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Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Titel: Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Recht. Sie könnten diese Art von Schaden anrichten.«
    »Eine Bärenfalle würde nicht zwei Leute erwischen«, sagte Hank. Adam mochte Fred ja mit militärischer Kameradschaft auf seine Seite gezogen haben, aber der andere Owens-Bruder war immer noch misstrauisch. »Wo ist Faith?«
    »Er hatte vor etwas Angst.« Ich starrte besorgt zu dem bewusstlosen Mann. »Richtige Angst. Aber es war nicht Adam.«
    Fred nickte seinem Bruder abrupt zu. »Kein Ranger wäre dämlich genug, einen Zeugen am Leben zu lassen.«
    Anscheinend war er der Meinung, dass Adam damit aus dem Schneider war.
    Hank wirkte weniger überzeugt und rieb sich die Rippen als täten sie weh. Vielleicht hatte er sich beim Tragen von Benny etwas gezerrt oder es war eine Reflexhandlung.
    An diesem Punkt kam der Krankenwagen, gefolgt vom Auto des Sheriffs. Mit geübter Eile verlagerten die Notfallsanitäter Benny auf eine Bahre, dann rasten sie zum nächsten Krankenhaus davon. Der Officer nahm unsere Personalien und Zeugenaussagen auf. Er schien die anderen Männer zu kennen, und ihrer Körpersprache nach kamen sie ziemlich gut miteinander aus. Als Fred ihm erklärte, dass Adam ein Werwolf war, verspannte sich der Mann und ließ den Lichtkegel seiner Taschenlampe über uns gleiten.
    Sein Blick fiel auf mich, dann erstarrte er. »Sie bluten«, erklärte er mir. Er richtete die Taschenlampe auf mein Bein – und verdammt wollte ich sein, wenn er nicht Recht hatte.
    Ich zog mein Hosenbein nach oben. Es war so kalt gewesen und meine Füße waren so angeschlagen gewesen, dass ich nicht wirklich darauf geachtet hatte. Es tat weh, aber ich hatte irgendwie keinen echten Schaden erwartet. Doch es sah ziemlich übel aus. Etwas hatte die Haut von meinem Unterschenkel gerissen und dabei auch noch etwas Fleisch mitgenommen. Es sah aus wie eine ziemlich schlimme Reibungsverbrennung.
    »Ich habe mich in irgendwelchen Algen verfangen, als ich zu Bennys Boot gewatet bin«, erklärte ich. »Benny hat den Motor angeschmissen, während ich mich am Boot festgeklammert habe, und dabei wurde ich losgerissen.«
    »Das sieht nicht so aus, als würde es von einer Alge stammen«, meinte Fred und musterte die Wunde im Lampenschein. »Einige der Wasserpflanzen können ziemlich scharf sein und auch Schnitte hinterlassen, aber das sieht eher aus, als wäre ein Hanfseil darübergerutscht.«
    »In diesem Fluss liegt jede Menge Müll«, erklärte der Sheriff. »Gut für Sie, dass es nicht in tieferem Wasser passiert ist. Der Krankenwagen ist belegt, aber ich könnte Sie ins Krankenhaus fahren.«
    »Nein«, sagte ich. »Es ist scheußlich, aber ich habe alle Vorsorgeimpfungen. Eigentlich muss es nur gesäubert und verbunden werden und dafür haben wir alles hier.«
    Adam hatte sich hingekniet, um sich die Wunde genauer anzusehen. Ich hörte, wie er tief durchatmete, bevor er noch näher heranrückte. Nach einer Minute schüttelte er den Kopf und stand auf. »Ich dachte, ich hätte etwas Seltsames gerochen, aber man kann nicht sagen, was sich alles an einem Seil ablagert, wenn es im Fluss liegt.«
    Als er so daran erinnert wurde, was Adam war, schluckte der Sheriff schwer. »Ihr vier könnt mit dem Boot zurückfahren? Okay. Lasst Bennys Boot hier und wir schicken Leute, um es zu untersuchen und zu schauen, was es uns verraten kann. Wahrscheinlich müssen wir einfach warten, bis Benny uns erzählen kann, was mit Faith und seinem Fuß passiert ist. Im Moment gehe ich von einer Art Unfall aus.«
    »Ich habe einmal einen Mann gesehen, der von einem Barrakuda angegriffen worden war«, sagte Adam. Er sah Hank an. »Ich bin auch der Meinung, dass die Wunde an Bennys Fuß ziemlich ähnlich aussah.« Er warf einen kurzen Blick zu Calvin. »Keine Metallfalle. Diese alten Bügelfallen sind dafür gebaut, sich im Fleisch zu vergraben
und das Tier festzuhalten, nicht dafür, bis auf den Knochen durchzuschneiden. Eine Bärenfalle könnte einen Fuß abquetschen und an Bennys Fuß gab es auch Quetschungen  – aber überwiegend war es eher ein Schnitt. Etwas mit scharfen Zähnen war hinter ihm her.«
    »Im Columbia gibt es keine Barrakudas«, sagte Fred, aber er klang dabei nicht aggressiv. »Und auch keine Haie, wenn wir schon dabei sind. Für mich sah es aus wie etwas, das eine Erntemaschine verursachen kann. Aber ich bin noch nie im Fluss einer Ballenpresse begegnet.«
    Mein Bein fing an zu jucken, kaum dass ich die Wunde bemerkt hatte. Sie sah aus, als sollte sie um einiges mehr wehtun, als es der Fall

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