Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Titel: Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
Vom Netzwerk:
Hand angetrottet. Nan, groß und mit weichen Gesichtszügen, kam nach ihrem Vater; Ruthie war eine Miniaturausgabe von Mom. Was bedeutete, dass sie winzig, hinreißend und sehr bestimmend war. »Dad war entsetzt über das, was er angerichtet hatte. Nan, Mom und ich waren die Ersten, die gewettet haben, aber Bran kam ziemlich früh dazu.«
    Sie schnappte sich beiläufig ein Glas Punsch vom Tisch. Ich riss es ihr aus den Händen und stellte es zurück.
    »Du bist noch nicht einundzwanzig«, erklärte ich ihr.
    »Nächsten Monat«, jaulte sie.
    Ich grinste sie bösartig an. »Du hast auf meine Hochzeit gewettet. Ich tue dir keinen Gefallen.« Ich richtete mich auf, weil mir plötzlich eine wunderbare Idee gekommen war.
    »Wölfe«, sagte ich und verstärkte meine Worte mit einer Berührung der Rudelbindung, die ich gerade erst zu verstehen begann. Ich musste nicht einmal besonders laut sprechen. Überall in der Kirche hoben die Wölfe in menschlicher Gestalt ihre Köpfe, spitzten die Ohren und drehten sich zu mir um. »Meine Schwester Ruthie ist noch nicht einundzwanzig. Kein Alkohol für sie.« Dann erklärte ich ihr, nur für den Fall, dass sie es nicht verstanden hatte: »Wenn du dich heute dem Punsch auch nur näherst, werden meine Wölfe eingreifen.«
    Ruthie stampfte mit dem Fuß auf und sah Nan an. »Warte nur. Du hast auch gewettet. Sie wird es auch dir heimzahlen und dann darf ich bösartig grinsen.« Damit stampfte sie beleidigt von dannen, während Nan und ich ihr hinterhersahen.
    Nan schüttelte den Kopf. »Irgendein armer Mann wird sich in sie verlieben.«
    Ich lachte. »Er wird nie erfahren, in was er sich reingeritten hat. Curt denkt immer noch, Mom wäre ein süßes kleines Ding, das seinen Schutz braucht, und damit ist er vollkommen zufrieden.« Verspätet fiel mir wieder ein, dass ich eigentlich wütend auf sie sein sollte, und ich runzelte die Stirn. »Aber genug von Mom und Ruthie. Du wolltest
mir erzählen, wie es von einer Wette zu einer Überraschungshochzeit gekommen ist.«
    »Na ja, wie ich schon sagte, es ist dein Fehler. Als sie gesehen hat, wie sehr dich die ganze Sache stresst, hat Mom angeboten, die Organisation für dich zu übernehmen.« Sie lachte über den Ausdruck in meinem Gesicht. »Ich weiß. Furchterregender Gedanke, oder? Aber es war offensichtlich, dass es dir auch keinen Spaß machen würde, die Planung selbst zu übernehmen.«
    Sie warf einen nachdenklichen Blick zu Bran, der sich angeregt mit meinem Stiefvater unterhielt. Mein Stiefvater war Zahnarzt. Bran herrschte über Werwölfe. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, was sie gemein hatten, worüber man sich so intensiv unterhalten konnte.
    »Also, auf jeden Fall haben wir angefangen, den Druck auf dich ein wenig zu erhöhen – und die Wette wurde ein bisschen ernsthafter. Sobald der gewettete Betrag die Zwanzig-Dollar-Grenze überschritt, hat Moms Ehrgeiz ihre Muttergefühle überwältigt. Das Datum, auf das Mom für dein Durchbrennen getippt hatte, war morgen. Also hatte sie die Schmetterling-und-Ballonsache geplant, aber ich nehme an, ungefähr zu diesem Zeitpunkt hat sie ein schlechtes Gewissen bekommen, weil sie dich um eine richtige Hochzeit bringt, und hat beschlossen, die Hochzeit trotzdem ohne dich zu planen. Was verrät, dass sie doch ein Gewissen haben muss, wenn es auch ein wenig unterentwickelt ist. Sie hat Jesse als ihre Frau vor Ort verpflichtet und hat die gesamte Hochzeit mit ihrer üblichen Effizienz auf die Beine gestellt.« Nan nahm einen Schluck von dem Punsch und ihre Augen fingen an zu tränen.
    »Ich bin so froh, dass Todd und ich durchgebrannt
sind«, sagte sie aufrichtig. »Es gab keine Möglichkeit, die Veranstaltung noch zu retten. Aber ich bin der Meinung, dass du das hier verdient hast, und ich bin sehr glücklich für dich.« Sie lehnte sich vor und küsste mich auf die Wange. Dann flüsterte sie: »Er ist wirklich, wirklich heiß. Wie hast du das geschafft?«
    »Rotzlöffel«, sagte ich und umarmte sie kurz. »Todd hat auch nicht gerade eine Hackfresse.«
    Sie lächelte selbstgefällig und nahm noch einen Schluck. »Nein, hat er nicht.«
    »Aber ich könnte dafür sorgen«, sagte Ben hinter mir und sein britischer Akzent ließ ihn zivilisierter klingen, als es angebracht war. »Willst du, dass ich ihm das Gesicht häcksle, Süße?«
    Ich drehte mich um und stellte sicher, dass ich zwischen ihm und Nan stand. »Meine Schwestern sind tabu«, erinnerte ich ihn.
    In seinen Augen flackerte

Weitere Kostenlose Bücher