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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Stimmung, weil sie den Mut aufgebracht hatte, für Jason zu sprechen, verflog langsam, als er sie auf der überfüllten Tanzfläche nur wortlos in die Arme nahm. „Bist du böse mit mir?“ fragte sie, als er weiterhin nur schweigend mit ihr tanzte. „Weil ich mit anderen über dich gesprochen habe?“
    Er hob die Brauen. „Ich konnte es nicht fassen, daß du von mir geredet hast. Seit wann bin ich gütig, rücksichtsvoll, vornehm und liebenswürdig?“
    „Du bist zornig“, seufzte Victoria.
    Er lachte leise und zog sie enger an sich. „Nein, das bin ich nicht“, sagte er heiser. „Nur verlegen.“
    „Verlegen?“ wiederholte sie erstaunt und sah ihm tief in die plötzlich warmen, jadegrünen Augen. Weshalb?“
    „Für einen Mann meines Alters, meiner Größe und meines üblen Rufs ist es ein wenig peinlich, wenn eine zierliche junge Frau versucht, ihn gegen den Rest der Welt zu verteidigen.“
    Gebannt von der Zärtlichkeit in seinem Blick musste Victoria gegen den unsinnigen Wunsch ankämpfen, die Wange an seine weinrote Samtjacke zu legen.
    Die Neuigkeit von Victorias öffentlicher Verteidigung Lord Fieldings verbreitete sich rasch. Es wurde vermutet, daß doch schon bald ein Termin für die Trauung bekanntgegeben werden würde. Diese Möglichkeit scheuchte Victorias Freier auf, so daß sie die Bemühungen um ihre Gunst verdoppelten. Sie wetteiferten um ihre Aufmerksamkeit und stritten sich sogar ihretwege... .
    „Sie will keinen von uns beiden“, bemerkte der junge Lord Crowley eines Spätnachmittags zu Lord Wiltshire, als sie nach einem kurzen und unbefriedigenden Besuch bei Victoria vom Palais in der Upper Brook Street fortritten.
    „Doch“, widersprach Lord Wiltshire hitzig. „Sie zeigte sich mir gegenüber besonders entgegenkommend! “
    „Du Narr! Sie hält uns für geschniegelte Engländer, und die mag sie nicht“, meinte er mürrisch. „Sie zieht Bauemlümmel aus den Kolonien vor! So lieb wie du denkst, ist sie gar nicht. Hinter unserem Rücken lacht sie über uns... .“
    „Das ist eine Lüge" widersprach sein heißblütiger Freund. „Nennst du mich Lügner, Wiltshire?“ fragte Crowley wütend. „Nein“, entgegnete Wiltshire mit zusammengebissenen Zähnen, „ich fordere dich.“
    „Fein“, antwortete Crowley. „Morgen früh in der Dämmerung im Hain.“ Dann riss er sein Pferd herum und ritt direkt zu seinem Club.
    Von dort aus verbreitete sich die Kunde von dem bevorstehenden Duell rasch, bis sie schließlich das noble Spielkasino erreichte, wo der Marquis de Salle und der Baron Arnoff um sehr hohe Einsätze würfelten. „Verdammte junge Hitzköpfe" bemerkte de Salle und seufzte gereizt. „Lady Victoria wird tief betrübt sein, wenn sie das erfährt.“
    Baron Arnoff lachte. „Weder Crowley noch Wiltshire können gut genug mit der Pistole umgehen, um Schaden anzurichten. Das habe ich bei einem Jagdausflug auf Wiltshires Landsitz in Devon selbst beobachten können.“
    „Wahrscheinlich sollte ich versuchen, die Sache aufzuhalten“, meinte der Marquis de Salle.
    Baron Amoff schüttelte belustigt den Kopf. „Ich sehe nicht ein, weshalb. Das Schlimmste was passieren kann ist, daß einer des anderen Pferd erschießt.“
    „Ich denke an Lady Victorias Ruf. Ein Duell, das ihretwegen ausgetragen wird, könnte ihm schaden.“
    „Ausgezeichnet“, stellte Baron Amoff lachend fest. „Wenn sie weniger beliebt ist, habe ich größere Chancen bei ihr.“
    Einige Stunden später erfuhr auch Robert Collingwood die Neuigkeit, die er allerdings nicht so leicht nahm. Er entschuldigte sich bei seinen Freunden und ließ sich zum Londoner Stadthaus des Herzogs von Atherton bringen, wo Jason die Nächte zu verbringen pflegte. Nachdem Robert fast eine Stunde auf Jasons Rückkehr gewartet hatte, nötigte er den verschlafenen Butler, Jasons Kammerdiener zu wecken, der nach langem Drängen widerwillig preisgab, daß sein Herr eine gewisse Dame in der Williams Street Nr. 21 aufsuchen wollte.
    Robert Collingwood sprang in seine Kutsche. „Machen sie schnell“, befahl er dem Kutscher.
    Auf sein lautes Klopfen hin öffnete schließlich ein französisches Dienstmädchen die Tür und leugnete diskret, Lord Fielding zu kennen. „Bitte deine Herrin, sofort herunterzukommen“, befahl Collingwood. „Es ist eilig.“
    Nach einem Blick auf das Wappen an seiner Kutsche eilte die Zofe die Treppe hinauf.
    Kurz darauf kam eine reizende Brünette in einem hauchzarten Négligé die Stufen herab. „Was um

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