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Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Titel: Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Freundes reagiert. Von dem Werwolf sollten sie sich auch schnell erholen.
    Als ich Adam wieder entdeckte, wartete er am Rand des Highways auf uns. Er hatte den Verletzten ein paar Meter entfernt abgelegt und einen großen Felsen genutzt, um Bennys Bein hochzulegen.
    »Hey.« Ich legte die Decke über Benny und steckte sie um ihn fest. »Wie geht es dir, Adam?«
    »Nicht besonders«, gab er zu, ohne mich anzusehen. »Ich brauche etwas zum Töten.« Ich glaube, er wollte eigentlich einen Witz machen, aber es klang bitterernst.
    Ich konnte hören, wie die anderen näher kamen. Meine Füße waren angeschlagen, ob ich nun Schuhe hatte oder nicht, und mein Unterschenkel tat an der Stelle, wo die Alge so abrupt abgerissen worden war, ziemlich weh. Meine Geschwindigkeit auf dem Weg zum Highway war nicht gerade die beste gewesen und offensichtlich war der Rest ohne Benny um einiges schneller vorangekommen. Ich stand auf und ging zu Adam.
    »Niemand hier muss getötet werden«, erklärte ich ihm ruhig, aber eindringlich. »Diese Männer haben nach Benny gesucht. Sie sind gute Männer, also kannst du sie nicht umbringen.«
    Adam sah mir immer noch nicht in die Augen, aber er lachte und es klang ehrlich amüsiert. »Solltest.«
    »Solltest was?«
    »Solltest sie nicht umbringen, Mercy. Nicht kannst.«
    Ich lehnte meine Stirn an seine Schulter. »Für dich ist das ein und dasselbe«, entgegnete ich voller Überzeugung.
    Er atmete tief durch, dann drehte er sich zu den vier Männern um, die sich uns ein wenig misstrauisch näherten  – weil sie nicht dumm waren.
    »Hallo«, sagte er. Seine Stimme war immer noch knurrig und ungefähr eine halbe Oktave tiefer als gewöhnlich. »Ich bin Adam Hauptman. Alpha des Columbia Basin Rudels.«
    »Jim Alvin«, sagte Jim und trat vor. Ich hatte ihnen gesagt, dass sie ihm nicht in die Augen sehen sollten, aber er tat etwas sogar noch besseres. Vielleicht war es Glück oder
er wusste etwas über Werwölfe oder einfach nur wilde Tiere, denn er schob eine Schulter nach vorne, während er den Kopf unterwürfig senkte und zur Seite legte. Dann streckte er die Hand aus. »Von der Yakama-Nation. Danke für deine Hilfe. Benny ist ein guter Mann.« Mir fiel auf, dass Adam sich nicht die ausführliche Auflistung der Stammeslinien anhören musste, die man mir geliefert hatte.
    »Wisst ihr, was mit ihm passiert ist?«, fragte Adam, nachdem er Jims Hand kurz geschüttelt hatte. Seine Augen leuchteten im Schein der Taschenlampen in einem hellen, gefährlichen Gelb.
    »Nicht die geringste Ahnung«, erklärte Jim.
    Fred Owens kam näher. Auch er hielt den Kopf gesenkt, aber trotzdem sah er in Adams Gesicht auf.
    »Ich habe schon alle Arten von Verletzungen gesehen. Ein Bär kann einem Mann den halben Fuß abbeißen, wie es bei Benny der Fall ist. Ein Bär oder ein anderer großer Fleischfresser.«
    Es war in gewisser Weise eine Herausforderung und ich hielt den Atem an.
    Plötzlich verschwand die Anspannung aus Adams Schultern und er grinste. »Du denkst, ich hätte ihm den Fuß abgebissen? Zur Hölle, Marine, ich habe gerade erst geheiratet. Ich habe Wichtigeres zu tun.«
    »Barrakuda«, brach Hank das plötzliche Schweigen. »Es sieht aus, als wäre es der Biss eines Barrakudas … oder vielleicht eines Tigerhais. Die haben diese seltsamen Zähne, mit denen sie sich durch ihre Beute sägen.«
    »Der Columbia«, sagte Jim langsam, »führt Süßwasser.«
    »Tigerhaie wurden auch schon in Flüssen entdeckt«, hielt Hank dagegen.
    »Aber nicht hinter Dämmen«, sagte Fred. »Woher wusstest du, dass ich bei den Marines war?«
    Adams Augen hatten jetzt eine honigbraune Farbe angenommen. Es war noch nicht das normale Dunkelbraun, aber schon um einiges sicherer. »Das ist noch einfacher, als einen Cop zu erkennen«, sagte Adam. »Du hättest es dir genauso gut auf die Stirn tätowieren können.« Er machte eine kurze Kunstpause, dann sagte er: »Außerdem trägst du immer noch deine Hundemarken.«
    »Du bist kein Marine.«
    Adam schüttelte den Kopf. »Army Ranger. Ich konnte nie besonders gut schwimmen – und seitdem ich zum Werwolf geworden bin, bin ich im Wasser ziemlich nutzlos.«
    »Könnte sein Fuß sich in einer dieser alten Schlagfallen verfangen haben?«, fragte Calvin und meldete sich damit zum ersten Mal bei der Frage zu Wort. »Für mich sah es irgendwie so aus.«
    »Ich habe diese Dinger nicht mehr gesehen, seitdem ich jung war«, sagte Jim. »Und damals waren sie schon verboten. Aber er hat

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