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Sigma Force 03 - Der Genisis Plan

Titel: Sigma Force 03 - Der Genisis Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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erstarrte Wasserfall verstrahlte noch immer ein tödliches Funkeln. Sie waren im Licht gefangen.
     
Painter Crowe, rief eine megaphonverstärkte Stimme. Wir wissen, dass Sie und die Frau da drin sind! Es war die Stimme einer Frau. Außerdem hatte sie einen Akzent.
     
Kommen Sie raus! Mit erhobenen Händen!
     
Painter drückte Lisa die Schulter und legte so viel Ermutigung in die Geste, wie er es vermochte. Bleiben Sie hier. Er zeigte auf die abgelegten Kleidungsstücke und bedeutete Lisa wortlos sie solle sich wieder anziehen. Dann zog er die Stiefel an, stellte sich vor die Lücke im Eis und streckte den Kopf hindurch. Wie so häufig im Gebirge hatte sich der Sturm ebenso rasch gelegt, wie er aufgekommen war. Am tiefschwarzen Himmel leuchteten Sterne. Die Milchstraße wölbte sich über dem verschneiten Tal. Stellenweise hing Eisnebel in der Luft.
     
In der Nähe durchschnitt ein Scheinwerfer die nächtliche Dunkelheit. Der Lichtkegel zielte unmittelbar auf den gefrorenen Wasserfall. Auf einem fünfzig Meter entfernten, etwas tiefer gelegenen Hang stand ein Schneemobil. Eine undeutlich zu erkennende Gestalt saß darauf und bediente den Scheinwerfer. Es war kein Geisterlicht, sondern eine ganz gewöhnliche Lampe, der bläulichen Färbung nach zu schließen mit einer Xenonbirne ausgestattet.
     
Painter wurde von einer Woge der Erleichterung erfasst. Hatten sie vielleicht die ganze Zeit schon die Scheinwerfer der Schneefahrzeuge beobachtet? Insgesamt waren es fünf. Mit weißen Parkas bekleidete Gestalten hatten sich auf dem Hang und an den Seiten verteilt. Alle waren mit Gewehren bewaffnet.
     
Da er keine andere Wahl hatte und außerdem verdammt neugierig war, hob Painter die Hände und trat aus der Höhle. Der nächststehende Mann, ein wahrer Hüne, trat mit erhobener Waffe näher. Ein dünner Lichtstrahl traf Painters Brust. Ein Ziellaser.
     
Da Painter unbewaffnet war, blieb ihm nichts anders übrig, als abzuwarten. Er überlegte, ob er versuchen sollte, dem Mann die Waffe zu entreißen. Nein, das wäre aussichtslos. Er sah dem Fremden in die Augen. Das eine war eisblau, das andere trüb weiß. Der Mörder vom Kloster. Painter erinnerte sich noch zu gut an die gewaltigen Körperkräfte des Mannes. Doch selbst wenn es ihm gelungen wäre, die Waffe an sich zu bringen, hätte er immer noch einer großen Übermacht gegenübergestanden.
     
Hinter dem Mann trat eine weitere Gestalt hervor. Eine Frau. Vielleicht die gleiche, die gerade eben in das Megaphon gesprochen hatte. Mit dem Zeigefinger drückte sie das Gewehr des Mannes nach unten. Offenbar verfügte sie über außergewöhnliche Körperkräfte.
     
Painter musterte sie im Licht des Scheinwerfers. Sie war Ende dreißig, hatte kurz geschnittenes schwarzes Haar und grüne Augen. Bekleidet war sie mit einem weißen Parka mit pelzgefütterter Kapuze. Trotz des unförmigen Parkas wirkte sie eher schlank, und sie bewegte sich voller Anmut.
     
Dr. Anna Sporrenberg, sagte sie und reichte ihm die Hand. Painter sah den Handschuh an. Wenn er sie an sich zöge, ihr den Arm um den Hals legte und sie als Geisel benutzte …
     
Ein Blick auf den hinter ihr stehenden Mörder belehrte ihn eines Besseren. Er ergriff die ausgestreckte Hand und schüttelte sie. Da man ihn nicht auf der Stelle erschossen hatte, konnte er auch höflich sein. Solange es dem Überleben diente, würde er das Spiel mitmachen. Außerdem musste er an Lisa denken.
     
Director Crowe, sagte die Frau. In den vergangenen Stunden wurden in den Nachrichtenkanälen der internationalen Geheimdienste allerlei Spekulationen über Ihren Verbleib angestellt. Painter zuckte mit keiner Wimper. Er sah keinen Grund, seine Identität zu leugnen. Vielleicht konnte er sogar einen Vorteil daraus ziehen. Dann wissen Sie also auch, welche Ressourcen eingesetzt werden würden, um mich zu finden.
     
Natürlich, sagte sie auf Deutsch und nickte. Aber ich würde mich an Ihrer Stelle nicht darauf verlassen, dass dies auch zum Erfolg führen wird. Einstweilen möchte ich Sie und die junge Frau bitten mich zu begleiten. Painter wich abwehrend einen Schritt zurück. Dr. Cummings hat mit alldem nichts zu tun. Sie wollte lediglich die Kranken versorgen. Sie weiß nichts.
     
Die Wahrheit werden wir bald herausfinden. Damit hatte sie die Maske fallen gelassen. Man ließ sie nur deshalb am Leben, weil sie herausfinden wollten, wie viel sie wussten. Painter erwog, es darauf ankommen zu lassen. Dann wäre es wenigstens schnell

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