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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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ausgegangen.
    „Das weiß ich, Eure Hoheit.“ Der junge Mann deutete auf seine Kutsche am Straßenrand. „Ich warte seit dem frühen Abend auf Lady Seatons Rückkunft. Für den Fall, daß die junge Dame nicht anzutreffen sei, lautet mein Auftrag, Ihnen beide Briefe zu überreichen.“ Damit übergab er Charles auch das zweite Schreiben und lüftete den Hut. „Guten Abend, Eure Hoheit.“
    Blanke Furcht erfasste Charles, als er im Salon den Umschlag aufriss und nach dem Absender suchte. Der Name „Andrew Bainbridge“ sprang ihm ins Auge. Er starrte darauf, und sein Herz begann wild zu schlagen. Schließlich zwang er sich zu lesen. Dabei verlor sein Gesicht jegliche Farbe, und die Buchstaben verschwammen vor seinen Augen.
    Als er zu Ende gelesen hatte, ließ er die Hände herabfallen und den Kopf hängen. Er wurde von heftigem Weinen geschüttelt. Mit einem Schlag waren alle seine Träume und Hoffnungen zunichte. Das Blut rauschte ihm in den Ohren. Er starrte wie blind auf den Boden. Dann straffte er sich wieder und ging in die Halle. „Northrup!" rief er, und es klang ziemlich heiser. Charles räusperte sich „Northrup! “
    Der Butler hastete in die Halle, wobei er sich die Jacke überzog „Sie haben gerufen, Eure Hoheit?“ fragte er und sah den Herzog erschrocken an, der sich auf halber Höhe der Treppe auf das Geländer stützte.
    Charles wandte den Kopf. „Lass Dr. Worthing kommen“, sagte er.
    „Er soll sich beeilen. Es ist dringend. “
    „Sollen Lord Fielding und Lady Victoria heimgerufen werden?“ erkundigte sich Northrup schnell.
    „Nein, verdammt!" stieß Charles rauh hervor. Dann gewann er die Kontrolle über sich zurück. „Das werde ich dir mitteilen, nachdem Dr. Worthing eingetroffen ist“, verbesserte er sich und ging langsam weiter die Treppe hinauf.
    Kurz vor Morgengrauen hielt Jasons Equipage vor dem Palais in der Upper Brook Street Nr. 6. Jason und Victoria hatten kein Wort -mehr gewechselt, seit sie den Ball der Mortrams verließen, doch als -Jason plötzlich erschreckt Luft holte, wandte sich Victoria zu ihm um. „Wessen Kutsche ist das?“ fragte sie.
    „Dr. Worthings. Ich erkenne die Pferde.“ Jason sprang aus dem Wagen und eilte die Stufen zum Palais hinauf. Victoria überließ er sich selbst. Sie raffte ihre langen Röcke hoch und stürzte hinter ihm her. Panik überfiel sie beim Anblick des verstörten Northrup, der ihnen die Eingangstür öffnete.
    „Was ist geschehen?" fragte Jason.
    „Ihr Onkel, Mylord“, antwortete der Butler. „Er hatte einen erneuten Anfall....sein Herz. Dr. Worthing ist bei ihm.“
    „Du meine Güte" brachte Victoria entsetzt hervor.
    Gemeinsam rannten sie die Treppe hinauf. „Dr. Worthing bat mich, ihn erst von Ihrer Ankunft zu informieren, bevor Sie das Zimmer betreten“, rief Northrup ihnen nach.
    Jason hob die Hand, um an Charles’ Tür zu klopfen, doch Dr. Worthing öffnete sie bereits. Er trat auf den Gang hinaus und ließ die Tür wieder hinter sich ins Schloss fallen. „Ich dachte, ich hörte Sie ankommen“, erklärte er und fuhr sich gequält mit den Fingern durchs Haar.
    „Wie geht es ihm?“ fragte Jason besorgt.
    Dr. Worthing setzte seine drahtgerahmte Brille ab und begann sorgfältig die Gläser zu polieren. Nach einem endlos scheinenden Augenblick holte er tief Luft. „Er hat einen sehr ernsten Rückfall erlitten, Jason.“
    „Dürfen wir ihn sehen?“ erkundigte sich Jason.
    „Ja, doch muss ich Sie beide warnen, nichts zu tun oder zu sagen, das ihn aufregen könnte.“
    Victoria klammerte sich erschrocken an Jasons Arm. „Er wir... . wird doch nicht sterben, Dr. Worthing?“
    „Früher oder später müssen wir alle gehen, meine Liebe“, entgegnete er so grimmig, daß Victoria zu zittern begann.
    Sie traten an das Bett des todkranken Mannes. Obwohl auf dem Nachttisch ein Leuchter mit brennenden Kerzen stand, erschien Victoria der Raum düster und furchteinflößend. Charles’ Hand lag schlaff auf der Decke, und Victoria nahm sie fest in ihre. Wenn sie ihm nur etwas von ihrer Kraft vermitteln könnte!
    Müde öffnete Charles die Augen und richtete seinen Blick auf Victoria. „Mein liebes Kind“, flüsterte er. „Ich hatte nicht beabsichtigt, so bald zu sterben. Ich wünschte mir so sehr, dich noch glücklich verheiratet zu sehen. Wer wird für dich sorgen, wenn ich nicht mehr da bin? Gibt es jemanden, der dich aufnimmt?“
    Victoria rannen die Tränen über die Wangen. Sie hing so sehr an ihm, und nun sollte sie

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