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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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ebenso sehr wie mit Worten erzählte. Omaha sah, dass sein Gesicht sich vor Aufregung rötete, während er die Ereignisse des Tages noch einmal durchlebte. Er schüttelte den Kopf über das Prahlerische und Aufschneiderische in der Stimme seines jüngeren Bruders. Er war früher genauso gewesen. Unsterblich. Gepanzert in Jugend.
    Jetzt nicht mehr.
    Er schaute auf seine Hände hinab. Sie waren furchig und vernarbt, die Hände seines Vaters. Er hörte Dannys Geschichte zu. Es war nicht das großartige Abenteuer gewesen, das Danny erzählte. Sondern eine todernste Angelegenheit.
    Eine andere Stimme unterbrach seinen Bruder. »Eine Frau?«, fragte Painter Crowe mit einem Stirnrunzeln. »Einer der Entführer war eine Frau?«
    Danny nickte. »Ich habe sie nicht gesehen, aber mein Bruder.«
    Omaha merkte, dass die Augen des Mannes sich ihm zuwandten, ein durchdringendes Blau. Seine Stirn legte sich in Falten, sein Blick war konzentriert wie ein gut fokussierter Laser.
    »Stimmt das?«, fragte Crowe.
    Omaha zuckte die Achseln, beinahe erschrocken über diese Intensität.
    »Wie hat sie ausgesehen?«
    Der letzte Satz kam zu schnell. Omaha antwortete langsam und musterte dabei das merkwürdige Paar. »Sie war groß. Ungefähr meine Größe. Nach der Art, wie sie sich bewegte, würde ich sagen, sie hatte eine militärische Ausbildung.«
    Painter warf seiner Partnerin einen schnellen Blick zu. Die beiden schienen eine stumme Botschaft auszutauschen. Sie wussten etwas, das sie nicht verrieten. Der Wissenschaftler wandte sich wieder Omaha zu. »Und ihre Erscheinung?«
    »Schwarze Haare und grüne Augen. Von beduinischer Abstammung. Ach ja, und eine kleine rote Träne unter einem Auge … dem linken.«
    »Beduinin«, wiederholte Painter. »Sind Sie sicher?«
    »Ich arbeite seit fünfzehn Jahren in dieser Region. Ich kann einzelne Stammesangehörige und Clans unterscheiden.«
    »Zu welchem Stamm gehörte die Frau?«
    »Schwer zu sagen. Ich habe sie nicht lange genug gesehen.«
    Painter lehnte sich zurück, die angespannte Neugier schien befriedigt. Seine Partnerin griff nach einem Honigkuchen, legte ihn sich auf den Teller und ignorierte ihn. Die beiden tauschten keine Blicke mehr, aber irgendetwas schien bereinigt.
    »Warum das Interesse?«, fragte Kara und sprach dabei aus, was Omaha dachte.
    Painter zuckte die Achseln. »Wenn es eine x-beliebige Entführung wegen Geld war, dann ist es wahrscheinlich unwichtig. Aber wenn nicht … wenn es in irgendeiner Weise mit dem Überfall im Museum zu tun hatte, dann glaube ich, sollten wir alle wissen, nach wem wir Ausschau halten müssen.«
    Kara beließ es dabei. Sie schaute auf ihre diamantbesetzte Rolex. »Wo ist Safia? Jetzt ist sie doch sicher nicht mehr in der Badewanne.«

21:12
    Safia atmete so flach wie möglich.
    Sie hatte keine Angst vor Schlangen, aber bei der Erforschung staubiger Ruinen hatte sie gelernt, sie zu respektieren. Sie gehörten ebenso zur Wüste wie der Sand und der Wind. Vollkommen bewegungslos lag sie in der Wanne. Das Wasser wurde kalt, während sie wartete … Vielleicht war es aber auch die Angst, die sie frösteln ließ.
    Die Otter auf ihrer linken Brust hatte offensichtlich vor, sich ausführlich einzuweichen. Safia spürte die Rauheit der äußeren Haut. Es war ein altes Exemplar, und denen fiel das Häuten besonders schwer.
    Wieder sah sie aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung, hinter dem Fenster. Doch als sie hinschaute, war alles dunkel, still und ruhig.
    Safia konzentrierte sich wieder auf die Schlange auf ihrer Brust. Die Symptome nach dem Biss einer Sandrasselotter machten sich sofort und äußerst heftig bemerkbar: geschwärzte Haut, Feuer im Blut, Krämpfe, die zu Knochenbrüchen führen konnten. Ein Gegenmittel gab es nicht.
    Ihre Hände fingen leicht zu zittern an.
    Kein Gegenmittel …
    Sie zwang sich, ruhig zu bleiben.
    Safia atmete langsam aus, ohne die Schlange aus den Augen zu lassen. Dann atmete sie noch langsamer ein und genoss die Süße der frischen Luft. Der Jasminduft, den sie zuvor noch als angenehm empfunden hatte, wirkte jetzt stickig.
    Ein Klopfen an der Tür erschreckte sie.
    Sie zuckte leicht zusammen. Das Wasser kräuselte sich.
    Die Otter hob den Kopf. Safia spürte an ihrer Haut, wie ihr Körper sich wachsam anspannte und verhärtete.
    »Mistress al-Maaz«, rief eine Stimme vom Gang her.
    Sie antwortete nicht.
    Die Schlange züngelte wieder. Sie schob den Körper ein wenig vor, brachte den dreieckigen Kopf näher an Safias

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