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Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Titel: Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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wir mochten uns. Heute hatte ihr Haar dieselbe dunkelbraune Farbe wie das ihres Vaters. Gestern war es noch grün gewesen. Grün ist für niemanden eine gute Haarfarbe. Ich glaube, nach drei Wochen mit einer Haarfarbe, die an verrottenden Spinat erinnerte, hatte sie mir endlich zugestimmt. Als ich am Morgen aufgestanden war, um in die Arbeit zu gehen, hatte sie es gerade gefärbt. Das Braun war irgendwie schockierender gewesen als das Grün.
    »Sei ruhig, du«, ermahnte ich sie mit aufgesetzter Strenge. »Keine Kommentare von den billigen Plätzen.«
    »Was brauchst du?«, fragte Adam mich.
    Kaum war er zu Hause, fühlte ich mich besser – die unruhige Sorge, die mich ständig begleitete, wann immer er wegfuhr, hatte mich verlassen und auch das panische Gefühl mitgenommen, ich säße irgendwie in der Falle.
    Die Frau im Häuschen nickte und winkte uns durch, da wir Adams Flug richtig abgeschätzt hatten und nur fünfzehn Minuten auf dem Parkplatz gestanden hatten – und somit noch innerhalb der Zeitspanne lagen, die kostenlos war.
    »Ich will heiraten«, erklärte ich ihm, als Adam den Gang einlegte und wir die Ballons hinter uns ließen.
    Er legte den Kopf schräg und sah mich kurz an, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte. Wahrscheinlich verriet ihm seine Nase einige meiner Gefühle. Die meisten starken Gefühle können gewittert werden, wenn man mit Werwölfen zusammenlebt. Meine Nase war auch nicht schlecht, aber momentan verriet sie mir nur, dass auf dem Rückflug eine Frau neben ihm gesessen hatte, weil ihr Geruch noch an seinem Ärmel hing. Oft verriet uns unser Gefährtenband, was der andere fühlte oder – seltener – dachte, aber im Moment funktionierte es nicht so.
    »Ich hatte den Eindruck, dass wir heiraten werden«, sagte er vorsichtig.
    »Jetzt, Dad.« Jesse steckte den Kopf zwischen den Vordersitzen meines Golfs hindurch. »Sie will jetzt heiraten. Ihre Mom hat am Freitag angerufen und hat die weißen Tauben aufgegeben …«
    »Ich dachte, du hättest ihr bereits erklärt gehabt, dass du keine Tauben willst?«, fragte Adam mich.
    »… und auch die Haustauben«, fuhr seine Tochter ungerührt fort.«
    »Haustauben?«, meinte Adam nachdenklich. »Haustauben sind schon hübsch. Und sie schmecken auch recht gut.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter. Nicht fest, nur fest genug, um seine Neckerei zu bestrafen.
    »… aber letztendlich hat sie entschieden, dass Schmetterlinge noch besser sind«, sprach Jesse weiter.
    »Schmetterlinge und Ballons«, sagte ich zu Adam. »Sie
will Schmetterlinge und Ballons fliegen lassen. Zweihundert Ballons. Goldene.«
    »Ich nehme an, wenn sie goldene Ballons will, versucht sie, Monarchfalter zu finden«, warf Jesse hilfsbereit ein.
    »Monarchfalter«, sagte Adam. »Kannst du dir vorstellen, wie die armen Dinger versuchen, ihre Migrationsroute von den Tri-Cities aus zu berechnen?«
    »Sie muss aufgehalten werden, bevor sie unser Ökosystem zerstört«, erklärte ich ihm und es war keineswegs nur als Witz gemeint. »Und mir fällt nur eine Möglichkeit ein, um das zu erreichen. Meine Schwester ist durchgebrannt, um ihre Hochzeit nicht mit meiner Mutter planen zu müssen. Ich denke, das kann ich auch.«
    Er lachte – und wirkte schon um einiges weniger müde.
    »Ich liebe deine Mutter«, sagte er mit ehrlicher Befriedigung und seine Stimme war eher ein Schnurren. »Aber ich nehme an, das Ökosystem der Tri-Cities zu retten ist ein akzeptabler Grund, um schnell zu handeln. Dann lass uns heiraten. Ich habe meinen Pass dabei. Hast du deine Geburtsurkunde, damit wir uns die Heiratserlaubnis holen können, oder müssen wir erst zu Hause vorbeifahren?«

    Ein bisschen komplizierter war es schon, also kostete es uns zwei Tage, die Hochzeit anzuleiern. Durchzubrennen ist nicht mehr so einfach, wenn man nicht in Vegas lebt. Natürlich hätten wir es auch in einem Tag schaffen können, aber ich bestand darauf, dass Pastor Arnez die Zeremonie abhielt, und er hatte eine Beerdigung und zwei andere Hochzeiten, zwischen die er uns einschieben musste.
    Adam hatte im Vietnamkrieg eine Menge Dinge verloren.
Seine Menschlichkeit und sein Glaube an Gott waren nur zwei davon, wie er mir erklärte. Er war nicht begeistert von einer kirchlichen Hochzeit, aber das konnte er kaum eingestehen, ohne zuzugeben, dass er gegenüber Gott Wut spürte, nicht Unglauben. Ich war einfach nur froh, dass ich dieser Diskussion noch eine Weile aus dem Weg gehen konnte.
    Wir hatten die

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