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Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Titel: Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Zeremonie eigentlich im kleinen Kreis angedacht: Adam, Jesse und ich, mit zwei Trauzeugen. Peter, der einzige unterwürfige Wolf im Rudel, kam zufällig genau zur rechten Zeit am Haus vorbei und wurde als Trauzeuge verpflichtet. Zee, mein Mentor, sollte meine Werkstatt führen, während wir in unsere spontanen Flitterwochen fuhren, und wurde daher sofort eingeweiht und als zweiter Trauzeuge verpflichtet. Trotz aller Gerüchte hat das Feenvolk nicht das geringste Problem damit, Kirchen jeglicher Art oder Glaubensrichtungen zu betreten. Es war der Stahl, den die frühchristliche Kirche mitbrachte, die für das Feenvolk tödlich war, nicht das Christentum selbst – obwohl manchmal sogar das Feenvolk das vergisst.
    Irgendwie hatte das Rudel allerdings von der Sache Wind bekommen und den meisten von ihnen gelang es, am Dienstagmorgen an der Kirche zu sein, als Jesse und ich ankamen. Adam fuhr aus Traditionsgründen zusammen mit Peter. Er musste noch tanken gehen, also kamen Jesse und ich zuerst an, und als wir parkten, standen wirklich viele bekannte Autos auf dem Parkplatz.
    »Das hat sich ja schnell rumgesprochen«, sagte ich, als ich ausstieg.
    Jesse nickte ernst. »Erinnerst du dich, wie Auriele versucht hat, eine Überraschungsparty für Darryl zu geben?
Wir hätten es vielleicht geschafft, das Rudel rauszuhalten, wenn ihr es gestern über die Bühne gebracht hättet. Macht es dir etwas aus?«
    »Nein«, sagte ich. »Es macht mir nichts aus. Aber wenn jede Menge Leute hier sind, wird Mom sich schlecht fühlen.« Mein Magen verkrampfte sich vor Stress. Einer der Gründe, der für eine geplante Hochzeit sprach, war, dass man es so vermied, die Gefühle anderer zu verletzen. Vielleicht war es ja doch keine so tolle Idee gewesen, durchzubrennen.
    Aber als wir die Kirche betraten, wurde schnell klar, dass nicht nur das Rudel von der Sache erfahren hatte. Onkel Mike begrüßte uns an der Tür – wahrscheinlich hatte Zee es ihm erzählt. Als ich über seine Schulter sah, entdeckte ich, dass der alte Barkeeper noch ein paar andere vom Feenvolk mitgebracht hatte. Darunter war zu meiner Bestürzung auch Jojo-Mädchen, die ich zum letzten Mal gesehen hatte, als sie die Asche einer Feenkönigin aß. Jojo-Mädchen war nicht ihr richtiger Name, sondern nur eine Beschreibung dessen, was sie getan hatte, als ich sie zum ersten Mal sah, aber ihren richtigen Namen hatte ich nie erfahren. Sie war gefährlich, mächtig und sah aus wie ein zehnjähriges Mädchen im Sommerkleid mit Blumen im Haar. Sie lächelte mich an. Ich glaube, sie wusste genau, wie viel Angst sie mir machte, und fand es lustig.
    Ich hatte nicht vorgehabt, mich formell zum Altar führen zu lassen. Aber während immer mehr Leute eintrafen, zog Samuel – Werwolf, ehemaliger Mitbewohner und vor langer Zeit auch Exfreund – mich zur Seite und gab mir ein Gesteck aus weißen und goldenen Blumen.
    Er hob die Haare über meinem linken Ohr und beugte
sich vor, um zu flüstern: »Himmel, mit Jesse wirst du wirklich alle Hände voll zu tun haben, oder? Gerade mal drei Tage und sie hat die ganze Sache organisiert.«
    »Drei?«, fragte ich. »Wir haben doch erst gestern Morgen beschlossen, durchzubrennen.«
    Er lächelte mich an und gab mir einen Kuss auf die Stirn. »Ich habe Samstag davon erfahren.« Bevor Adam von der Ostküste zurück war.
    Ich warf einen Blick zu Jesse – und sie lächelte mich breit an und formte mit dem Mund das Wort: »Überraschung!« Dann sah ich mich richtig um. Während wir auf Adam warteten, hatte der Eingangsbereich der Kirche ein festliches Ambiente angenommen, weil die Leute Blumen aufstellten und sie mit breiten weißen Schleifen schmückten  – und wenn ich nicht ganz falschlag, setzte das Feenvolk Magie ein, um dem Ganzen eine besondere Note zu verleihen.
    Ich trug das Hochzeitskleid, das ich letzten Monat gekauft hatte. Ich hatte schon gedacht, es wäre seltsam, es zu einer so knappen Zeremonie zu tragen, aber da ich das Kleid bereits besaß – ein tolles Ding mit eng anliegendem Seidenoberteil mit engen Ärmeln, das sich ab der Hüfte wunderschön bauschte –, hatte Jesse entschieden, dass ich es auch anziehen sollte. Und Jesse hatte auch ihr Brautjungfernkleid angezogen, denn »Was sollte ich sonst anziehen?« Ich war nicht im Geringsten misstrauisch geworden, wahrscheinlich, weil ich das Kleid einfach fantastisch fand und jede Ausrede genutzt hätte, um es zu tragen.
    Jemand öffnete die Tür zu Kapelle, damit die Leute sich

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