Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel

Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel

Titel: Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
Vom Netzwerk:
viele Leute zu Gast, die er beraten hat…«
    »Ja, ich weiß, zum Beispiel dieser Dürre, der dauernd Comedy macht, auf ProSieben oder RTL, oder ich weiß nicht. Als der da war, hat er Jakob ein Briefkuvert gegeben und gesagt: >Da ist dein Honorar!< Also, das weiß ich sicher, weil ich nämlich gerade mit Jakobs Trecker da stand, und weil ein Gang nicht reinging und ich nicht weiterfahren konnte. Das weiß ich noch genau. Und diese Schauspielerin, diese dunkelhaarige, ich weiß nicht, wie die heißt, die war ja auch da. Aber da war nichts mit Geld, die habe ich nur gesehen.«
    »Wenn du dich an die Namen erinnerst, kannst du mir die aufschreiben?«
    »Ja, mach ich. Jetzt weiß ich es wieder, dieser Mann heißt Heiner Sieweking, und sie sagen alle, der ist der Beste!«
    »Ach, der. Na gut, den frage ich mal. Und sonst war nichts?«
    »Mit Geld?«
    »Mit Geld.«
    »Außer, dass Franz gesagt hat, sie wären bald reich. Also, wenn das Kräuterschiff kommt.«
    »Was ist das Kräuterschiff?«
    »Das weiß ich nicht so genau, das war ein Joke. Der lief immer zwischen Jakob und Franz. Sagte der eine: >Man müsste sich einen Carrera kaufen<, sagte der andere: >Wenn das Kräuterschiff kommt.< Und die Clique hat das dann übernommen. Wenn Jamie-Lee unbedingt ins Kino wollte, haben wir gesagt: >Wenn das Kräuterschiff kommt!< Und Törtchen will immer ein Eis am Stiel, wenn wir unterwegs sind. Und wir sagen dann: >Wenn das Kräuterschiff kommt.< Das war eben ein Joke.«
    »Ihr seid oft auf dem Hof gewesen, nicht wahr?«
    »Ja, dauernd. Warum ist das so? Irgendwie ist alles kaputt.«
    »Herr Baumeister«, sagte sein Vater hinter mir. »Ich glaube, Sie müssen mal mit Ihren Apparaten helfen.«
    »Natürlich«, sagte ich. »Ich komme gleich wieder.«
    »Was musst du denn helfen?«
    »Ich denke, ich soll den toten Franz fotografieren. Ich mache das mal.«
    Rodenstock stand mit Major vor dem Haus, und sie sprachen leise miteinander. Kripotechniker in ihren weißen Anzügen liefen herum.
    »Was brauchen Sie?«, fragte ich.
    »Die Wunde, die ganze Figur, wie sie liegt«, sagte er. »Mein Ding macht das nur mit Blitz, und der automatische Blitz verschiebt die Lichtverhältnisse.«
    »Schon klar.« Ich schleppte meine Sachen zurück in den Keller. Regenwolken waren aufgezogen, im Keller war es dunkel, aber Major wollte keinen Blitz. »Habt ihr Strahler im Wagen?«, fragte ich einen Techniker.
    »Aber ja. Soll ich welche holen? Welche Stärke? Anstrahlung oder Ausleuchtung?«
    »Ausleuchtung. Ich denke, ich nehme zwei Hunderter.«
    »Ist recht«, nickte er. »Dann bringe ich das Kabel gleich mit.«
    Dann war Jennifer hinter mir und fragte: »Kann ich irgendetwas helfen?«
    »Das ist lieb, du kannst das Licht steuern. Kommt gleich. Hältst du das aus?«
    »Es geht schon«, sagte sie.
    Dann kam Emma, stellte sich vor den Toten und fragte: »Wieso hat er nicht mal die Arme hochgerissen, um das Gesicht zu schützen?«
    »Das werden wir nie wissen«, sagte ich. »Vielleicht war er betrunken?«
    Der Techniker mit den Lampen kam herein und fragte: »Dauert das lange?«
    »Zwanzig Minuten«, antwortete ich.
    »Ich frage, weil die Leute mit der Wanne da sind.«
    »Ich beeile mich. Jennifer, stell mal einen Strahler ungefähr an der Hüfte neben den Mann, richte den Strahler aber an die Decke. Ich brauche indirektes Licht.«
    »Es kann sein, dass er den Schlag bekommen hat, als er lag«, sagte Emma nachdenklich vor sich hin. »Waren oben in diesem Zimmer Blutspritzer auf der Matratze?«
    »Habe ich nicht gesehen«, sagte Jennifer.
    »Nein, keine«, klärte ich auf.
    Wir arbeiteten konzentriert etwa eine halbe Stunde. Wie üblich gab ich Major den Chip, und er strahlte mich an und erklärte: »Das war der letzte Liebesdienst. Ich kriege nächste Woche eine neue Ausrüstung. Ich habe die Verwaltung vier Monate lang madig gemacht, jetzt ist sie eingeknickt.«
    »Herzlichen Glückwunsch«, erwiderte ich. »Ist Ihnen irgendetwas aufgefallen an dem Toten?«
    »Nein«, er schüttelte den Kopf. »Ich nehme aber an, er hat den Schlag nicht kommen sehen. Ich nehme an, es war ein, kurzes, normales Stemmeisen. Etwa so lang wie mein Unterarm. Ich habe solche Löcher schon gesehen.«
    »Heißt das, er kannte den Täter?«
    »Durchaus möglich«, nickte er.
    Inzwischen standen ein paar Schaulustige an dem Plastikband und starrten zu uns herüber.
    »Wissen wir etwas über die letzten Stunden des Friedrich Vonnegut?«
    »Ich weiß es nicht, aber wenn Sie den Chef

Weitere Kostenlose Bücher