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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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al-Haffi auf seiner Krücke vorwärts humpelte. Die Überraschung seiner Ankunft hatte alle sprachlos gemacht. Der Blick des Captains ruhte auf Lu’lu. Er ließ seine Krücke fallen und sank auf die Knie. Er sprach Arabisch, aber einen Dialekt, den nur wenige je gesprochen gehört hatten. Safia musste sich anstrengen, um die Worte dieses Singsangs zu verstehen.
    »Eure Hoheit, bitte verzeiht Eurem Diener, dass er so spät kommt.«
    Er senkte den Kopf.
    Die hodja wunderte sich über seine Ankunft und sein Verhalten ebenso sehr wie alle anderen.
    Omaha stellte sich neben Safia. »Er spricht Shahran.«
    Safias Gedanken rasten. Die Shahra waren der Bergstamm, der seine Abstammung auf König Shaddad zurückführte, den ersten Herrscher Ubars … oder genauer, den Gemahl der ersten Königin.
    Barak, der Omahas Bemerkung gehört hatte, erklärte: »Wir sind alle vom Stamm der Shahra.«
    Captain al-Haffi erhob sich wieder. Ein Mann gab ihm seine Krücke zurück.
    Safia wurde nun klar, was sie eben miterlebt hatte: Die Blutlinie des Königs hatte die Nachfahrin der Königin formell als Herrscherin anerkannt.
    Captain al-Haffi bedeutete nun allen, ihm zu folgen, und wechselte ins Englische. »Ich hatte gedacht, ich könnte Sie alle hier rausholen, aber jetzt kann ich Ihnen nur einen Zufluchtsort anbieten. Wir müssen hoffen, dass meine Männer und die Frauen der Rahim die Angreifer aufhalten können. Kommen Sie.«
    Er führte die Gruppe um den Palast herum. Alle folgten.
    Omaha ging neben Barak. »Sie sind ein Shahra?«
    Der Mann nickte.
    »Deshalb kannten Sie also diesen Schleichweg durch den Friedhof, der aus dem Gebirge herausführte. Sie sagten, nur die Shahra kennen diesen Pfad.«
    »Das Tal der Erinnerung«, sagte Barak feierlich. »Die Gräber unserer Vorfahren, seit dem Auszug aus Ubar.«
    Captain al-Haffi humpelte neben Lu’lu her. Kara stützte sie auf der anderen Seite, und sie setzten ihre Unterhaltung fort. »Deshalb haben Sie sich alle freiwillig für diese Expedition gemeldet? Weil Sie Ubar zum Ziel hatte?«
    Der Captain senkte den Kopf. »Ich entschuldige mich für diese List, Lady Kensington. Aber die Shahra geben ihre Geheimnisse keinem Fremden preis. Das ist nicht unsere Art. Wir sind ebenso Wächter dieses Ortes wie die Rahim. Wir erhielten diesen Auftrag von der letzten Königin von Ubar, kurz bevor unsere beiden Linien sich trennten. So wie sie die Schlüssel aufteilte, so teilte sie auch die königlichen Linien und übergab jeder Linie ihre eigenen Geheimnisse.«
    Safia schaute zwischen den beiden hin und her, die nun wieder vereinigten Häuser Ubars.
    »Und was für ein Geheimnis bewahren Sie?«, fragte Omaha.
    »Ubars alten Zugang. Den Pfad, den die erste Königin benutzte. Aber wir durften ihn erst öffnen, nachdem Ubar wieder betreten worden war.«
    »Eine Hintertür«, sagte Omaha.
    Safia hätte es wissen müssen. Die Königin, die Ubar nach der entsetzlichen Tragödie versiegelt hatte, war einfach zu penibel gewesen. Sie hatte Zusatzsicherung auf Zusatzsicherung gehäuft und sie auf beide Linien verteilt.
    »Es gibt also einen Weg hier raus?«, fragte Omaha.
    »Ja, zur Oberfläche. Aber der bietet uns im Augenblick keine Fluchtmöglichkeit. Der Sandsturm wütet noch immer, und das macht eine Überquerung der Glaskuppel Ubars zu gefährlich. Deshalb haben wir auch so lange gebraucht, um hierher zu kommen, nachdem wir von Barak erfahren hatten, dass das Tor geöffnet worden war.«
    »Na ja, lieber spät als nie«, sagte Danny hinter ihnen.
    »Ja, aber jetzt zieht von Süden her ein zweiter Sturm herauf. Es wäre unser aller Tod, wenn wir jetzt versuchen würden, über den Sand zu laufen.«
    »Also sitzen wir noch immer in der Falle«, sagte Omaha.
    »Bis der Sturm nachlässt. So lange müssen wir einfach durchhalten.«
    Mit diesem ernüchternden Gedanken stiegen sie schweigend die letzten Gassen hoch und erreichten schließlich die Rückwand der Kaverne. Sie wirkte massiv, doch Captain al-Haffi ging weiter auf sie zu. Dann entdeckte Safia das Schlupfloch. Ein schmaler, gerader Riss in der Glaswand, der von außen nur schwer zu erkennen war.
    Captain al-Haffi führte sie zu der Spalte. »Die Oberfläche liegt einhundertundfünfzig Stufen weiter oben. Der Stollen kann uns als Zufluchtsort für Frauen und Kinder dienen.«
    »Und er wird zur Falle, wenn wir Cassandra nicht aufhalten können. Sie ist noch immer in der Überzahl und uns an Feuerkraft deutlich überlegen.«
    Captain al-Haffi ließ den

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