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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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ist, dann ist seine Bergung wichtiger als ein paar Kratzer an einer zerbrochenen Statue.«
    »Wichtig für wen?« Safia versuchte, die gleiche Unerschütterlichkeit an den Tag zu legen wie Kara, aber die Frage klang eher wie ein Vorwurf. »Die Statue ist eine von nur einer Hand voll aus dieser Zeit in Arabien. Auch kaputt ist sie noch von unschätzbarem Wert.«
    »Der Meteorit …«
    »… kann warten«, sagte Safia und schnitt ihrer Wohltäterin das Wort ab. »Wenigstens so lange, bis die Statue gefahrlos bewegt werden kann.«
    Kara fixierte sie mit einem stahlharten Blick, dem die meisten Männer nicht standhalten konnten. Safia blieb standhaft, denn sie hatte das Mädchen hinter dieser Frau gekannt.
    Sie ging einen Schritt auf Kara zu und nahm ihr die Brechstange aus der Hand. Dabei stellte sie erstaunt fest, dass die Finger der anderen zitterten. »Ich weiß, was du dir erhoffst«, flüsterte sie. Beide kannten die Geschichte des kamelförmigen Meteoriten und des britischen Forschungsreisenden, der sie entdeckt hatte, und sie wussten, dass sie angeblich den Eingang zu einer im Sand versunkenen Stadt bewachte.
    Einer Stadt namens Ubar.
    Und jetzt war er unter höchst merkwürdigen Umständen explodiert.
    »Es muss irgendeine Verbindung geben«, wiederholte Kara ihre Bemerkung von vorher.
    Safia wusste, wie sie dieser Hoffnung den Wind aus den Segeln nehmen konnte. »Du weißt doch, dass Ubar bereits entdeckt wurde.« Sie ließ diese Worte wirken.
    1992 war die legendäre Stadt von Nicolas Clapp entdeckt worden, einem Amateurarchäologen, der ein satellitengestütztes Bodendurchdringungsradar benutzt hatte. Gegründet um 900 vor Christus und an einem der wenigen Wasserlöcher gelegen, war die uralte Stadt ein wichtiger Handelsposten auf der Weihrauchstraße gewesen, die die Weihrauchhaine des Küstengebirges in Oman mit den Märkten der reichen Städte im Norden verband. Im Verlauf der Jahrhunderte war Ubar immer wohlhabender und größer geworden. Bis die Stadt schließlich eines Tages in einem gigantischen Schlundloch versank und von den abergläubischen Städtern dem Sand überlassen wurde.
    »Die Stadt war nur ein gewöhnlicher Handelsposten«, fuhr sie fort.
    Kara schüttelte den Kopf, aber Safia wusste nicht so recht, ob sie damit ihre letzte Aussage zurückwies oder ob sie sich mit der Realität abfand. Safia erinnerte sich noch gut an Karas Aufregung, als sie von Clapps Entdeckung hörte. Zeitungen auf der ganzen Welt hatten es mit riesigen Schlagzeilen verkündet: SAGENHAFTE VERSUNKENE ARABISCHE STADT WIEDER GEFUNDEN! Sie war selbst hingeeilt, um sich die Fundstätte anzusehen und bei den ersten Ausgrabungen zu helfen. Aber wie Safia eben gesagt hatte, nach zwei Jahren, in denen nur Keramikscherben und ein paar Utensilien ausgegraben worden waren, hatte sich herausgestellt, dass die Stadt nichts anderes war als ein verlassener Handelsposten.
    Keine unermesslichen Reichtümer, keine tausend Säulen, keine schwarzen Geister … geblieben waren nur die schmerzlichen Erinnerungen, die die Lebenden peinigten.
    »Lady Kensington«, rief nun wieder der Mann mit dem Metalldetektor. »Vielleicht hat Dr. al-Maaz Recht, was das Wegschaffen dieses verdammten Dings angeht.«
    Die beiden Frauen wandten sich nun wieder der umgestürzten Statue zu. Die beiden Männer standen mit Detektoren links und rechts daneben. Sie bewegten ihre Geräte über die beiden Flanken des Torsos. Beide Metalldetektoren piepsten simultan.
    »Ich habe mich geirrt«, fuhr der erste Mann fort. »Was ich da aufgespürt habe, ist nicht unter dem Stein.«
    »Wo dann?«, fragte Kara gereizt.
    Der andere Mann antwortete. »Es ist innen drin.«
    Ein verblüfftes Schweigen entstand, das Kara schließlich brach. »Innen drin?«
    »Ja, Ma’am. Ich hätte gleich daran denken sollen, eine Dreieckspeilung zu machen. Aber ich hätte mir nie gedacht, dass irgendwas in dem Stein sein könnte.«
    Safia trat einen Schritt vor. »Das sind wahrscheinlich nur irgendwelche x-beliebigen Eiseneinschlüsse.«
    »Nicht nach den Messwerten, die wir hier haben. Es ist ein starkes Signal.«
    »Wir müssen den Stein aufbrechen«, sagte Kara.
    Safia schaute sie mit einem Stirnrunzeln an. Verdammt noch mal. Obwohl sie wusste, dass ihre Hose nass würde, kniete sie sich neben die Skulptur. »Ich brauche eine Taschenlampe.«
    Ein anderes Mitglied des Teams gab ihr eine.
    »Was hast du denn damit vor?«, fragte Kara.
    »Schau mal da rein.« Safia fuhr mit der Hand über die von

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