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Sieh dich nicht um

Sieh dich nicht um

Titel: Sieh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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»Probieren auf eigene Gefahr. Es ist mein erstes Backexperiment seit der High-School.«
    Nachdem sie den Kaffee eingeschenkt hatte, versuchte sie das Gespräch auf ein Thema zu lenken, das mit Heather Landi in Zusammenhang stand. In ihrem Tagebuch hatte Heather geschrieben, sie habe Tom Lynch nach einer Vorstellung kennengelernt. Doch wenn ich die Show wirklich gesehen hätte, müßte ich noch wissen, ob Kate auch darin aufgetreten ist, überlegte sie. »Vor anderthalb Jahren war ich in New York und habe dort eine Neuinszenierung von The Boy Friend gesehen«, fing sie an. »In Ihrer Kurzbiographie im heutigen Programm habe ich gelesen, daß Sie auch mitgewirkt haben. Aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern.«
    »Wahrscheinlich waren Sie in der Woche dort, als ich mit Grippe im Bett lag«, erklärte Kate. »Das waren die einzigen Vorstellungen, die ich ausfallen lassen mußte.«
    Lacey versuchte, beiläufig zu klingen: »Doch ich erinnere mich noch eine junge Hauptdarstellerin mit einer sehr guten Stimme. Nur den Namen habe ich vergessen.«
    »Heather Landi«, antwortete Kate wie aus der Pistole geschossen. »Tom, du kanntest sie«, wandte sie sich an ihren Cousin. »Sie hat für dich geschwärmt. Heather ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen«, fügte sie kopfschüttelnd
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    hinzu. »Eine Schande.«
    »Was ist passiert?« fragte Lacey.
    »Sie ist von einem Skihotel in Stowe nach Hause gefahren und hat die Kontrolle über den Wagen verloren. Ihre arme Mutter konnte sich einfach nicht damit abfinden. Deshalb ist sie ins Theater gekommen und hat mit uns allen gesprochen. Sie glaubte nicht, daß es ein Unfall gewesen war. Heather habe sich kurz vor dem Wochenende über irgend etwas Sorgen gemacht, und ihre Mutter wollte wissen, ob wir eine Ahnung hätten, was es gewesen sein könnte.«
    »Und hattest du?« hakte Tom nach.
    Kate Knowles zuckte die Achseln. »Ich habe ihr erzählt, daß ich Heather in der Woche vor ihrem Tod außergewöhnlich still fand. Bestimmt hatte sie etwas auf dem Herzen. Meiner Ansicht nach hat Heather sich nicht aufs Fahren konzentriert, und dadurch ist das Auto ins Schleudern geraten.«
    So komme ich nicht weiter, dachte Lacey. Kate weiß auch nicht mehr als ich.
    Kate Knowles stellte die Kaffeetasse ab. »Es war sehr nett bei Ihnen, Alice, aber es wird spät. Ich muß los.« Sie stand auf, doch dann wandte sie sich noch einmal zu Lacey um. »Komisch, daß wir über Heather Landi sprechen. Ich habe erst kürzlich an sie gedacht. Mir ist ein Brief ihrer Mutter nachgeschickt worden.
    Sie bat mich, noch einmal zu überlegen, ob Heathers Verhalten an jenem Wochenende einen bestimmten Grund gehabt haben könnte. Man hat mir den Brief in zwei verschiedene Städte nachgeschickt, bis ich ihn schließlich bekam.« Sie schüttelte den Kopf. »Vielleicht habe ich einen Hinweis für sie, obwohl es wahrscheinlich nicht wichtig ist. Ein Mann, mit dem ich befreundet bin – du kennst doch Bill Merrill, Tom –, war auch mit Heather bekannt. Er hat mir erzählt, er sei ihr am Nachmittag vor ihrem Tod in der Apres-Ski-Bar des Hotels begegnet. Bill war mit ein paar Typen dort, unter anderem mit
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    einem Schnösel namens Rick Parker, einem Immobilienmakler aus New York. Anscheinend hat er Heather kurz nach ihrem Umzug in die Stadt übel mitgespielt. Bill meinte, Heather habe bei Parkers Anblick Hals über Kopf die Flucht ergriffen. Sicher hat das nichts zu bedeuten, doch da Heathers Mutter unbedingt alles über dieses Wochenende in Erfahrung bringen will, interessiert sie sich bestimmt dafür. Ich glaube, ich schreibe ihr gleich morgen früh.«
    Das Geräusch ihrer Kaffeetasse, die klirrend zu Boden fiel, riß Lacey aus ihrem tranceähnlichen Zustand. Wie betäubt hatte sie zugehört, als Kate von Isabelles Brief und Rick Parker sprach.
    Um ihre Verwirrung zu verbergen, machte sie sich sofort daran, die Scherben aufzulesen, und lehnte die Hilfe der anderen ab.
    Während Kate und Tom zur Tür gingen, wünschte Lacey ihnen noch eine gute Nacht.
    In der Küche stützte sich Lacey gegen die Wand und zwang sich zur Ruhe. Am liebsten hätte sie Kate gesagt, daß sie sich den Brief an Isabelle Waring sparen konnte. Er würde sie nicht mehr erreichen.

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    Nach fast viermonatiger Fahndung war Bundesstaatsanwalt Gary Baldwin seinem Ziel, Sandy Savarano zu schnappen, noch keinen Schritt nähergekommen als zu der Zeit, wo er geglaubt hatte, Savarano läge auf dem Friedhof in Woodland.
    Seine

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