Sieg einer großen Liebe
alles auf der Welt ist denn los, Lord Collingwood?“ fragte Sybill.
„Ist Jason hier?“
Sybill nickte, ohne zu zögern.
„Sagen Sie ihm, Crowley und Wiltshire wollen sich wegen Victoria im Morgengrauen im Hain von Crowleys Wohnsitz duellieren.“
Jason streckte die Hand aus, als Sybill sich neben ihn aufs Bett setzte. Mit geschlossenen Augen suchte und fand er die Öffnung in ihrem Gewand und liebkoste ihren bloßen Schenkel. „Komm wieder ins Bett“, murmelte er. „Ich habe nochmals Verlangen nach dir. Ich brauche dich.“
Ein sehnsüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie seine braungebrannten Schultern streichelte. „Du ,brauchtest' noch nie jemanden, Jason“, flüsterte sie traurig.
Er lachte leise, während er sich auf den Rücken rollte und sie auf seinen nackten erregten Körper zog. „Wenn das nicht heißt, einen Menschen zu 'brauchen', was denn dann?“
„Das habe ich damit nicht gemeint, und du weißt das auch“, flüsterte Sybil und drückte ihm einen Kuß auf die warmen Lippen. „Lass“, sagte sie hastig, als er sie zärtlich zu streicheln begann. „Du hast keine Zeit. Collingwood ist hier. Ich soll dir ausrichten, daß sich Crowley und Wiltshire im Morgengrauen duellieren wolle...wegen Victoria" fügte sie dann hinzu.
Augenblicklich schob Jason sie zur Seite, sprang aus dem Bett und schlüpfte hastig in seine Kleider. Während er sich das Hemd überzog, fluchte er heftig. „Wie spät ist es?“ fragte er dann.
„Etwa eine Stunde vor Tagesanbruch.“
Er nickte, drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Schläfe und eilte davon.
Sie hörte noch, am Klappern seiner Absätze, wie hastig er das Treppenhaus hinunterstürzte.
Der Himmel wurde bereits hell, als Jason endlich den Hain auf Crowleys Grundstück fand und die beiden Duellanten im Schatten der großen Eichen entdeckte. Etwa fünfzig Meter links stand drohend die schwarze Kutsche des Arztes. Jason hieb seinem Pferd die Fersen in die Flanken.
In der Nähe der Kämpfer zügelte Jason sein Pferd und sprang aus dem Sattel. „Was, zum Teufel, geht hier vor...wollte er von Crowley wissen. Dann fuhr er überrascht herum, als zwanzig Meter entfernt der Marquis de Salle unter den Bäumen hervortrat und sich neben den jungen Wiltshire stellte. „Was tun Sie denn hier, de Salle?“ fragte Jason ärgerlich. „Wenigstens Sie sollten mehr Verstand haben als diese zwei jungen Flegel.“
„Ich bin aus demselben Grund hier wie Sie“, erwiderte de Salle und grinste leicht, „aber ziemlich erfolglos, wie Sie gleich sehen werden.“
„Crowley hat auf mich geschossen...Wiltshires Gesicht war verzerrt vor Wut und Überraschung, und er sprach undeutlich, wohl als Folge seines Versuchs, sich Mut anzutrinken. „Crowley hat....hat sich nicht wie’n Gentleman benommen. Jetzt werd’ ich ihn erschießen!“
„Ich hab nicht auf dich gezielt“, rief Crowley wütend von seinem Platz neben Jason. „Sonst hätte ich dich auch getroffen.“
„Du hast nicht in ... in die Luft geschossen“, schrie Wiltshire zurück. „Du bist kein... . Gentleman. Du verdienst zu sterben..." Wiltshires Arm schwankte, als er die Pistole auf seinen Gegner anlegte.
Dann geschah alles auf einmal. Die Kugel löste sich in dem Augenblick, als der Marquis de Salle vorsprang und Wiltshires Arm nach oben schlug, während sich gleichzeitig Jason auf Crowley warf und den Jungen zu Boden riss. Das Geschoß sauste dicht an Jasons Ohr vorbei, als er stürzte, prallte von einem Baum ab...und streifte seinen Oberarm.
Jason setzte sich langsam auf, im Gesicht einen Ausdruck ungläubiger Überraschung. Er legte die Hand auf die schmerzende Stelle, dann starrte er verständnislos auf das Blut an seinen Fingern.
Der Arzt, der Marquis de Salle und der junge Wiltshire eilten alle gleichzeitig herbei. „Lassen Sie mich einen Blick auf Ihren Arm werfen“, sagte Dr. Worthing und ging neben Jason in die Hocke.
Er half Jason aus dem Rock und riss das Hemd am Ärmel auf. Wiltshire gab einen erstickten Seufzer von sich, als er das Blut sah, das aus der Wunde quoll. „O Gott!“ jammerte er. „Lord Fielding, ich wollte nie ..
„Halten Sie den Mund!“ schnauzte Dr. Worthing ihn an. „Gebt mir den Whisky aus meiner Tasche.“ Dann wandte er sich an Jason. „Es ist nur eine Fleischwunde, aber sie ist ziemlich tief. Ich muss sie reinigen und nähen.“ Er nahm die Whiskyflasche, die ihm der Marquis de Salle reichte, und sah Jason entschuldigend an. „Das wird
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