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Sieh dich nicht um

Sieh dich nicht um

Titel: Sieh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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seinem Assistenten auf dem Revier. »Baldwin hat praktisch alle paar Minuten für dich angerufen«, berichtete Nick Mars. »Er will dich so bald wie möglich sprechen. Über dein Autotelephon hat er dich nicht erreichen können.«
    »Nein«, erwiderte Sloane. »Das konnte er schlecht.« Was Baldwin wohl sagen würde, wenn er wüßte, daß ich in einer Limousine mit Chauffeur herumkutschiert worden bin? dachte er. »Was will er jetzt?«
    »Die Hölle ist los«, sagte Mars. »Lacey Farrell ist in Minneapolis, wo sie im Rahmen des Programms untergetaucht ist, beinahe geschnappt worden. Sie ist verschwunden, und Baldwin glaubt, sie ist nach New York unterwegs. Er will seine Arbeit mit uns koordinieren, damit wir sie finden, bevor sie umgelegt wird. Sie soll als unentbehrliche Zeugin in Schutzhaft genommen werden.« Dann fügte er hinzu: »Und was hast du erreicht, Ed? Hast du Parker gefunden?«
    »Das habe ich«, erwiderte Sloane. »Ruf Baldwin an und vereinbare ein Treffen mit ihm. Wir sehen uns in seinem Büro.
    Ich kann gegen sieben da sein.«
    »Nicht nötig. Er ist in der Stadt und wird sich hier auf dem Revier mit uns unterhalten.«

    Als Detective Sloane im 19. Revier eintraf, hängte er zuerst seine Jacke über seinen Schreibtischstuhl. Dann begab er sich
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    mit Nick Mars im Schlepptau zu der Unterredung mit Bundesstaatsanwalt Gary Baldwin, der im Vernehmungszimmer wartete.
    Baldwin war immer noch ärgerlich über Lacey Farrells Verschwinden, unterdrückte aber seinen Unmut vorübergehend und gratulierte Sloane dazu, daß er Rick Parker gefunden hatte.
    »Was hat er erzählt?« fragte er.
    Sloane blickte bei seinem ausführlichen Bericht nur ein-, zweimal in seine Notizen.
    »Glauben Sie ihm?« fragte Baldwin.
    »Ja, ich denke, er sagt die Wahrheit«, erwiderte Sloane. »Ich kenne den Kerl, der Drogen an Parker verkauft. Wenn er Parker den Auftrag gegeben hat, den Termin zu vereinbaren und Savarano auf diese Weise in Isabelle Warings Wohnung zu schleusen, hat er die Sache nicht selbst geplant. Er war nur ein Mittelsmann.«
    »Das heißt, an die großen Fische kommen wir durch Parker nicht ran«, sagte Baldwin.
    »Genau. Parker ist ein Idiot, aber kein Verbrecher.«
    »Glauben Sie, sein Vater hat ihn zusammenschlagen lassen, als er versuchte, Heather Landi zu erpressen?«
    »Möglich«, sagte Sloane. »Wenn Heather Landi sich bei Parker senior über seinen Sprößling beklagt hat, ist es sogar wahrscheinlich. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, daß sie Parker senior so großes Vertrauen geschenkt hätte. Ich glaube, sie hätte befürchtet, daß er es ihrem Vater erzählt.«
    »In Ordnung. Wir schnappen uns Ricks Dealer und heizen ihm ordentlich ein, aber ich vermute, Sie haben recht. Es spricht viel dafür, daß er lediglich ein Mittelsmann ist, kein Drahtzieher. Und wir sorgen dafür, daß Rick Parker nur unter polizeilicher Aufsicht die Drogenklinik verläßt. Nun zu Lacey Farrell.«
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    Sloane wollte nach einer Zigarette greifen und runzelte die Stirn. »Die sind in meiner Jacke. Nick, wärst du so nett?«
    »Sicher, Ed.«
    Nach einer Minute war Mars zurück. Er warf die halbleere Zigarettenschachtel auf den Tisch und stellte einen schmutzigen Aschenbecher daneben.
    »Haben Sie schon mal drüber nachgedacht, mit dem Rauchen aufzuhören?« fragte Baldwin, der Zigaretten und Aschenbecher voller Abscheu betrachtete.
    »Ziemlich oft sogar«, erwiderte Sloane ungerührt. »Wissen Sie was Neues über Lacey Farrell?«
    Sloane merkte sofort, daß Baldwin stinksauer auf Lacey war.
    »Ihre Mutter gibt zu, sie hätte gewußt, daß Farrell in Minneapolis war, schwört aber Stein und Bein, es niemandem erzählt zu haben. Obwohl ich ihr das nicht abkaufe.«
    »Vielleicht hat jemand anders etwas durchsickern lassen«, sagte Sloane.
    »Bestimmt niemand aus meinem Büro, und auch nicht vom Marshal Service«, erwiderte Baldwin eisig. »Wir halten uns an Sicherheitsregeln, die auf diesem Revier anscheinend unbekannt sind«, fügte er hinzu.
    Den Vorwurf muß ich mir gefallen lassen, dachte Sloane.
    »Wie wollen Sie weiter vorgehen, Sir?« fragte er. Es bereitete ihm eine flüchtige Genugtuung, daß Baldwin nicht sicher sein würde, ob die Anrede »Sir« sarkastisch oder respektvoll gemeint war.
    »Wir haben die Kreditkarte der Farrell überprüft und wissen, daß sie damit Flüge nach Chicago und Boston bezahlt hat.
    Offenbar ist sie nach New York unterwegs.
    Außerdem haben wir das Telephon in ihrer Wohnung

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