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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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sie von einem nachmittäglichen Sonnenplatz bis in die Wanne einen weiten Weg zurücklegen müssen.
    Omaha konnte offensichtlich seine Gedanken lesen. »Sie glauben, dass sie jemand dort platziert hat?«
    »Vielleicht bilde ich mir das alles ja nur ein. Aber hat denn nicht schon einmal eine militante Gruppe versucht, Safia zu töten?«
    Der Mann machte eine finstere Miene, was die Falten in seinem Gesicht noch tiefer machte. »Das war vor fünf Jahren. Drüben in Tel Aviv. Außerdem, wenn ihr jemand diese Schlange untergejubelt hätte, dann bestimmt nicht diese Mistkerle.«
    »Warum nicht?«
    Omaha schüttelte den Kopf. »Die Extremistengruppe wurde letztes Jahr von einem israelischen Kommando ausgehoben. Ausradiert, um genau zu sein.«
    Painter kannte die Details. Es war Dr. Dunn gewesen, der den Israelis geholfen hatte, die Extremisten zu stellen, indem er seine Kontakte in der Gegend benutzt hatte.
    Omaha murmelte, eher zu sich selbst als zu Painter, mit einem Anflug von Verbitterung in der Stimme. »Danach dachte ich, Safia würde erleichtert sein … und hierher zurückkehren …«
    So einfach ist das auch wieder nicht, Kumpel. Painter wusste über Omaha ziemlich gut Bescheid. Der Mann ging Probleme frontal an, kämpfte sich durch sie hindurch, ohne zurückzuschauen. Es war nicht das, was Safia brauchte. Er bezweifelte, dass Omaha das je verstehen würde. Dennoch spürte Painter in dem Mann einen Verlust, der von den Jahren nur verschüttet worden war. Deshalb versuchte er zu helfen. »Ein solches Trauma kann man nicht bewältigen, indem man …«
    Omaha schnitt ihm barsch das Wort ab. »Jaja, das habe ich alles schon einmal gehört. Vielen Dank, aber Sie sind nicht mein Therapeut. Oder ihrer. « Er marschierte den Gang hinunter und rief spöttisch über die Schulter: »Und manchmal, Doc, ist eine Schlange einfach nur eine Schlange.«
    Painter seufzte.
    Eine Gestalt löste sich aus dem Schatten eines anderen Korridors. Es war Coral Novak. »Der Mann hat Probleme.«
    »Haben wir die nicht alle?«
    »Ich habe die Unterhaltung mitgehört«, sagte sie. »War das nur eine höfliche Konversation, oder glauben Sie wirklich, dass jemand die Finger im Spiel hatte?«
    »Auf jeden Fall mischt da noch eine Partei mit.«
    »Cassandra?«
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Nein, irgendeine unbekannte Variable.«
    Coral machte ein finsteres Gesicht, was darin bestand, dass sie die Mundwinkel kaum merklich nach unten zog. »Das ist nicht gut.«
    »Nein … das ist ganz und gar nicht gut.«
    »Und diese Kuratorin«, hakte Coral nach und nickte zur Tür.
    »Die Rolle des aufmerksamen, zivilen Wissenschaftlers ist Ihnen ja wie auf den Leib geschrieben.«
    Painter hörte eine subtile Warnung in ihrer Stimme, die unterschwellige Sorge, er könnte die Grenze zwischen Professionalismus und etwas viel Persönlicherem überschreiten.
    Coral fuhr fort: »Wenn da noch jemand mitmischt, sollten wir dann nicht die Umgebung nach Spuren absuchen?«
    »Auf jeden Fall. Und deshalb gehen Sie jetzt da raus.«
    Coral hob eine Augenbraue.
    »Ich habe hier eine Tür zu bewachen«, antwortete er auf ihre unausgesprochene Frage.
    »Verstehe.« Coral wandte sich zum Gehen. »Aber bleiben Sie im Interesse der Frau oder unseres Auftrags hier?«
    Painter antwortete mit herrischem Ton: »In diesem speziellen Fall sind beide ein und dasselbe.«
23:35
    Safia starrte zum Fenster der Limousine hinaus. Die beiden Diazepam-Tabletten hatten sie ziemlich benommen gemacht. Die Lichter der vorüberziehenden Straßenlaternen waren verwaschene, phosphoreszierende Flecken, leuchtende Tümpel in der mitternächtlichen Landschaft. Doch weiter hinten markierte ein greller Schein den Hafen von Maskat. Der Industriehafen war rund um die Uhr in Betrieb, Flutlichtstrahler und von Natriumdampflampen erhellte Lagerhäuser machten die Nacht zum Tag.
    Nach einer letzten Rechtskurve kam der Hafen in Sicht. Die Bucht selbst war so gut wie leer, die meisten Öltanker und Containerschiffe hatten schon vor Sonnenuntergang angedockt. In der Nacht wurden sie ent- und wieder beladen. Auch jetzt schwangen Kranarme und schwankende waggongroße Container durch die Luft wie riesige Spielklötze. Weiter draußen, fast schon am Horizont, schwamm vor dem Sternenhimmel ein Ungetüm von einem Kreuzfahrtschiff wie ein Geburtstagskuchen auf dem Wasser.
    Die Limousine entfernte sich von dem hektischen Treiben und fuhr auf die andere Seite des Hafens zu, wo die Dhauen vor Anker lagen. Seit tausenden

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