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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Öffnung, befand sich zehn Meter über ihr. Falls die Frau versuchte, an einer Ladenfront auf die Dächer hochzuklettern, würde Cassandra sie mit einigen wohl platzierten Schüssen aus ihrer Glock davon abbringen.
    Cassandra stellte sich mitten auf die Gasse und schnitt der Frau den Rückweg ab.
    Die Frau spürte sie und drehte sich zu ihr um.
    Cassandra schob das Nachtsichtgerät hoch. Das Mondlicht machte die Gasse hell genug. Bei so kurzen Distanzen war ihr die natürliche Sicht lieber.
    Mit sichtbar erhobener Waffe verkürzte Cassandra den Abstand. »Keine Bewegung«, sagte sie auf Arabisch.
    Die Frau ignorierte sie und ließ nur eine Schulter sinken. Das Hemd rutschte ihr vom Körper und bauschte sich um ihre Knöchel. Darunter war sie völlig nackt. Langgliedrig stand sie da, mit apfelgroßen Brüsten, den Kopf auf einem wohlgeformten Hals leicht gesenkt, und schien sich ihrer Nacktheit absolut nicht zu schämen, was in Arabien eine Seltenheit war. Ihre Haltung strahlte eine gewisse Vornehmheit aus – eine arabische Prinzessin als griechische Statue.
    Nun sprach die Frau langsam und mit warnendem Unterton. Doch ihre Worte waren nicht Arabisch. Dank ihrer linguistischen Vorbildung sprach Cassandra ein Dutzend Sprachen fließend und verstand unzählige andere. Sie hielt sich die Hand ans Ohr, um die Frau zu verstehen, da sie die Worte zu erkennen glaubte, sie jedoch nicht genau zuordnen konnte.
    Doch bevor Cassandra noch irgendetwas verstehen konnte, stieg die Frau barfuss aus ihrem Hemd und wich in den Schatten der Mauer zurück. Die Bewegung aus der Helligkeit ins Dunkle machte sie einen Augenblick lang unsichtbar.
    Cassandra trat einen Schritt vor, um den Abstand zwischen ihnen beizubehalten.
    Und schaute genauer hin.
    Nein.
    Sie schob sich die Nachtsichtbrille wieder vor die Augen. Die Schatten lösten sich auf. Die Sandsteinmauer der Festung wurde scharf. Sie schaute nach links und nach rechts.
    Die Frau war nirgends zu sehen.
    Mit vorgehaltener Pistole rannte Cassandra los und war mit sieben Schritten an der Mauer. Sie streckte die Hand aus und berührte den Stein, um sich zu versichern, dass er massiv und wirklich vorhanden war. Mit dem Rücken zur Mauer suchte sie dann die Gasse mit ihrer Nachtsichtbrille ab.
    Unmöglich.
    Es war, als wäre die Frau zu einem Schatten geworden und verschwunden.
    Ein veritabler Dschinn, ein Geist der Wüste.
    Cassandra musste sich nur das Häufchen des abgestreiften Hemds anschauen, um sich vom Gegenteil zu überzeugen.
    Seit wann trugen Geister Kleider?
    Kiesknirschen und ein leises Brummen ließen sie den Kopf heben. Ein Motorrad kam, flankiert von zwei anderen, um die Biegung der Gasse. Ihre Verstärkung.
    Nach einem letzten Rundumblick ging Cassandra zu ihnen. Als sie die erste Maschine erreichte, fragte sie: »Habt ihr auf dem Weg hierher in der Gasse eine nackte Frau gesehen?«
    Der Fahrer war maskiert, doch in seinen Augen zeigte sich Verwirrung. »Nackt?«
    Cassandra hörte den Zweifel in seiner Stimme. »Egal.«
    Sie stieg hinter dem Fahrer auf die Maschine. Die Nacht war ein Reinfall gewesen. Irgendetwas Merkwürdiges ging hier vor. Sie brauchte Zeit, um sich Klarheit zu verschaffen.
    Sie klopfte dem Mann auf die Schulter. Er wendete die Maschine, und das Trio fuhr den Weg zurück, den es gekommen war, zu einem leeren Lagerhaus in den Docks, das sie als Operationsbasis in Maskat angemietet hatten. Es wurde Zeit, ihren Auftrag abzuschließen. Mit dem eisernen Herzen in Händen wäre es einfacher gewesen. Aber sie hatte für alle Eventualitäten vorgesorgt. Um Mitternacht würden sie ihren Plan, Crowes Expeditionstrupp zu eliminieren, in die Tat umsetzen.
    Im Geist ging sie noch einmal alle Details durch, die bedacht werden mussten, aber es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren. Was war mit dieser Frau passiert? Gab es irgendwo in dieser Mauer eine Geheimtür? Eine, die ihrem Nachrichtendienst entgangen war. Es war die einzig mögliche Erklärung.
    Während sie über diese Merkwürdigkeiten nachdachte, kamen ihr die Worte der Frau wieder in den Sinn.
    Wo hatte sie diese Sprache schon einmal gehört?
    Sie schaute zurück zu der uralten Festung Jalai, deren Türme über den niedrigeren Gebäuden hoch ins Mondlicht ragten. Ein jahrtausendealtes Gebäude aus einer versunkenen Zeit.
    Und plötzlich dämmerte es ihr. Warum ihr die Sprache so vertraut vorgekommen war.
    Nicht modern. Uralt.
    Im Geiste hörte sie noch einmal die warnenden Worte. Obwohl sie sie noch immer

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