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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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schon nach Hause gegangen.«
    Er lächelte und schaltete die Taschenlampe aus. »Ich war schon unterwegs, als ich von Direktor Tyson angepiepst wurde. Offensichtlich bestehen zwei amerikanische Wissenschaftler darauf, den Schauplatz der Explosion zu untersuchen.« Er ging mit ihr zum Eingang der Galerie.
    Drinnen bewegten sich zwei Gestalten in identischen blauen Overalls durch die dunklen Säle. Die einzige Helligkeit kam von zwei Laternenmasten in jedem Saal, die nur schwache Lichttümpel warfen. Im Dämmerlicht leuchteten die Instrumente der Wissenschaftler hell. Es schienen Geigerzähler zu sein. In einer Hand hielt jeder ein kompaktes Terminal mit einem erleuchteten Computermonitor. In der anderen hatten sie einen etwa einen Meter langen Stab, der über ein Spiralkabel mit dem Terminal verbunden war. Während sie nebeneinanderher gingen, arbeiteten sie sich langsam durch einen Saal, wobei sie mit ihren Messfühlern über angekohlte Wände und Schutthaufen fuhren.
    »Physiker vom MIT«, sagte Fleming. »Sie sind heute Abend eingeflogen und vom Flughafen direkt hierher gekommen. Die müssen ziemlich gute Beziehungen haben. Tyson bestand darauf, dass ich mich um sie kümmere. ›Und zwar schleunigst‹, um unseren geschätzten Direktor zu zitieren. Ich sollte Sie vorstellen.«
    Safia, die noch immer ziemlich aus der Fassung war, versuchte, sich zu drücken. »Ich muss jetzt aber wirklich nach Hause.«
    Fleming hatte die Galerie bereits betreten. Einer der Wissenschaftler, ein großer Mann mit gebräuntem Gesicht, bemerkte zuerst ihn, dann sie.
    Er ließ seinen Stab sinken und kam schnell auf sie zu. »Dr. al-Maaz, was für ein Glück.« Er streckte die Hand aus. »Ich hatte so gehofft, mit Ihnen sprechen zu können.«
    Sie nahm seine Hand.
    »Ich bin Dr. Crowe«, sagte er. »Painter Crowe.«
    Seine durchdringenden und aufmerksamen Augen hatten die Farbe von Lapislazuli, seine Haare waren schulterlang und schwarz wie Ebenholz. Ihr fiel seine dunkle Gesichtsfarbe auf. Indianer, vermutete sie, aber die blauen Augen passten nicht. Vielleicht war es nur der Name. Crowe. Fast wie Crow, die Krähe. Er hatte ein offenes Lächeln, das aber auch reserviert wirkte.
    »Das ist meine Kollegin, Dr. Coral Novak.«
    Die Frau gab Safia flüchtig die Hand und nickte mehr als knapp. Offensichtlich wollte sie unbedingt die Untersuchung fortsetzen.
    Die zwei Wissenschaftler hätten unterschiedlicher nicht sein können. Verglichen mit ihrem gut aussehenden Kollegen wirkte die Frau völlig pigmentlos, ein blasser Schatten. Ihre Haut leuchtete wie frischer Schnee, die Lippen waren dünn, die Augen grau. Ihre naturfarbenen weißblonden Haare waren kurz geschnitten. Sie war so groß wie Safia, geschmeidig, aber von muskulöser Statur. Man spürte es an ihrem festen Händedruck.
    »Wonach suchen Sie eigentlich?«, fragte Safia und trat einen Schritt zurück.
    Painter hob seinen Messfühler. »Wir messen Strahlungssignaturen.«
    »Strahlung?« Sie konnte ihre Bestürzung nicht verbergen.
    Er lachte – nicht herablassend, sondern herzlich. »Machen Sie sich keine Sorgen. Wir suchen nach einer ganz spezifischen Signatur, die infolge von Blitzeinschlägen auftritt.«
    Safia nickte. »Ich wollte Sie nicht stören. Es hat mich gefreut, Sie beide kennen zu lernen, und wenn ich irgendetwas tun kann, um Ihnen Ihre Untersuchung zu erleichtern, dann lassen Sie es mich bitte wissen.« Sie wandte sich zum Gehen.
    Painter machte einen Schritt hinter ihr her. »Dr. al-Maaz, ich muss gestehen, ich wollte Sie unbedingt kennen lernen. Ich habe da ein paar Fragen, die ich mit Ihnen besprechen möchte. Vielleicht beim Mittagessen.«
    »Ich fürchte, ich bin sehr beschäftigt.« Seine Augen suchten ihre. Sie war gefangen, konnte den Blick nicht abwenden und las die Enttäuschung in seiner Miene. »Vielleicht lässt es sich ja einrichten. Rufen Sie mich morgen Vormittag in meinem Büro an, Dr. Crowe.«
    Er nickte. »Sehr gut.«
    Sie floh vor seinem Blick und wurde von Ryan Fleming vor einer weiteren Demütigung bewahrt. »Ich begleite Sie nach draußen«, sagte er.
    Sie folgte ihm in den Gang und drehte sich nicht wieder um. Es war lange her, dass sie sich so töricht, so durcheinander vorgekommen war. Durcheinander gebracht von einem Mann. Es mussten die Nachwirkungen ihrer unerwarteten Unterhaltung mit Omaha gewesen sein.
    »Wir müssen die Treppe nehmen. Die Aufzüge sind noch immer außer Betrieb.«
    Sie ging neben Fleming her.
    »Ein komischer Haufen, diese

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