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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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als Möglichkeit, der Frau näher zu sein, die er verloren hatte. Doch Ubar ist gefährlich. Wächterin zu sein ist eine schwere Last.«
    Wie um das zu unterstreichen, erhob sich die alte Frau mit beträchtlicher Mühe.
    »Und was ist jetzt mit uns?«, fragte Safia und stand zusammen mit Kara auf.
    »Das erzähle ich euch unterwegs«, sagte sie. »Wir haben eine weite Reise vor uns.«
    »Wohin gehen wir?«
    Die Frage schien die hodja zu überraschen. »Du bist eine von uns, Safia. Du hast uns die Schlüssel gebracht.«
    »Das Herz und den Speer?«
    Ein Nicken. Sie wandte sich ab. »Nach zwei Jahrtausenden werden wir jetzt die Tore von Ubar aufschließen.«

VIERTER TEIL
    Die Tore von Ubar

16
    Kreuzungen
4. Dezember, 05:55
Dhofar-Gebirge
    Als der Himmel im Osten heller wurde, ließ Omaha den Wagen an der Spitze des Passes ausrollen. Auf der anderen Seite führte die Straße wieder hinunter … wenn man die furchige, steinige Piste als Straße bezeichnen konnte. Sein Rücken schmerzte vom beständigen Holpern und Rattern der letzten zehn Meilen.
    Das Auto blieb stehen. Hier überwand die Straße den letzten Pass des Gebirges. Vor Omaha lief das Hochland in Salzflächen und Kiesebenen aus. Im Rückspiegel sah er Weiden mit grünem Heidekraut und grasende Kühe. Der Wechsel war sehr abrupt.
    Zu beiden Seiten des Fahrzeugs lag eine Mondlandschaft aus rotem Fels, unterbrochen nur von kleinen Gruppen dürrer, windschiefer Bäume mit roten Rinden. Boswellia sacra. Die seltenen und kostbaren Weihrauchbäume. Die Quelle des Reichtums vergangener Jahrhunderte.
    Als Omaha bremste, hob Painter den Kopf. »Was ist los?«, fragte er müde. Eine Hand lag auf der Pistole in seinem Schoß.
    Omaha deutete nach vorne. Die Piste führte durch ein trockenes Flussbett, ein Wadi, nach unten. Es war ein steiniger, tückischer Weg, eigentlich nur mit geländegängigen Fahrzeugen passierbar.
    »Von hier an geht’s nur noch bergab.«
    »Ich kenne diese Gegend«, sagte Barak hinter ihnen. Der Kerl schien nie zu schlafen, immer wieder hatte er Omaha während der Fahrt durch die Berge Richtungsanweisungen zugeflüstert. »Das ist das Wadi Dhikur, das Tal der Erinnerung. Die Abhänge zu beiden Seiten sind ein uralter Friedhof.«
    Omaha legte den Gang ein. »Dann wollen wir hoffen, dass er nicht der unsere wird.«
    »Warum haben wir eigentlich diesen Weg genommen?«, fragte Painter.
    In der zweiten Fondreihe rührten sich nun Coral und Danny, die aneinander gelehnt gedöst hatten. Sie setzten sich auf und hörten zu. Clay, der neben Barak saß, schnarchte weiter und bekam von allem nichts mit.
    Barak antwortete auf Painters Frage: »Nur der örtliche Shahra-Stamm kennt diese Route durch die Berge in die Wüste. Sie ernten noch immer den Weihrauch von den Bäumen hier in der Gegend auf die traditionelle Art.«
    Omaha hatte noch nie jemanden aus dem Shahra-Stamm kennen gelernt. Es war ein zurückgezogen lebender Haufen, erstarrt in der Tradition, fast steinzeitlich in seiner Technologie. Ihre Sprache war gründlich erforscht. Sie war ganz anders als das moderne Arabisch, beinahe ein schriller Singsang, und sie enthielt acht zusätzliche phonetische Silben. Im Lauf der Zeit verlieren die meisten Sprachen diese Laute, sie reifen zu einem modernen Lautstand hin und verfeinern sich dabei. Wegen dieser zusätzlichen Silben wurde die Shahra-Sprache als eine der ältesten ganz Arabiens betrachtet.
    Noch wichtiger war jedoch, dass die Shahra sich selbst das Volk von ’Ad nannten, nach dem König Shaddad, dem ersten Herrscher Ubars. Laut mündlicher Überlieferung stammten sie von den ursprünglichen Bewohnern Ubars ab, die nach der Zerstörung der Stadt 300 nach Christus flohen. Es konnte gut sein, dass Barak sie genau diesen Pfad nach Ubar hinunterführte, den das Volk von ’Ad bei seiner Flucht erklommen hatte.
    Ein bedrückender Gedanke, vor allem, wenn man im Schatten von Gräbern entlangrollte.
    Barak fuhr fort: »Vom Grund des Wadis aus sind es nur noch dreißig Kilometer bis Shisur. Es ist nicht mehr weit.«
    Omaha fuhr im niedrigsten Gang los, mit fünf Meilen pro Stunde kroch er dahin. Würde er schneller fahren, würde er riskieren, auf dem lockeren Schiefer und dem Geröll auszurutschen. Trotzdem schlitterte der Wagen viel zu oft, als würde er über Eis fahren. Nach einer kurzen Zeit waren Omahas Hände am Lenkrad schweißfeucht.
    Wenigstens war die Sonne inzwischen aufgegangen, der Himmel zeigte ein staubiges Rosa.
    Omaha kannte diesen

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