich dachte, das solltest du wissen«, sagte Ian ruhig.
    Julian nickte und schnitt eine Grimasse, bevor er ihm entgegnete: »Das ist doch wirklich amüsant! Mein Nordstaatenbruder kommt zu mir, um mir mitzuteilen, was der Süden mit mir vorhat.«
    »Ich hab' dir schon gesagt, Julian, daß wir diese Sache gewinnen werden - vielleicht auch, weil wir die besseren Informanten haben.«
    Julian wußte, daß Ian eigentlich genausoviel Angst hatte wie er und daß sie beide den Wunsch hegten, daß der Krieg so schnell wie möglich zu Ende sein möge; deshalb nahm er ihm die Bemerkung nicht übel und sagte nur: »Deine Grünschnäbel aus Michigan und Ohio warten auf dich, Ian. Sag mal, können diese Jungs überhaupt Englisch? Oder hat man dir eine Gruppe von Immigranten zugeteilt, die gerade erst mit dem Boot von Europa herübergekommen sind?«
    Ian grinste kopfschüttelnd und drehte sich um, um zu seinem Pferd zu gehen. »Sie können Englisch«, rief er ihm dann über die Schulter zu.
    »Richtig so«, sagte Julian, der ihm gefolgt war. »Warum sollte man den Fremden auch einen Posten im friedlichen Florida geben? Besser man schickt sie gleich in die Höhle des Löwen, damit sie draufgehen, bevor sie noch zuviel Begeisterung für das Land entwickeln, für das sie sterben.«
    Ian stieg aufs Pferd und sagte beschwichtigend: »Ich bestimme nicht, wie dieser Krieg geführt wird, Julian.«
    »Ja,

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