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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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dem Tisch vor dem Kamin ab, während die anderen in einem angrenzenden Raum verschwanden.
    Die Diener luden ihre sperrige Last am Fußende des Bettes ab. Einen Augenblick später verließen sie im Gänsemarsch wieder das Zimmer.
    Nur das erste Mädchen blieb und wandte sich an Victoria, die verlegen neben dem Bett stand. „Ich bringe etwas zu essen, Miß“, sagte sie.
    I Victoria setzte sich auf eine der beiden Polsterbänke. Beim Anblick von gebuttertem Toast und heißer Schokolade spürte sie, wie hungrig sie war.
    e „Seine Lordschaft lässt Ihnen sagen, Sie möchten ein Bad nehmen“, fuhr das Mädchen fort und wollte in das angrenzende Zimmer gehen.
    Die Schokoladentasse in der Hand haltend wiederholte Victoria: „Seine Lordschaft? Ist das des... . der Herr, den ich.... Wie sieht seine Lordschaft aus?“
    „Seine Lordschaft ist ein großer Mann mit schwarzem Haar“, sagte das Mädchen und warf Victoria einen seltsamen Blick zu.
    „Und er sagte, ich solle ein Bad nehmen?“ fragte Victoria ärgerlich.
    Das Mädchen nickte und wurde rot.
    „Nun ja, ich brauche tatsächlich eins“, räumte Victoria ein. Sie aß den Toast, trank die Schokolade und ging dann in das Zimmer nebenan, wo das Mädchen duftendes Badesalz ins heiße Wasser gab. Während sie langsam ihre Reisekleidung ablegte, erinnerte sich Victoria an die Nachricht, mit der Charles Fielding, Herzog von Atherton sie eingeladen hatte. Er schien so beglückt, sie bei sich zu haben. „Komm sofort, meine Liebe“, hatte er geschrieben. „Du bist mehr als willkommen... du wirst sehnsüchtig erwartet.“ Vielleicht durfte sie doch bleiben. Vielleicht hatte „seine Lordschaft“ die Sache nur falsch verstanden.
    Das Mädchen half ihr beim Haarewaschen und hielt ihr dann ein flauschiges Tuch auf, als sie aus der Wanne stieg. „Ich habe Ihre Kleider aufgeräumt, Ma’am, und das Bett aufgeschlagen, falls Sie gern ein bisschen schlafen möchten.“
    Victoria lächelte sie an und erkundigte sich nach ihrem Namen.
    „Wie ich heiße?“ wiederholte das Mädchen, erstaunt. „Warum, ich... . ich heiße Ruth.“
    „Vielen Dank, Ruth“, sagte Victoria. „Fürs Kleideraufräumen, meine ich.“
    Vor Freude schoss der Bedienten die Röte ins sommersprossige Gesicht, während sie kurz knickste und auf die Tür zuging. „Das Abendessen wird um acht serviert“, erklärte sie noch.
    „Ruth“, rief Victoria sie zurück. „Gibt es hier zwei Lordschaften? Das heißt, ich wüsste gern über Charles Fielding ... “
    „Oh, Sie meinen seine Hoheit...“ Ruth sah über die Schulter zurück, als hätte sie Angst, belauscht zu werden. „Er ist noch nicht angekommen, doch wir erwarten ihn heute Abend. Ich hörte, wie seine Lordschaft den Butler Northrup beauftragte, seiner Hoheit sofort ihre Ankunft mitzuteilen.“
    „Und wie ist... hm... seine Hoheit?“ fragte Victoria und fand es albern, diese seltsamen Titel zu verwenden.
    Es sah so aus, als wolle das Mädchen ihn beschreiben, doch dann hielt Ruth inne: „Es tut mir leid, Miß, seine Lordschaft erlaubt den Bediensteten nicht, vertraulich mit Gästen umzugehen.“ Sie knickste nochmals und huschte eilig zur Tür hinaus.
    Victoria war betroffen, daß sich zwei Menschen in diesem Haus nicht unterhalten durften, nur weil einer ein Diener und der andere ein Gast war. Doch wenn sie an ihre kurze Bekanntschaft mit „seiner Lordschaft“ dachte, konnte sie sich gut vorstellen, daß er solche Anweisungen gab.
    Sie schlüpfte in ihr Nachthemd und kroch ins Bett. Seide streichelte sanft die Haut ihrer nackten Arme und ihres Gesichts, während Victoria noch ein Stoßgebet zum Himmel schickte, daß Charles Fielding ein wärmerer Mensch als „seine Lordschaft“ sein möge. Dann schloss sie die Lider und schlief ein.

6. KAPITEL
    Sonnenschein strömte durch die offenen Fenster, und ein leichter Lufthauch strich zart über Victorias Gesicht. Draußen klapperten Pferdehufe auf dem gepflästeren Fahrweg. Zwei Vögel landeten gleichzeitig auf dem Fensterbrett und fingen an, sich um Gebietsrechte zu streiten. Ihr wütendes Gezwitscher weckte Victoria aus einem glücklichen Traum von Zuhause.
    Noch halb im Schlaf drehte sie sich auf den Bauch und vergrub das Gesicht im Kissen. Statt des rauhen Tuchs zu Hause, das nach Seife und Sonne gerochen hatte, spürte sie weiche Seide auf der Wange. Langsam drang ihr ins Bewusstsein, daß sie nicht in ihrem eigenen Bett lag. Victoria versuchte, den Traum wieder einzufangen, doch es war

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