Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
Shisur noch Lack auf der Karosserie hatten.
    Schließlich meldete sich Danny zu Wort: »Es ist kaum zu glauben, dass das mal eine riesige Savanne war.«
    Clay gähnte. »Was soll das heißen?«
    Danny beugte sich vor. »Das war nicht immer eine Wüste. Satellitenkarten zeigen uralte Flussläufe, Seen und Bäche unter dem Sand, und das deutet darauf hin, dass Arabien früher mit Grasland und Wäldern bedeckt war, voller Flusspferde, Wasserbüffel und Gazellen. Ein lebendiger Garten Eden.«
    Clay starrte die trockene Landschaft an. »Wie lange ist das her?«
    »Um die zwanzigtausend Jahre. Man findet noch immer steinzeitliche Artefakte aus dieser Periode: Axtklingen, dünne Steinschaber, Pfeilspitzen.« Danny nickte hinaus. »Dann begann eine Periode äußerster Trockenheit, die aus Arabien eine Wüste machte.«
    »Warum? Was hat diesen Wandel ausgelöst?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Nun meldete sich eine andere Stimme und beantwortete Clays Frage. »Der Klimawechsel war die Folge eines Milankovitch-Zyklus.«
    Alle drehten sich der Sprecherin zu. Coral Novak.
    Sie erklärte: »In periodischen Abständen wackelt die Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne. Diese ›Wackler‹ oder Orbitalzyklen lösen massive klimatische Veränderungen aus. Wie die Desertifikation Arabiens und von Teilen von Indien, Afrika und Australien.«
    »Aber was bringt die Erde zum Wackeln?«, fragte Clay.
    Coral zuckte die Achseln. »Es könnte simple Präzession sein. Die natürlichen periodischen Schwankungen in der Umlaufbahn. Es könnte aber auch etwas Dramatischeres sein. Eine Polumkehr auf der Erde, etwas, das in der geologischen Geschichte schon tausendfach passiert ist. Es könnte aber auch ein ›Rülpser‹ in der Rotation des Nickelkerns der Erde sein. Das weiß niemand so genau.«
    »Warum es auch passiert ist«, schloss Danny, »das ist das Ergebnis.«
    Die Dünen vor ihnen waren inzwischen zu riesigen Hügeln roten Sandes angewachsen, einige über zweihundert Meter hoch. Zwischen den Dünen lag Kies, der ein chaotisches Netz aus gewundenen Pfaden bildete, so genannte »Dünenstraßen«. In diesem Labyrinth konnte man sich leicht verirren, aber auf dem direkten Weg über die Dünen konnte auch das geländegängigste Fahrzeug einsinken. Und das durften sie nicht riskieren.
    Omaha deutete nach vorne und schaute dabei Barak im Rückspiegel an. »Sie kennen den Weg hier durch, oder?«, fragte er das Wüstenphantom.
    Der Riese von einem Araber zuckte wieder mit den Schultern, seine übliche Antwort auf alles.
    Omaha starrte die sich auftürmenden Dünen an … und dahinter die Wand aus waberndem dunklem Sand, der vom Horizont aufstieg wie der Rauch eines riesigen Steppenbrandes, der auf sie zujagte.
    Für Irrfahrten hatten sie keine Zeit.
07:14
    Safia marschierte neben Kara einen weiteren Tunnel entlang. Der Stamm der Rahim breitete sich vor und hinter ihnen aus, die Frauen gingen in Gruppen und trugen Öllampen gegen die Dunkelheit.
    Seit drei Stunden marschierten sie schon, wobei sie regelmäßig anhielten, um zu trinken oder sich auszuruhen. Safias Schulter schmerzte inzwischen wieder, aber sie beklagte sich nicht.
    Der gesamte Stamm war unterwegs. Sogar die Kinder.
    Ein paar Schritte vor ihnen ging eine Mutter mit einem Neugeborenen, begleitet von sechs anderen Kindern zwischen sechs und zwölf fahren. Die älteren Mädchen führten die jüngeren an der Hand. Wie alle Rahim trugen auch die Kinder Kapuzenumhänge.
    Safia betrachtete die Jüngeren, die ihr immer wieder verstohlene Blicke zuwarfen. Sie schienen alle Schwestern zu sein. Grüne Augen, schwarze Haare, glänzend braune Haut. Und wenn sie schüchtern lächelten, zeigten alle dieselben charmanten Grübchen.
    Und auch wenn die erwachsenen Frauen sich in Kleinigkeiten unterschieden – einige waren drahtig, andere kräftiger gebaut, die einen hatten lange Haare, andere kurze –, waren ihre Gesichtszüge alle erstaunlich ähnlich.
    Lu’lu, die hodja des Stammes, hielt mit ihnen Schritt. Nachdem sie die Reise zu den Toren Ubars angekündigt hatte, hatte sie Safia und Kara verlassen, um den Aufbruch des Stammes zu organisieren. Da sie seit Jahrhunderten Wächterinnen Ubars waren, wollte keine der Rahim eine so bedeutende Gelegenheit verpassen.
    Bald nach dem Aufbruch war Lu’lu verstummt, sodass Kara und Safia genügend Zeit hatten, ihre neu entdeckte Schwesternschaft zu besprechen. Für beide hatte sie noch etwas Unwirkliches. Trotzdem hatte in der letzten Stunde keine von

Weitere Kostenlose Bücher