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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Strahlungsmuster wie bei zerfallendem Uran.«
    »Uran? Wie es in Nuklearanlagen verwendet wird?«
    Sie nickte. »Ungereinigt. Vielleicht waren in dem meteoritischen Eisen ein paar Atome eingeschlossen.« Sie schaute sich wieder ihre Messwerte an. Auf ihrer Stirn bildete sich eine einzelne tiefe Furche, eine dramatische Reaktion bei dieser sonst so stoischen Frau.
    »Was ist?«, fragte er.
    Sie hantierte weiter mit ihrem Scanner. »Auf dem Flug hierher habe ich mir die Ergebnisse der DARPA-Rechercheure angesehen. Etwas an ihrer Theorie über Antimaterie, die in stabilisierter Form in diesem Meteor eingeschlossen ist, hat mich stutzig gemacht.«
    »Sie halten das nicht für möglich?« Sehr wahrscheinlich war es auf jeden Fall nicht. Antimaterie annihiliert sich immer und sofort selbst, wenn sie mit irgendeiner Form von Materie, sogar dem Sauerstoff in der Luft, in Berührung kommt. Wie konnte sie hier in einem natürlichen Zustand existieren?
    Sie zuckte die Achseln, ohne hochzusehen. »Auch wenn ich eine solche Theorie akzeptieren würde, würde sich doch die Frage stellen, warum die Antimaterie sich zufällig zu genau diesem Zeitpunkt entzündete? Warum hat gerade dieses spezielle Gewitter sie zur Explosion gebracht? Reiner Zufall? Oder steckt da mehr dahinter?«
    »Was meinen Sie?«
    Sie deutete auf ihren Scanner. »Uranzerfall. Das ist wie eine Uhr. Uran setzt Energie auf bestimmte, vorhersagbare Art und Weise frei, und zwar über Jahrtausende hinweg. Vielleicht hatte die Strahlung einen kritischen Schwellenwert erreicht, und das löste die Destabilisierung der Antimaterie aus. Diese Instabilität gestattete es der elektrischen Ladung, sie zu entzünden.«
    »Klingt fast wie ein Zeitzünder bei einer Bombe.«
    »Ein nuklearer Zeitzünder. Einer, der vor Jahrtausenden gestellt wurde.«
    Ein beunruhigender Gedanke.
    Corals Stirn blieb gerunzelt. Sie hatte noch eine andere Sorge.
    »Was ist sonst noch?«, fragte er.
    Sie kauerte sich auf die Hacken und schaute ihn zum ersten Mal an. »Wenn es noch eine andere Quelle für diese Antimaterie gibt – eine andere Ader –, dann kann es sein, dass die sich ebenfalls destabilisiert. Wenn wir sie je finden wollen, sollten wir nicht trödeln. Denn auch dort könnte der nukleare Zeitzünder bereits ticken.«
    Painter starrte das bleierne Probengefäß an. »Und wenn wir diese Ader nicht finden, verlieren wir jede Chance, diese neue Energiequelle zu entdecken.«
    »Oder noch schlimmer.« Coral sah sich in der ausgebrannten Hülle der Galerie um. »Das hier könnte in einem sehr viel größeren Maßstab passieren.«
    Painter machte sich die Konsequenzen dieses ernüchternden Gedankens bewusst.
    In der lastenden Stille waren plötzlich von der nahen Treppe Schritte zu hören. Er drehte sich um. Einige Laute drangen zu ihnen, zwar unverständlich, aber er erkannte Dr. al-Maaz’ Stimme.
    Alarmglocken schrillten in seinem Kopf. Warum kam die Kuratorin noch einmal zurück?
    Lautere Worte drangen zu ihm, ein Befehlston, den Sprecher kannte er nicht. »Ihr Büro. Bringen Sie uns hin.«
    Irgendetwas stimmte nicht. Das Schicksal der beiden Wissenschaftler des Verteidigungsministeriums fiel ihm ein, die in ihrem Hotelzimmer quasi hingerichtet worden waren. Er drehte sich zu Coral um. Sie hatte die Augen zusammengekniffen.
    »Waffen?«, flüsterte er.
    Sie hatten nicht die Zeit gehabt, sich mit Handfeuerwaffen zu versorgen, was im schusswaffenfeindlichen Großbritannien sowieso immer ein Problem war. Coral bückte sich nun und zog ihr Hosenbein hoch. An ihrer Wade kam eine Scheide mit einem Messer zum Vorschein. Er hatte nicht gewusst, dass sie eins hatte. Sie waren mit einer Linienmaschine geflogen, um ihre Legende noch glaubwürdiger zu machen. Anscheinend hatte sie die Waffe in ihrem aufgegebenen Gepäck versteckt und sie sich dann umgeschnallt, als sie in Heathrow auf die Toilette ging.
    Sie zog den fünfzehn Zentimeter langen Dolch aus Titan und Stahl aus der Scheide, allem Anschein nach ein deutsches Fabrikat. Sie hielt ihm das Messer hin.
    »Behalten Sie es …« Er holte sich stattdessen einen Spaten mit langem Griff von einem nahen Werkzeugstapel, den ein Bergungsteam liegen gelassen hatte.
    Schritte näherten sich dem Treppenabsatz. Er wusste nicht, ob es vielleicht nur Wachmänner des Museums waren, aber er wollte kein Risiko eingehen.
    Painter signalisierte Coral, was er vorhatte, und schaltete dann die nächststehende Lampe aus, sodass der Galerieeingang im Dunkeln lag. Die

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