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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Halstuchs schimmerte ein Rubin und zwei weitere Rubine an seinen Ärmelmanschetten.
    „Du hast die Armbinde weggelassen," stellte sie fest.
    „Und du bist nicht fürs Theater angezogen“, gab er zurück. „Außerdem geben die Mortrams einen Ball, zu dem wir anschließend gehen werden.“
    „Ich möchte nicht ins Theater, und ich habe dem Marquis de Salle bereits eine Nachricht geschickt und ihn gebeten, mich bei den Mortrams zu entschuldigen“, wehrte sich Victoria schwach.
    „Er wird am Boden zerstört sein“, sagte Jason voller Genugtuung. „Vor allem wenn er hört, daß du mit mir erscheinen wirst.“
    „Oh, aber ich kann nicht! “
    „Natürlich kannst du“, widersprach er trocken.
    „Ich wünschte, du würdest die Schlinge tragen“, wich sie aus.
    Er warf ihr einen erbost-belustigten Blick zu. „Wenn ich in der Öffentlichkeit mit der Armbinde auftauche, wird Wiltshire überall triumphierend erzählen, daß ein Baum mich gefällt hat.“
    „Ich bezweifle, daß er das tun wird“, bemerkte Victoria. „Er ist sehr jung und wird sich deshalb eher damit brüsten, dich im Duell übertroffen zu haben.“
    Jason schnaubte verächtlich. „Wiltshire weiß nicht einmal, welches Ende der Pistole er auf sein Ziel richten muss.“
    Victoria unterdrückte ein Lachen. „Aber weshalb muss ich mit dir ausgehen? Nur weil du scheinbar unverwundet in der Öffentlichkeit gesehen werden willst?“
    „Weil sich vermutlich sonst eine Dame, die gern Herzogin werden will, an meinen verletzten Arm hängen wird, wenn du nicht an meiner Seite bist. Außerdem möchte ich dich gern mitnehmen.“
    Victoria war seiner amüsanten Überredungskunst nicht gewachsen. „Gut. Ich könnte es vor meinem Gewissen nicht verantworten, deinen Ruf als unschlagbaren Duellisten zu ruinieren. Übrigens ...“ fragte sie dann schnell, „hast du wirklich Dutzende von Männern in Duellen in Indien getötet?“
    „Nein“, erwiderte er knapp. „Geh jetzt bitte, und ziehe dich um.“

    ~ * ~

    Ganz London schien an dem Abend im Theater zu sein und aller Augen waren auf Victoria gerichtet, als sie beide in Jasons Loge Platz nahmen. Sofort wurden überall die Köpfe zusammengesteckt. Zuerst nahm Victoria an, die Leute wären überrascht, Jason unverletzt zu sehen. Doch sobald sie in der Pause mit Jason die Loge verließ, merkte sie, daß an diesem Abend noch etwas anders war als sonst. Die Damen betrachteten sie abweisend und warfen ihr kritische Blicke zu. Schließlich erkannte Victoria auch weshalb. Es hieß, Jason habe sich ihretwegen duelliert. Ihr Ruf hatte einen schweren Schlag erlitten ...
    Eine sehr alte Dame mit einem weißen Satinturban, an dem ein riesiger Amethyst befestigt war, beobachtete sie besonders kritisch durch ihre Lorgnette. „Soso“, zischte die Herzogin von Claremont ihrer ältlichen Begleiterin zu, „Wakefield hat sich für sie duelliert.“
    „Das habe ich gehört, Eure Hoheit“, stimmte Lady Faulklyn zu.
    Die Herzogin stützte sich auf ihren Ebenholzstock und musterte ihre Urenkelin. „Sie ist Katherinas Ebenbild.“
    „Ja, Eure Hoheit.“
    Mit ihren blassen blauen Augen betrachtete die Herzogin Victoria von Kopf bis Fuß und nahm sich anschließend Jason vor. „Gutaussehender Teufel, wie? Er sieht aus wie Atherton“, bemerkte sie.
    „Eine leichte Ähnlichkeit ist vorhanden“, hauchte Lady Faulklyn.
    „Unsinn!“ stieß die Herzogin hervor. „Wakefield sieht genauso aus wie Atherton als junger Mann.“
    „Genauso!“ echote Lady Faulklyn.
    Ein böses Lächeln breitete sich über das schmale Gesicht der Greisin. „Atherton glaubt, er kann gegen meinen Willen eine Ehe zwischen unseren beiden Familien stiften. Zweiundzwanzig Jahre lang hat er geduldig darauf gewartet, sich an mir zu rächen, und er denkt tatsächlich, daß er sich durchsetzen wird.“ Ein rauhes Kichern stieg aus ihrer Brust auf. „Atherton irrt sich...wie immer," sagte sie.
    Victoria wandte nervös den Blick von der alten Dame mit dem eigenartigen Turban ab. Ängstlich sah sie Jason an. „Es war ein Fehler, mit dir hierherzukommen. “
    „Warum? Die Theatervorstellung hat dir doch gefallen.“ Er schmunzelte. „Und mir hat es Vergnügen bereitet, dich anzuschauen.“
    „Du darfst mich aber nicht anschauen, und vor allem nicht mit Vergnügen“, entgegnete Victoria und unterdrückte ihre Freude über das Kompliment.
    „Weshalb denn nicht?“
    „Weil alle uns anstarren! “
    „Sie haben uns schon öfter zusammen gesehen.“
    Jason

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