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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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nach vorne auf den Boden. In der Dunkelheit des Gangs war auf ihrem Rücken eine kleine blaue Flamme zu sehen. Rauch stieg aus ihrer Kleidung auf. Sie lag bewegungslos da.
    Das ergab alles keinen Sinn.
    Doch als die Flamme verlosch, sah Safia einen dünnen Draht. Er führte von der liegenden Frau zu einer Gestalt, die etwa drei Meter weiter hinten im Gang stand.
    Noch ein bewaffneter Maskierter.
    Er hatte eine komische Pistole in seiner Hand. Safia hatte so ein Ding schon einmal gesehen … in Filmen, nicht im richtigen Leben. Ein Tazer. Ein geräuschloses Mittel, um jemanden außer Gefecht zu setzen.
    Safia krabbelte und rutschte weiter über den glatten Marmor. Sie dachte daran, wie sie erst vor einigen Minuten beim Verlassen ihres Büros erschrocken war. Sie hatte geglaubt, jemanden gehört, in der byzantinischen Galerie ein flackerndes Licht gesehen zu haben. Es war also nicht nur ihre überreizte Einbildung gewesen.
    Die Gestalt warf den leer geschossenen Tazer weg und kam hinter ihr her.
    Von Adrenalin und Panik angetrieben, sprang Safia auf. Das Treppenhaus lag direkt vor ihr. Wenn sie es erreichen und hinunterlaufen konnte in den Sicherheitsbereich …
    Da landete etwas auf dem Marmorfußboden rechts neben ihren Füßen. Es knisterte und warf blaue Funken. Ein zweiter Tazer.
    Safia sprang davon und rannte auf die Öffnung zu. Es würde ein paar Sekunden dauern, bis der Tazer neu geladen war … außer, der Mann hatte noch eine andere Waffe. Als sie das Treppenhaus erreichte, erwartete sie, von hinten von einem Blitz getroffen oder einfach erschossen zu werden.
    Keins von beidem passierte. Sie rannte die Treppe hinunter.
    Von unten schlugen ihr Stimmen entgegen, Geschrei. Ein Schuss knallte, ohrenbetäubend laut in dem engen Raum. Unten waren noch mehr Bewaffnete.
    Rein instinktiv floh Safia nach oben. Sie dachte an nichts mehr außer an Flucht, ans Wegrennen. Zwei Stufen auf einmal nehmend, stürmte sie nach oben. In diesem Flügel gab es keinen dritten Stock.
    Diese Treppe führte aufs Dach. Am Ende der Treppe war eine Tür. Ein Notausgang. Er war von außen verschlossen, öffnete sich von innen aber automatisch. Es würde ein Alarm ausgelöst werden, aber das war im Augenblick ja nicht schlecht. Sie hoffte nur, dass der Ausgang nach den Besuchszeiten nicht gesichert wurde.
    Hinter ihr, am Fuß der Treppe, waren Schritte zu hören.
    Mit ausgestreckten Armen sprang sie zur Tür und drückte gegen den Notfallhebel.
    Er rührte sich nicht. Die Tür war verschlossen.
    Mit einem Schluchzen warf sich Safia gegen die Stahltür. Nein …
     
    Painter hielt die Hände in die Höhe, die Walther P38 lag neben seinen Füßen auf dem Boden. Er hätte eben beinahe eine Kugel in den Kopf bekommen. Sie war an seiner Wange vorbeigezischt, so nah, dass er ihre Hitze spüren konnte. Nur ein schnelles Ducken und Abrollen hatte ihn gerettet.
    Andererseits konnte er sich aber auch gut vorstellen, wie es ausgesehen haben musste. Er auf den Knien neben Ryan Flemings Leiche am Ausgang, die Waffe in der Hand. Drei Wachmänner waren plötzlich aufgetaucht, und Chaos war ausgebrochen. Er hatte sehr schnell reagieren müssen, um diese Pattsituation zu erreichen – indem er die Waffe fallen ließ und die Hände hob.
    »Dr. al-Maaz wurde überfallen«, rief er dem Wachmann mit der Waffe zu. Der zweite kontrollierte die Leiche, während der dritte mit dem Funkgerät beschäftigt war. »Mr. Fleming wurde erschossen, als man sie als Geisel nahm. Meine Partnerin und ich konnten die Angreifer oben überwältigen.«
    Von dem bewaffneten Wachmann kam nicht die geringste Reaktion. Er hätte ebenso gut taub sein können. Er richtete einfach nur seine Pistole auf ihn. Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn.
    Der Mann am Funkgerät drehte sich um und redete mit seinen Kollegen: »Wir sollen ihn im Nest einsperren, bis die Polizei eintrifft. Die sind schon unterwegs.«
    Painter warf einen schnellen Blick zur Treppe. Besorgnis stieg in ihm auf. Der Schuss war sicher auch oben zu hören gewesen. Hatte er Coral und die Kuratorin dazu gebracht, sich zu verstecken?
    »He, Sie«, sagte der Mann mit der Pistole. »Hände auf den Kopf. Hier entlang.«
    Er deutete mit der Waffe in den Gang, der von der Treppe wegführte. Es war die einzige Schusswaffe der drei Männer, und ihr Träger schien nicht sehr vertraut mit ihr zu sein. Er hielt sie zu locker und zu tief. Wahrscheinlich die einzige Waffe im ganzen Museum und nur höchst selten aus der Versenkung

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