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Sieh dich um: Thriller (German Edition)

Sieh dich um: Thriller (German Edition)

Titel: Sieh dich um: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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leer stehende Lagerhaus geführt hatte. »Er sagt, Tucci hätte Baldaramas Tod befohlen, weil er die Macht dazu hatte«, berichtete Dana ihrem Boss. »Rein rechtlich gesehen ist das einem Mord gleichgestellt. Genauso wurde damals Manson als Kopf hinter den Tate-LaBianca-Morden verurteilt, obwohl er nicht direkt die Hand im Spiel hatte. Mit Garabaldis Aussage können wir Tucci vielleicht auf dieselbe Weise festnageln. Was meinen Sie dazu?«
    Krugman war inzwischen wieder zu Atem gekommen. »Ich denke, es ist definitiv ein hübscher Plan B, aber behalten wir vorerst das große Bild im Auge, ja? Es geschieht nicht oft, dass wir eine Ratte erwischen, die so weit oben in der Nahrungskette steht wie Garabaldi, also sollten wir ihn benutzen, solange wir Gelegenheit dazu haben. Machen wir das Beste aus dieser Chance.«
    »Und wie lautet der Plan?«, fragte sie.
    Krugman grunzte. »Der Plan ist derselbe wie von Anfang an. Wir benutzen Garabaldi, um die ganze gottverdammte Organisation zum Einsturz zu bringen. Garabaldi ist der lose Faden im Pullover. Wir brauchen nur daran zu ziehen, Agent Whitestone, und das gesamte Gambino-Syndikat löst sich letztlich auf. Mario Garabaldi verkörpert definitiv das schwache Glied der Kette.«
    »Was genau brauchen wir von ihm, Sir?«, fragte Dana.
    »Belastende Dokumente«, antwortete Krugman. »Eine schöne, lückenlose Reihe von Dokumenten, die direkt zu Joseph Tucci führt. Ich will wissen, welche Unternehmen sie als Tarnung für ihren Drogenverkauf benutzen. Wo und wie sie im Land Drogen produzieren. Wo und wie sie Drogen aus dem Ausland in die USA schmuggeln. Wir brauchen Namen, Orte, Daten, Quittungen … einfach alles, was wir verwenden könnten, um Tucci die Verbrechen anzuhängen. Nageln wir diesen Bastard und seine gesamte Organisation an die Wand, solange wir ihn noch im Fadenkreuz haben, Agent Whitestone. Eine Chance wie diese bekommen wir vielleicht nie wieder.«
    Dana schloss die Augen. Der Jack Daniel’s in der Minibar wurde von Sekunde zu Sekunde verführerischer. Was zuvor so ausgesehen hatte, als könnten sie Tucci als Drahtzieher des Mordes an Baldarama das Handwerk legen, war nun auf einen Schlag in einen Berg zusätzlicher Arbeit für sie und Brown ausgeartet. Andererseits war das nichts Neues. Und Dana musste sich vor Augen halten, dass sie es hier nicht mit einem Einzeltäter zu tun hatten, der an den Wochenenden in seiner Wohnung illegale Wetten auf College-Footballspiele annahm, während er sich in den Pausen Pizzen bestellte. Hier ging es um die Mafia, die Cosa Nostra , die großen Kaliber. Die schweren Jungs, die auf die Guten schossen, wenn sie nicht zu sehr damit beschäftigt waren, aufeinander zu schießen. Und wenn es Dana und Brown gelänge, diese Geschichte über die Bühne zu bringen, könnten sie vielleicht einen Teil ihrer Reputation retten.    
    Dana beendete das Gespräch mit Krugman und öffnete die Tür ihrer Suite. Sie trat hinaus in den Gang und klopfte leise an Browns Zimmertür. Er öffnete einen Moment später, nur mit einem weißen Handtuch um die Taille, während er sich mit einem zweiten Handtuch die kurzen braunen Haare frottierte.
    Dana wandte den Blick von ihm ab und betrachtete den Teppichboden. Sollte sich je jemand nach Details erkundigen, konnte sie voll Überzeugung erwidern, dass der Teppich braun mit gelbem Wirbelmuster war. »Tut mir leid«, sagte Dana. »Ich wusste nicht, dass du unter der Dusche bist. Ich komme später noch mal wieder.«
    Brown lachte. »Mach dir deswegen keine Gedanken, Dana. Was gibt’s denn?«
    Dana atmete tief durch und ignorierte den hoffnungsvollen Ausdruck in seinen Augen. Sie konnte nicht dorthin, selbst wenn sie gewollt hätte, nicht jetzt. Stattdessen berichtete sie Brown mit raschen Worten von ihrem Gespräch mit Krugman und den neuen Anweisungen des Direktors. Als sie fertig war, schüttelte Brown den Kopf. »Klingt, als wäre uns gerade eine Menge zusätzlicher Arbeit aufgehalst worden«, meinte er. »Gib mir fünf Minuten.«
    »Kein Problem.«
    Fünfzehn Minuten später trafen sie sich unten in der sonnendurchfluteten Lobby des Hotels. Riesige Glasscheiben umgaben den Raum an allen Seiten. Die Glasdecke war bestimmt dreißig Meter hoch. Überall auf dem marmorgefliesten Boden standen große Topfpflanzen. Erschöpft aussehende Geschäftsleute hasteten hin und her.
    Glücklicherweise war Brown diesmal vollkommen angezogen, was es Dana wesentlich erleichterte, sich zu konzentrieren. Nach allem,

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