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Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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hatte seine Mutter sie wieder miteinander versöhnt. Trotzdem war das Verhältnis noch immer angespannt. Einmal hatte sie gesagt: » Ihr beide seid euch ähnlicher, als euch bewusst ist. « Mehr hätte sie Grayson kaum erschrecken können.
    » Eine richtige Scheiße … «, brach sein Vater mit leiser Stimme das Schweigen.
    » Auf Budweiser trifft das jedenfalls zu. « Grayson hob die Flasche. » Deshalb trinke ich ja auch nur Sam Adams. «
    Sein Vater grinste. » Du bist ein Arschloch. «
    » Du hast mich erzogen. «
    » Und nur ein Arschloch erkennt ein Arschloch, wenn es eins vor sich hat. «
    » Das hab ich nicht gesagt. «
    Sein Vater verdrehte die Augen. » Warum bist du überhaupt hergekommen? «
    Weil ich nicht weiß, wie lange du dich noch an mich erinnern wirst , dachte er, traute sich aber nicht, es laut auszusprechen. Hinter seinem Brustbein saß ein harter Knoten, ein Groll, den er nicht vollständig abschütteln konnte. Er gab bestimmte Worte, die er gern gesagt und gehört hätte … und irgendwie spürte er, dass ihm die Zeit davonlief.
    » Wo hast du die Sandwiches her? «, fragte sein Vater, nahm einen Bissen und sprach mit vollem Mund weiter. » Die sind richtig gut. «
    Gray ließ sich nichts anmerken. » Mom hat sie gemacht. «
    Verwirrung zeichnete sich in der Miene seines Vaters ab . » Ah … ja. «
    Ihre Blicke trafen sich erneut. Angst flackerte im Blick seines Vaters … und Scham. Vor fünfzehn Jahren hatte er einen Teil seiner Männlichkeit eingebüßt, und jetzt ging ihm allmählich sein Menschsein verloren.
    » Pa … ich … «
    » Trink dein Bier. « Vertraute Gereiztheit klang heraus, vor der Gray instinktiv zurückscheute.
    Schweigend trank er sein Bier. Die Worte blieben ihm im Halse stecken. Vielleicht hatte seine Mutter Recht. Sie waren einander tatsächlich zu ähnlich.
    Auf einmal meldete sich der Piepser an seinem Gürtel. Gray langte zu schnell danach. Die Nummer von Sigma wurde angezeigt.
    » Das Büro «, murmelte Gray. » Ich … ich hab heute Nachmittag eine Besprechung. «
    Sein Vater nickte. » Ich muss allmählich wieder mit dem blöden Vogelhaus weitermachen. «
    Sie schüttelten einander die Hände, zwei verlegene Gegner, die sich keine offene Feldschlacht zugestanden.
    Gray ging zurück ins Haus, verabschiedete sich von seiner Mutter und stieg aufs Rad. Eilig fuhr er zur U-Bahnstation. Hinter der Telefonnummer hatte ein alphanumerischer Code gestanden.
    Ó 911.
    Ein Notfall.
    Gott sei Dank.
     
    1 7 :03
    Vatikanstadt
     
    D ie Suche nach der Wahrheit hinter der Legende von den Heiligen Drei Königen hatte sich zu einer mühseligen archäologischen Ausgrabung entwickelt – doch anstatt Dreck und Steine zu Tage zu fördern, wühlten Monsignore Vigor Verona und seine Archivare sich durch zerfallende Bücher und Urkunden. Die Vorarbeit hatte das Team der scrittori in de r H auptbibliothek des Vatikans erledigt. Jetzt forschte Vigor in einem der bestbewachten Bereiche des Heiligen Stuhls: im berüchtigten Geheimarchiv des Vatikans.
    Vigor schritt durch den lang gestreckten unterirdischen Saal. Wenn er an einer Lampe vorbeikam, ging sie automatisch an und gleich darauf wieder aus, so dass er und sein junger Student Jacob von einer wandernden Lichtinsel umgeben waren. Sie durchquerten das Hauptdokumentenarchiv, das den Spitznamen bonile oder Bunker trug. Der 1980 fertig gestellte Betonsaal war zwei Stockwerke hoch. Die beiden Ebenen waren durch einen Gitterboden geteilt und durch steile Treppen verbunden. An einer Seite waren in kilometerlangen Regalen verschiedene regestra archiviert: Pergamentrollen und andere Dokumente. An der gegenüberliegenden Wand standen ähnliche Regale, die allerdings mit Drahttüren gesichert waren und in denen sensibleres Material verwahrt wurde.
    Es gab eine Redensart über den Heiligen Stuhl: Der Vatikan bewahrt zu viele Geheimnisse … und nicht genug. Letzteres bezweifelte Vigor allerdings, als er durch das riesige Archiv schritt. Der Vatikan bewahrte zu viele Geheimnisse vor sich selbst.
    Jacob hatte einen Laptop dabei, auf dem eine Datenbank zu ihrem Thema gespeichert war. » Dann gab es also nicht bloß drei Magi? «, sagte er, als sie sich dem Ausgang näherten.
    Sie waren hierher gekommen, um Fotos einer Vase zu digitalisieren, die gegenwärtig im Kircher Museum aufbewahrt wurde. Darauf waren nicht drei Könige abgebildet, sondern acht . Selbst diese Zahl variierte jedoch. Auf einem Bild auf dem Friedhof von Sankt Peter waren zwei

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