Sieg einer großen Liebe
„Es ist eins von denen, die du bei Madame Dumosse für mich bestellt hast. “
Er senkte den Blick auf ihre Brüste in dem tiefen Dekollete dieser bezaubernden Kreation. Grün steht ihr ausgezeichnet, dachte er, aber sie hätte Smaragde um den schlanken Hals legen sollen, um das Kleid zu ergänzen. Wenn die Dinge anders gestanden wären, hätte er die Diener entlassen und sie auf den Schoß genommen. Dann hätte er ihr Gewand am Rücken geöffnet und ihre bezaubernden Brüste für die Berührung seiner Hände und Lippen freigelegt. Er hätte sie geküsst und Victoria dann die Treppe hinaufgetragen, wo sie sich lieben würden, bis sie beide zu schwach wären, sich noch zu bewegen. „Das Kleid ist hübsch. Smaragde gehören dazu“, sagte er.
Unsicher griff sich Victoria an den nackten Hals. Sie besaß keine Smaragde. „Ich finde, du siehst auch blendend aus“, meinte sie und blickte bewundernd auf seinen eleganten dunkelblauen Rock, der seine breiten Schultern betonte. Sein Gesicht war braungebrannt, sein Haar dunkel, und dieser sinnliche Mund ...
Ein schwaches Lächeln spielte jetzt auf seinen Lippen. „Dankeschön“, entgegnete er, sichtlich überrascht.
„Gern geschehen“, entgegnete Victoria. Da ihm ihr Kompliment über sein Aussehen gefallen hatte, stürzte sie sich darauf als annehmbares Gesprächsthema. „Als ich dich das erste Mal sah, hielt ich dich für furchterregend, weißt du das? Natürlich war es fast dunkel, und ich war aufgeregt, aber ... nun ... du bist so groß, daß es mir Angst machte. “
Jason verschluckte sich fast an seinem Wein. „Wovon sprichst du?“
„Von unserer ersten Begegnung“, erklärte Victoria unschuldig. „Erinnerst du dich... ich stand draußen im Sonnenlicht mit dem Ferkel auf dem Arm, das ich dann dem Bauern gab, und du zogst mich ins Haus und es war dunkel verglichen mit draußen....“ Unvermutet stand Jason auf. „Es tut mir leid, wenn ich dich unhöflich behandelt habe.. .. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich jetzt noch ein wenig arbeiten.“
„Nein“, entgegnete Victoria hastig und stand ebenfalls auf, „bitte, arbeite nicht. Lass uns zusammen etwas tun ... etwas, das dir Spaß macht.“
Jason schlug das Herz bis zum Hals. Er bemerkte ihre geröteten Wangen und sah die Einladung in ihren flehenden blauen Augen. Hoffnung und Zweifel überschnitten sich in seiner Brust. Er legte die Hand zärtlich an ihre Wange und strich ihr sanft das schwere, seidige Haar zurück. Victoria zitterte vor Freude, weil er ihr endlich mit Wärme begegnete. Schon vor Tagen hätte sie versuchen sollen, ihn aus der Reserve zu locken, statt schweigend zu leiden. „Wir könnten Schach spielen, wenn du magst“, schlug sie vor. „Ich kann es nicht sehr gut, aber wenn du Karten hast..
Ruckartig zog Jason seine Hand zurück, und sein Gesicht wurde abweisend. „Entschuldige mich, Victoria. Ich habe zu arbeiten.“ Damit verschwand er in seinem Arbeitszimmer.
Verwirrt und enttäuscht verbrachte Victoria den Abend über einem Buch. Als es Zeit war schlafen zu gehen, war sie fest entschlossen, ihn nicht wieder in die vorherige Rolle des höflichen Fremden zurückfallen zu lassen, egal was sie dazu tun musste. Sie erinnerte sich daran, wie er sie angesehen hatte, bevor sie vorschlug, Schach zu spiele... . genauso sah er sie an, wenn er sie küssen wollte. Ihr Körper hatte seine Absicht augenblicklich erkannt. Ihr war ganz warm geworden und sie hatte zu zittern angefangen. Wahrscheinlich hätte er sie lieber geküsst als Schach zu spielen. Du lieber Himmel, vielleicht wollte er sogar wieder diese schreckliche Sache mit ihr mache... .
Bei dem Gedanken fuhr Victoria zusammen, doch war sie bereit, sogar das zu tun, wenn damit Eintracht wiederkehrte. Der Magen krampfte sich ihr zusammen bei der Vorstellung, wie Jason sie berührte, wenn sie nackt war und ihren Körper auf diese schrecklich entrückte Art musterte, wie er es in ihrer Hochzeitsnacht getan hatte. Vielleicht wäre es gar nicht so schlimm, wenn er dabei nett zu ihr wäre ... so wie er lieb zu ihr war, wenn er sie küsste.
Sie wartete, bis sie Jason in seinem Zimmer hörte. Dann zog sie ein türkisfarbenes Satinneglige mit breitem beigem Spitzenbesatz an Saum und Ärmeln über, öffnete die Verbindungstür zu Jasons Suite und trat ein. „Mylo... . Jason“, sagte sie.
Er schlüpfte gerade aus seinem Hemd, die Brust fast nackt, und fuhr erschrocken auf.
„Ich möchte mit dir sprechen“, begann sie
Weitere Kostenlose Bücher