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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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helfen, Dr. McKenzie zu finden.«
    »Wie Sie wünschen, Ma'am.«
    Als sie den schmalen Weg entlangging, der zum Bach führte, rechnete sie eigentlich nur mit einem kleinen Rinnsal, obwohl Anderson alles so begeistert beschrieben hatte. Aber er hatte nicht übertrieben: Der Bach war breit, und das Wasser wurde von den Felsen, die in seinem Bett lagen, derart in Wallung gebracht, daß es nur so spritzte. Es war herrlich klar und schien an manchen Stellen auch ziemlich tief zu sein.
    Rhiannon kniete sich erst einmal am Ufer hin und schöpfte mit der hohlen Hand von dem Wasser, um zu trinken und sich damit das Gesicht zu benetzen. Es schmeckte wunderbar und war ganz kühl und erfrischend. Es war ein herrliches Gefühl, das Wasser auf der Haut zu spüren, und am liebsten wäre sie sofort baden gegangen. Aber sie zögerte noch. Andererseits hatte Anderson ihr versprochen, daß er schon dafür sorgen würde, daß sie keiner störte.
    Sie knöpfte ihr Mieder auf und spritzte sich ein wenig Wasser an Brust und Hals, konnte es dann aber kaum noch erwarten, ganz hineinzusteigen. Sie vergewisserte sich noch einmal, daß auch niemand da war, bevor sie auch die restlichen Knöpfchen ihres Mieders öffnete. Dann zog sie ihr Oberkleid aus und stieg, jetzt nur noch mit dem Leibchen bekleidet, in das erfrischende Naß.
    Sie tauchte so weit unter, daß nur noch ihr Kopf herausschaute, legte sich dann auf den Rücken und ließ sich in die tieferen Bereiche des Baches treiben. Bald drehte sie sich aber wieder um, da sie sich an die Felsen erinnerte, schwamm vorsichtig um sie herum und ließ sich wieder ein Stück treiben. Es war herrlich, das Wasser am ganzen Körper zu spüren. Trotz der Hitze war es so schön kühl geblieben, weil die umstehenden Eichen den ganzen Tag Schatten spendeten. Von den Ästen der Bäume hingen wehende grüne Moosschleier, und die wenigen Sonnenstrahlen, die hier und da ihren Weg durch die Blätter fanden, warfen ein hübsches Licht-und-Schatten-Muster auf die Wasseroberfläche.
    Rhiannon konnte sich nun gut vorstellen, was Anderson gemeint hatte, als er ihr sagte, daß dieser Ort geeignet sei, erhitzte Gemüter abzukühlen. Es war einfach herrlich hier! Das Wasser schien ihr den Kopf klarzumachen, die Staubschicht von ihr abzuwaschen und auch den klebrigen naßkalten Schweiß, der sie des Nachts hatte erzittern lassen ...
    Der Bach sprang zwar hier und da über kleine Gesteinsbrocken, war an vielen Stellen aber doch über einen Meter tief, und in einer Ausbuchtung konnte man sogar richtig schwimmen. Dahinter schien sich der Bachlauf zu teilen, wobei der eine Arm zu einer Art natürlichem Becken führte, wo das Wasser, seiner viel dunkleren Oberfläche nach zu urteilen, ganz tief zu sein schien. Als Rhiannon dorthin geschwommen war, stellte sie fest, daß der Bach am Ende des Beckens in einen kleinen Fluß mündete. Sie brauchte nur dieses Bassin zu durchqueren, um zum Fluß zu gelangen...
    Sie drehte sich wieder auf den Rücken und ließ sich von der leichten Strömung des Flußzulaufs treiben. Dann drehte sie sich noch einmal um, tauchte tief unter und stieß mit dem Kopf gegen etwas Festes. Ein Mensch!
    Erschrocken kam sie an die Wasseroberfläche und hätte beinah geschrien, als sie zwei blaue Augen nicht gerade freundlich auf sich gerichtet sah. Es war Julian, der sie auch sogleich bei den Armen packte, als wolle er ihr das Blut abschnüren. Und Corporal Anderson hatte ihr versprochen, den Bach für sich allein zu haben!
    »Was hatten Sie denn vor, Mrs. Tremaine? Wollten Sie etwa nach St. Augustine schwimmen, um den Feind darauf aufmerksam zu machen, daß wir hier sind?«
    Sie spürte, wie der schlammige Untergrund zwischen ihren Zehen hindurchquoll. Das Wasser war an dieser Stelle nur etwa einen Meter tief, so daß sie stehen konnte und ihr Oberkörper aus dem Wasser ragte. Das dünne Leibchen klebte an ihren Brüsten, und ihre Brustwarzen begannen bereits, sich abzuzeichnen. Sie kam sich vor, als sei sie nackt und als gelangten Julians Blicke direkt auf ihre Haut...
    »Was für ein Blödsinn!« entgegnete sie ihm aufgebracht, während sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. »Wir waren gestern den ganzen Tag unterwegs«, sagte sie dann entschuldigend, »ich fühlte mich schmutzig, und mir war heiß, und das Wasser sah so einladend aus...«
    »So daß Sie vom Ufer weggeschwommen sind und Rachel einfach allein gelassen hätten? Aber das wäre ja jetzt nicht mehr so schlimm gewesen, nicht wahr?

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