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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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früheres glückliches Leben stürzten auf Victoria ein. Sie vergrub das Gesicht in ihrem weichen seidenen Kissen und wurde von heftigem Schluchzen geschüttelt. „O Mama“, klagte sie. „O Mama, du fehlst mir so sehr".
    Jason zögerte vor der Tür zu ihrem Zimmer und hob die Hand, um anzuklopfen. Doch als er ihr Weinen hörte, hielt er inne. Sie wird sich wahrscheinlich besser fühlen, nachdem sie sich ausgeweint hat, dachte er. Andererseits macht sie sich krank, wenn sie so weiterschluchzt. Nachdem er eine Weile unschlüssig dagestanden war, ging er in sein eigenes Zimmer, schüttete Brandy in ein Glas und kehrte zurück.
    Wie sie es von ihm verlangte, klopfte er, doch als sie nicht antwortete, öffnete er die Tür und trat ein. Er stand neben ihrem Bett und sah wie sie von Schmerz geschüttelt wurde.
    Jason verabscheute Frauen, die weinten. Tränen wurden immer nur vergossen, um einen Mann schwach zu machen: Aber Victoria hatte ihn von der Treppe aus beschimpft und bekämpft und sich dann mit ihrem Kummer in ihr Zimmer zurückgezogen.
    Jason legte ihr die Hand auf die Schulter. „Victoria ..."
    Sie fuhr herum. Ihre Augen hatten die Farbe von dunkelblauem Samt, Tränen glitzerten an ihren Wimpern. „Gehen Sie!“ forderte sie ihn auf. „Gehen Sie sofort, bevor man Sie sieht! “
    Er betrachtete ihre Schönheit, diese vom Zorn geröteten Wangen. Das Haar fiel ihr wild über die Schultern. In ihrem züchtig hochgeschlossenen Nachthemd wirkte sie unschuldig wie ein verwirrtes Kind. Und doch warnten ihn ihr entschlossenes Kinn und die stolzen Augen, sie nicht zu unterschätzen. Er dachte an die Unverfrorenheit, mit der sie ihm in der Bibliothek die Notiz laut vorgelesen hatte, und ihre unverhohlene Genugtuung über seine Bestürzung.
    Melissa war die einzige Frau gewesen, die es je gewagt hatte, ihm zu trotzen, doch hatte sie es hinter seinem Rücken getan. Victoria bot ihm die Stirn, und dafür bewunderte er sie beinahe.
    Als er keine Anstalten machte zu gehen, wischte sich Victoria gereizt die Tränen von den Wangen, zog die Bettdecke bis ans Kinn hinauf und rutschte rückwärts, in die Kissen zurück. „Ist Ihnen klar, was die Leute sagen würden, wenn sie wüssten, daß sie hier sind?“ zischte sie. „Kennen Sie denn gar keinen Anstand?“
    „Überhaupt keinen“, gab er zu. Ohne Victorias finsteren Blick zu beachten, setzte er sich auf die Bettkante. „Hier, trink das!“
    Er hielt ihr das Glas mit der goldbraunen Flüssigkeit nahe genug ans Gesicht, daß Victoria den Alkohol riechen konnte. „Nein“, sagte sie und schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall.“
    „Trink“, wiederholte er ruhig, „oder ich schütte es dir die Kehle hinunter.“
    „Das werden Sie nicht tun! “
    „Doch, Victoria, das werde ich. Nun sei ein braves Mädchen und trinke das. Es wird dir guttun.“
    Victoria erkannte, daß es keinen Sinn hatte, sich zu wehren, außerdem war sie viel zu erschöpft. Widerwillig nahm sie einen Schluck von dem Getränk. „Mir geht es schon viel besser“, log sie.
    Belustigung flackerte in seinen Augen auf, aber seine Stimme klang unerbittlich. „Trink aus! “
    „Werden Sie dann endlich gehen?“ fragte sie ungnädig. Als er nickte, nahm sie so schnell wie möglich zwei große Schlucke. Dann rang sie nach Luft. „Das ist scheußlich“, keuchte sie heiser und ließ sich in die Kissen zurückfallen.
    Jason wartete ein paar Minuten schweigend, bis der Brandy seine Wirkung getan haben würde. Dann fragte er ruhig: „Kann man jetzt vernünftig mit dir reden, Victoria? ... Erstens war es Charles, der die Verlobungsanzeige veröffentlicht hat, und nicht ich. Zweitens möchtest du anscheinend genausowenig mit mir verlobt sein, wie ich mit dir. Ist das richtig?“
    „Völlig“, pflichtete Victoria ihm bei.
    „Weshalb weinst du dann, wenn die Verlobung aufgehoben wird?“
    Victoria warf ihm einen geringschätzigen Blick zu. „Ich habe nichts dergleichen getan.“
    „Nein?“ Spöttisch sah Jason auf die Tränen, die ihr noch an den langen Wimpern hingen und reichte ihr ein Taschentuch. „Weshalb hast du dann eine rote Nase und geschwollene Augen und ..
    Vom Brandy leicht benommen, tupfte sich Victoria befangen die Nase. „Es ist sehr unfein von Ihnen, eine solche Bemerkung dazu zu machen.“
    Ein Lächeln breitete sich über seine harten Züge. „Wie kommst du darauf, daß ich ein Gentleman bin? Habe ich irgend etwas getan, um dich in dieser Annahme zu bestärken?“
    Die Ehrlichkeit,

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