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Sieh dich nicht um

Sieh dich nicht um

Titel: Sieh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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setzen?«
    Landi schüttelte den Kopf. »Lieber nicht. Danke für die Einladung. Seit Heathers Tod vor fast einem Jahr bemutterst du mich, Steve, und irgendwann muß damit Schluß sein. Mach dir keine Sorgen mehr um mich und kümmere dich um deine Freundin. Willst du sie heiraten?«
    »Ich habe damit keine Eile«, antwortete Abbott lächelnd.
    »Zwei Scheidungen genügen mir.«
    »Da hast du recht. Deshalb bin ich seit meiner Trennung von Isabelle auch allein geblieben. Aber du bist noch jung und hast ein langes Leben vor dir.«
    »Jetzt übertreib mal nicht. Vergiß nicht, daß ich letztes Frühjahr fünfundvierzig geworden bin.«
    »Ach wirklich? Ich werde nächsten Monat achtundsechzig«, brummte Jimmy. »Doch ich gehöre noch nicht zum alten Eisen.
    Ich habe noch eine Menge Pläne, ehe ich den Löffel abgebe.
    Denk an meine Worte.«
    Er zwinkerte Abbott zu. Die beiden Männer lächelten. Dann leerte Abbott sein Glas und stand auf. »Das glaube ich dir gern, und ich verlasse mich auf dich. Wenn wir unseren Laden in Atlantic City eröffnen, können die anderen Hotels gleich dichtmachen. Stimmt's?«
    Abbott bemerkte, daß Jimmy Landi auf die Uhr sah. »Ich gehe besser runter und begrüße die Gäste«, sagte er.
    Als Abbott draußen war, meldete sich die Empfangsdame über die Gegensprechanlage. »Mr. Landi, eine Miss Farrell möchte mit Ihnen sprechen. Sie sagt, sie sei die Immobilienmaklerin, die in Mrs. Warings Auftrag die Wohnung verkaufen sollte.«
    »Stellen Sie durch«, entgegnete Jimmy barsch.

    -57-

    Als Lacey am Mittag ins Büro kam, wurde sie von Rick Parker mit Fragen bestürmt, der wissen wollte, wie ihre Vernehmung bei Detective Sloane gelaufen war. Doch sie antwortete nur ausweichend: »Er hat mir Photos gezeigt. Aber keiner der Männer sah aus wie Caldwell.«
    Wieder einmal lehnte sie Ricks Einladung zum Abendessen ab. »Ich muß noch einigen Papierkram erledigen«, erklärte sie mit einem gezwungenen Lächeln.
    Und das stimmt ja auch, dachte sie.
    Sie wartete, bis alle Kollegen in der Abteilung Wohnungsmarkt nach Hause gegangen waren, und machte dann zwei Kopien von Heathers Tagebuch: eine für Heathers Vater und eine für sich selbst. Dann rief sie Landi im Restaur ant an.
    Das Gespräch war kurz: Jimmy Landi erwartete sie.
    So kurz vor Beginn der Theatervorstellungen war es schwierig, ein Taxi zu bekommen, doch Lacey hatte Glück.
    Gerade in diesem Augenblick hielt ein Wagen vor dem Haus und ließ einen Fahrgast aussteigen. Lacey rannte los und sprang hinein, bevor ihr jemand das Taxi streitig machen konnte.
    Nachdem sie dem Fahrer die Adresse des Venezia in der 56.
    Straße West gegeben hatte, lehnte sie sich zurück und schloß die Augen. Erst jetzt wagte sie, den Griff um ihre Tasche ein wenig zu lockern, doch sie stellte sie nicht ab. Warum war sie nur so nervös? fragte sie sich. Und warum hatte sie das Gefühl, daß jemand sie beobachtete?
    Der Speisesaal des Restaurants war voll, und an der Bar drängten sich die Gäste. Als Lacey ihren Namen nannte, winkte die Empfangsdame den Restaurantmanager herbei.
    »Mr. Landi erwartet Sie oben, Miss Farrell«, sagte der Mann.
    Am Telephon hatte sie ihm nur erzählt, daß Isabelle Heathers Tagebuch gefunden habe. Es sei ihr letzter Wunsch gewesen, daß Mr. Landi es bekäme.
    -58-

    Doch als sie dem bedrückt wirkenden, gedrungenen Mann in seinem Büro gegenübersaß, hatte sie das Gefühl, damit nur Salz in seine Wunden zu reiben. Aber sie fühlte sich verpflichtet, ehrlich mit ihm zu sein und ihm Isabelle Warings letzte Worte zu übermitteln.
    »Ich habe ihr versprochen, Ihnen das Tagebuch zu geben«, fing sie an. »Und ich habe versprochen, es selbst zu lesen. Ich weiß nicht, warum sie das wollte. Sie sagte: ›Zeigen Sie ihm…
    wo.‹ Sie wollte, daß ich Sie auf etwas darin aufmerksam mache.
    Vermutlich sah sie ihren Verdacht bestätigt, daß Heathers Tod nicht einfach nur ein Unfall war. Und ich bin hier, um Isabelles Wunsch zu erfüllen.« Lacey öffnete ihre Tasche und holte die mitgebrachten Papiere heraus.
    Nach einem kurze n Blick darauf wandte Landi sich ab.
    Lacey war sicher, daß der Anblick der Handschrift seiner Tochter den Mann schmerzlich berührt hatte. Aber er sagte nur unfreundlich: »Das ist nicht das Original.«
    »Das Original habe ich nicht dabei. Ich werde es morgen früh der Polizei aushändigen.«
    Ein ärgerlicher Ausdruck huschte über sein Gesicht. »Darum hat Isabelle Sie nicht gebeten.«
    Lacey stand auf. »Mir

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