Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel

Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel

Titel: Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
Vom Netzwerk:
jetzt in das Geschäft einzusteigen. Und danach sieht es nicht aus. Mit anderen Worten: Bisher ist ein solcher Mensch nicht aufgetaucht. Ich frage mal in eine andere Richtung: Was ist mit Frauen?«
    »Habe ich auch gedacht. Kann ich mir aber nicht vorstellen. Und wenn, dann hätte es Jakob allein erwischt und nicht auch noch den Franz und den Vonnegut. Außerdem hatte er doch genügend Frauen, er hatte doch keinen Mangel. Und ich gehe jede Wette ein, dass die Frauen alle genau gewusst haben, dass sie niemals die Einzige waren. Das gab es bei Jakob nicht, und er hat das ja auch gesagt. Und dann kommt noch etwas dazu: Welche Frau würde so etwas schaffen? Du musst ihn töten, du musst ihn zu dem Baum schleppen, du musst ihn auf den Baum kriegen und da festbinden. Eine Frau? Unmöglich. Und dann passen der Vonnegut nicht und der Franz schon überhaupt nicht. Klar, Sprit-Fränzchen war ein irrer Typ und rastete manchmal aus. Aber warum soll jemand den umbringen? Weil er gerne trinkt? Irgendjemand, da gehe ich jede Wette ein, hat sich gedacht: Ich lösche diese ganze Firma aus! Oder siehst du etwas anderes?«
    »Nein. Aber wer könnte mit der Auslöschung dieser Firma ein Geschäft machen? Ich bin manchmal so verwirrt, dass ich gar nichts denke, dass ich einfach hoffe, der Täter wird sich irgendwie verraten.«
    »Aber du arbeitest doch mit den Bullen zusammen. Sind die auf etwas gestoßen, was auf einen bestimmten Menschen hindeutet?«
    »Kann ich nicht ausschließen, aber bisher ist das nicht passiert. Und ich nehme an, dass sie mir das gesagt hätten.«
    »Ist denn bekannt, wer jetzt in diese Firma einsteigt? Ich meine auf der Seite der Produktion, also da, wo die Sterns und der Vonnegut arbeiten sollten?«
    »Bis jetzt keine Entscheidung, aber sie sagen, sie haben Angebote, und Geld ist genug da. Und sie geben sich selbst sechs Monate Zeit, bis sie erneut durchstarten.«
    »Wer erbt denn eigentlich?«, fragte er. »Kann ich so einen Schnaps haben?«
    »Aber selbstverständlich!«, sagte Jennifer und goss ihm von der wasserklaren Flüssigkeit etwas ein, und ich betete, dass er wenigstens nach irgendetwas schmecken würde.
    »Noch keine Ahnung, noch sind die lieben Verwandten nicht aufgetaucht. Weder bei den Sterns noch beim Vonnegut. Aber sie werden kommen. Was weißt du von Franz?«
    »Na ja, was man als Nachbar so weiß. Er war eben ein verrückter Hund, und wenn er seine Anfälle kriegte, stolperte er volltrunken durch die Botanik. So dreimal bis viermal im Jahr. Aber er wurde nie aggressiv. Das habe ich noch nie gehört.«
    »Dann müssen wir mal eine Frage stellen, die ich mir stellen muss. Zwei Leute haben mich hier im Haus überfallen und mir gezielt den Arm gebrochen. Und sie haben gesagt, ich soll über die Geschichte nicht schreiben, sonst kommen sie wieder. Fällt dir denn dazu etwas ein?« Ich klopfte auf meinen Gipsarm, der sich wirklich gut machte.
    Er war betroffen, er bekam große Augen. »Das wusste ich nicht. Ist das so passiert?«
    »Ja, zweifelsfrei.«
    »Du kanntest sie nicht?«
    »Sie trugen Sturmhauben, ich konnte sie nicht erkennen. Aber es waren Profis, eindeutig. Kurz, schnell und schmerzhaft.«
    »Irgendjemand hat sie bezahlt, denke ich. Das spricht für die Theorie, dass es wirtschaftliche Gründe sind. Was muss man denn heutzutage für so was bezahlen?«
    »Keine Ahnung. Einen Tausender pro Mann vielleicht. Aber ich erkenne in dem Umfeld niemanden, der so etwas tut. Das alles passt hinten und vorne nicht. Was weißt du von dem Vonnegut?«
    »Dass er Versicherungsmakler war und ein Schweinegeld machte. Mehr nicht.«
    »Kanntest du ihn?«
    »Ja, ich war ein paar Mal bei ihm zu Gast. Sommerfest und Geburtstag und Nikolausfeier und so. Aber da waren auch zig andere.«
    »Wie war er denn?«
    »Kühl, aber herzlich, würde ich mal sagen. Der wusste genau, was er wollte. Und er war sehr dicke mit Jakob und stand dauernd mit dem zusammen.«
    »Wie sah denn deine Verbindung zu Jakob aus?«
    »Wir kannten uns immer schon, wir waren sogar mal in der Schule zusammen. Man wusste, wer der andere war und was er machte. Ich bin dann mit dem Amulett zu ihm hingegangen, weil ja bekannt war, dass er dauernd in dieser Szene steckte. Ich habe einfach gefragt, was er davon hält. Er hat gesagt, das sieht gut aus, das ist was für Frauen. Als ich dann gesagt habe, er könne sein Karma damit reparieren und seine Chakren auf die Reihe bringen, hat er schallend gelacht und zwanzig davon bestellt. Er war wirklich der

Weitere Kostenlose Bücher