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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Ausrüstung wurden umgeleitet.«
    Safia schaute zwischen den beiden hin und her. Auf der Fahrt hierher hatte Kara hektisch mit Omaha, dem britischen Konsulat und Sultan Qaboos’ Stab telefoniert. Was das Ergebnis auch sein mochte, es schien Kara weniger zu freuen als Omaha.
    »Was ist mit den Phantomen?«, fragte Kara.
    »Sie erwarten uns dort«, sagte Omaha mit einem Nicken.
    »Phantome?«, fragte Clay.
    Bevor jemand antworten konnte, erreichten sie einen Gang, der in den Südflügel, den Gästeflügel, führte.
    Kara nickte einem wartenden Butler zu, britisches Urgestein, ganz in Schwarzweiß, die Haare pomadisiert, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. »Henry, könnten Sie unseren Gästen bitte ihre Zimmer zeigen?«
    Ein steifes Nicken. »Jawohl, Ma’am.« Seine Augen funkelten ein bisschen, als er Safia sah, aber sein Gesicht blieb ausdruckslos. Henry war schon seit Safias Kindheit Butler in dieser Residenz. »Hier entlang, bitte.«
    Die Gruppe folgte ihm.
    Kara rief ihnen nach. »Das Abendessen wird in dreißig Minuten auf der oberen Terrasse serviert.« Es klang mehr wie ein Befehl als wie eine Einladung.
    Safia setzte sich in Bewegung, um den anderen zu folgen.
    »Was machst du denn?«, fragte Kara und fasste sie am Arm. »Deine alten Zimmer wurden gelüftet und für dich hergerichtet.«
    Sie wandte sich dem Haupthaus zu.
    Unterwegs schaute Safia sich um. Es hatte sich kaum etwas verändert. In vieler Hinsicht war dieses Anwesen ebenso sehr Museum wie Residenz. Ölgemälde hingen an den Wänden, Vorfahren der Kensingtons, die bis ins vierzehnte Jahrhundert zurückreichten. Mitten im Zimmer stand ein massiver alter Mahagoni-Esstisch, ein Import aus Frankreich, wie auch der sechsarmige Baccarat-Kronleuchter darüber. Safia hatte hier ihren zwölften Geburtstag gefeiert. Sie erinnerte sich an Kerzen, Musik, festliche Stimmung. Und Gelächter. Gelächter hatte es immer gegeben. Ihre Schritte hallten hohl, als sie den langen Saal durchquerte.
    Kara führte sie in den privaten Familienflügel.
    Mit fünf Jahren war Safia aus dem Waisenhaus hierher gezogen. Es war das erste Zimmer, das sie je für sich alleine hatte … und ein eigenes Bad. Trotzdem brachte sie die meisten Nächte mit Kara in deren Zimmer zu, wo sie von einer Zukunft tuschelten, die nie kam.
    Vor der Tür blieben sie stehen.
    Plötzlich drückte Kara sie fest an sich. »Es ist so schön, dass du wieder zu Hause bist.«
    Safia erwiderte die herzliche Umarmung und spürte plötzlich das Mädchen hinter der Frau, ihre liebste und älteste Freundin. Zu Hause. In diesem Augenblick glaubte sie es beinahe.
    Kara trat einen Schritt zurück. Im Schein der Wandleuchter strahlten ihre Augen. »Omaha …«
    Safia atmete tief durch. »Ich bin okay. Ich dachte, ich bin darauf vorbereitet, ihn zu sehen. Er hat sich nicht verändert.«
    »Das stimmt allerdings«, sagte Kara mit finsterer Miene.
    Safia lächelte und drückte ihre Freundin noch einmal. »Mir geht es gut … wirklich.«
    Kara öffnete die Tür. »Ich habe ein Bad einlaufen lassen, und im Schrank hängen frische Kleider. Ich seh dich dann beim Essen.« Sie wandte sich ab und ging den Gang entlang an ihrem alten Zimmer vorbei zu der Flügeltür aus Walnussholz, hinter der sich die Suite des Familienoberhaupts befand, die alten Räumlichkeiten ihres Vaters.
    Safia wandte sich ab und öffnete die Tür zu ihrem eigenen Quartier. Dahinter lag eine kleine Diele mit hoher Decke, die früher als Spielzimmer benutzt wurde, jetzt aber als Arbeitszimmer eingerichtet war. In diesem Zimmer hatte sie für die mündliche Prüfung ihrer Promotion gelernt. Es roch frisch nach Jasmin, ihre Lieblingsblume und ihr Lieblingsduft.
    Sie durchquerte die Diele zu dem dahinter liegenden Schlafzimmer. Das Bett mit dem Seidenbaldachin sah genauso aus wie damals vor so langer Zeit, als sie von hier weg und nach Tel Aviv gegangen war. Der Schmerz dieser Erinnerung legte sich ein wenig, als sie mit den Fingern über den Überwurf aus einer Kaschmir-Seide-Mischung strich. Ein Kleiderschrank stand am anderen Ende des Zimmers, neben dem Fenster, das auf einen schattigen, jetzt im Sonnenuntergang bereits düsteren Seitengarten hinausging. Die Beete waren ein wenig überwuchert, seit sie sie das letzte Mal gesehen hatte. Es gab sogar ein wenig Unkraut, und das löste in ihr ein Gefühl des Verlusts aus, das so tief ging, wie sie es nie erwartet hätte.
    Warum war sie zurückgekehrt? Warum war sie weggegangen?
    Sie schien die

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