Sieh dich nicht um
angezapft, aber so dumm wird sie nicht sein, dorthin zurückzukehren«, fuhr Baldwin fort. »Wir observieren das
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Haus. Das Telephon der Mutter und der Schwester wird abgehört und ab Montag auch das Geschäftstelephon ihres Schwagers. Außerdem werden sie beschattet, falls sie versuchen, sich irgendwo mit ihr zu treffen.«
Baldwin hielt inne und musterte Sloane abschätzend.
»Außerdem habe ich mir überlegt, daß Miss Farrell versuchen könnte, direkt mit Ihnen Kontakt aufzunehmen«, sagte er. »Was meinen Sie?«
»Das bezweifle ich. Ich habe sie nicht gerade mit Glacehandschuhen angefaßt.«
»Das hätte sie auch nicht verdient«, sagte Baldwin brüsk. »Sie hat Beweismaterial in einem Mordfall unterschlagen. Sie hat ihren Wohnort verraten, als sie unter dem Zeugenschutzprogramm stand. Und jetzt geht sie ein unglaubliches Risiko ein. Wir haben sehr viel Zeit und Geld investiert, um Miss Farrells Leben zu schützen, und von ihr nichts dafür bekommen außer Beschwerden und mangelnde Kooperationsbereitschaft. Auch wenn sie nicht viel gesunden Menschenverstand hat, könnte man wenigstens ein bißchen Dankbarkeit erwarten!«
»Ich bin sicher, daß sie Ihnen ewig dankbar sein wird«, sagte Sloane und stand auf. »Und außerdem bin ich überzeugt, daß sie vermutlich gern am Leben bleiben würde, selbst wenn Sie nicht all die Zeit und das Geld investiert hätten.«
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Wie vereinbart rief Lacey Tim Powers vom Marine Terminal aus an. »Ich nehme jetzt ein Taxi«, sagte sie. »Um diese Zeit ist nicht viel Verkehr, ich könnte also in zwanzig Minuten da sein.
Bitte halten Sie Ausschau nach mir, Tim. Es ist wichtig, daß mich niemand reingehen sieht.«
»Ich schicke den Portier in die Kaffeepause«, versprach Tim,
»und halte den Schlüssel für Sie bereit.«
Ein seltsames Gefühl, wieder in New York zu sein, dachte Lacey, während das Taxi über die Triborough Bridge nach Manhattan rollte. Als das Flugzeug zur Landung ansetzte, hatte sie das Gesicht ans Fenster gedrückt und gierig den Anblick der Skyline von New York aufgesogen. Erst da wurde ihr klar, wie sehr sie die Stadt vermißt hatte.
Wenn ich doch nur heim in meine Wohnung könnte, überlegte sie. Ich könnte mir den Whirlpool einlaufen lassen, etwas zu essen bestellen, mit meiner Mutter und Kit telephonieren. Und mit Tom.
Was Tom jetzt wohl dachte?
Auf den Straßen war tatsächlich nicht viel los, und Minuten später fuhren sie auf dem Franklin D. Roosevelt Drive in Richtung Süden. Lacey wurde immer nervöser. Hoffentlich war Tim da. Sie wollte nicht, daß Patrick sie sah. Aber dann wurde ihr klar, daß sie Patrick bestimmt nicht treffen würde. Bei ihrer letzten Begegnung mit dem Portier hatte er ihr verraten, daß er am 1. Januar in Rente gehen wollte.
Der Fahrer verließ den FDR Drive an der 73. Straße und fuhr nach Westen. Er bog links in die Fifth Avenue und erneut links in die 70. Straße, wo er anhielt. Tim Powers stand vor dem Haus und wartete auf sie. Er öffnete die Autotür, begrüßte sie mit
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einem Lächeln und einem höflichen »Guten Abend, Miss«, als kenne er sie nicht. Lacey bezahlte das Taxi und humpelte zum Haus. Die Schmerzen im Knöchel ließen sich nun nicht mehr unterdrücken, und es war wirklich an der Zeit, die Beine hochzulegen.
Tim öffnete ihr die Haustür und steckte ihr den Schlüssel zu Isabelle Warings Wohnung zu. Dann half er ihr in den Aufzug, entriegelte die Kontrollvorrichtung und drückte auf die 9.
»Ich habe es so arrangiert, daß Sie ohne Zwischenstopp rauffahren können«, sagte er. »Dann ist die Gefahr geringer, daß Sie irgendwelchen Bekannten begegnen.«
»Und das will ich ganz sicher nicht, Tim. Ich kann Ihnen gar nicht sagen -«
Er fiel ihr ins Wort. »Lacey, fahren Sie schnell hinauf, und verriegeln Sie die Tür. Im Kühlschrank finden Sie was zu essen.«
Ihr erster Eindruck war, daß in der Wohnung akribische Ordnung herrschte. Dann fiel ihr Blick auf den Wandschrank im Flur, wo sie sich am Abend des Mords versteckt hatte. Sie hatte das Gefühl, wenn sie die Tür öffnete, würde sie dort ihren Aktenkoffer mit den blutbefleckten Tagebuchseiten finden.
Lacey schloß zweimal ab, aber dann fiel ihr ein, daß Curtis Caldwell Isabelles Schlüssel vom Flurtisch gestohlen hatte. Ob das Schloß wohl ausgewechselt worden war? Sie legte die Sicherheitskette vor, obwohl sie wußte, daß so etwas für einen professionellen Einbrecher kein Problem darstellte.
Tim hatte alle
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